Sternschnuppen-Nacht: Wo sind sie am besten zu sehen?

Eine Sternschnuppe verglüht am Nachthimmel. Samstagmorgen wird der Höhepunkt der Perseiden-Sternschnuppen erwartet. Die Erde fliegt dieser Tage durch die Trümmerwolke eines Kometen. Foto: picture alliance/dpa/Thomas Lindemann | Thomas Lindemann

Höhepunkt der Perseiden: In der Nacht auf Samstag regnet es Sternschnuppen – so hat man in Hessen und Rheinland-Pfalz die besten Chancen, sie zu erleben.

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RHEIN-MAIN. Kosmisches Feuerwerk: An diesem Wochenende und vor allem in der Nacht auf Samstag erreicht ein Sternschnuppenstrom am Nachthimmel sein Maximum. Seinen Höhepunkt habe der Perseidenstrom am frühen Samstagmorgen gegen drei Uhr, sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde in Deutschland, Sven Melchert. Chancen, welche zu sehen, hat man aber auch in den Stunden davor und danach. Während das Wetter am Samstagmorgen und auch in den kommenden Tagen meist einen freien Blick in den Nachthimmel gewährt, gibt es einen anderen Störfaktor. Der Höhepunkt der verglühenden kosmischen Trümmerteile ist rund 24 Stunden nach Vollmond – und somit stört das Licht des Erdtrabanten für Schaulustige das Spektakel.

Um den Schwarm der Perseiden zu sehen, sollten Neugierige nach Angaben der Sternfreunde nach Osten schauen. Sternengucker könnten normalerweise etwa 30 bis 50 Meteore pro Stunde wahrnehmen. Durch den vom Mond aufgehellten Himmel werde man dieses Jahr aber nur einen Blick auf die hellsten Exemplare erhaschen können. Der Trabant stehe die ganze Nacht über dem Horizont.

Hell erleuchtete Städte als Störfaktor

Zweiter Störfaktor, neben dem Mond: die auch in der Nacht hell erleuchteten Städte im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet. Sterngucker sollten sich also einen möglichst dunklen Fleck aussuchen. Leicht gesagt in einer Großstadt wie Frankfurt, besser sind die Möglichkeiten dafür natürlich in weniger bewohnten Gebieten. In Hessen lohnt sich – wer den Weg noch spontan auf sich nehmen will – eine Sternenguckernacht auf der Wasserkuppe, dem höchsten Berg des Landes; oder in Rheinland-Pfalz die Fahrt Richtung Donnersberg.

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Aber natürlich muss es nicht immer ein höherer Berg sein. Die wichtigsten Tipps: – rausfahren aus den Städten, auf größere, dunkle Felder und Hügel in der Umgebung, und den Blick Richtung Osten richten. - sich beim Beobachten Zeit nehmen, denn das Auge muss sich erstmal an die Dunkelheit gewöhnen. Also auch nicht zwischendurch ins Handy schauen! - Da es trotz Sommer nachts kühl werden kann, was warmes zum Anziehen mitnehmen. Und wer länger gucken will, eine Decke oder einen Stuhl zum draufsitzen.

Wettervorhersage "sieht gut aus"

Zumindest das Wetter macht den Sternguckern in Rhein-Main aber keinen Strich durch die Rechnung. „Sieht gut aus“, sagte der Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach, Andreas Friedrich. Es gebe keine Wetteränderung und somit weiter milde und sternenklare Nächte. „Die Bedingungen sind wunderbar in ganz Deutschland.“ Einzig im Südosten vom Erzgebirge bis in den Bayerischen Wald könne es Wolken, aber keine Wolkendecke geben. Und so empfiehlt auch Melchert: „Das Auftreten der Perseiden ist nicht auf die kurze Zeit des Maximums beschränkt, man kann auch in den Tagen davor und danach sein Glück versuchen“ – am besten bequem liegend mit entspanntem Blick nach oben in östliche Richtung.

Die Perseiden scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, doch sie sind eine Wolke von Trümmerteilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle, in die die Erde jedes Jahr auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne eintaucht. Jedes Jahr sind sie im Sommer zu sehen, im Juli und August treten die Sternschnuppen in hoher Zahl auf. Der Komet wurde nach Angaben der Sternfreunde am 19. Juli 1862 unabhängig voneinander von Lewis Swift und Horace Tuttle entdeckt und braucht für einen Umlauf um die Sonne rund 133 Jahre. Das nächste Mal dürfte der Komet von der Erde aus im Jahr 2126 sichtbar werden.