Rheingauer Weinwoche: Rund 100 Winzer verwandeln Wiesbaden in ein Paradies für Genießer
Nicht nur Wiesbadener freuen sich schon auf den Freitag: Dann wird die 42. Rheingauer Weinwoche eröffnet. Bis zum 20. August wird dann auf dem Schlossplatz und dem Dernschen Gelände wieder fröhlich getrunken, gegessen und gefeiert.
Von Markus Grendel
Editor Desk Wiesbaden
Auf dem Schlossplatz dreht sich zehn Tage lang alles um Weine aus Wiesbaden und dem Rheingau. Archivfoto: Sascha Kopp
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WIESBADEN - Es ist endlich wieder soweit: Die Flaschen werden geköpft, die Gläser füllen sich und für zehn Tage herrscht Ausnahmezustand in der Wiesbadener Innenstadt. Die Rheingauer Weinwoche ist unumstritten einer der Höhepunkte im Wiesbadener Veranstaltungskalender. Und das schon seit dem Jahre 1976. An diesem Freitag, 11. August, ab 17 Uhr, öffnen die Stände der Winzer zum 42. Mal ihre Pforten.
Bis zum 20. August darf dann fröhlich getrunken, gegessen und natürlich gefeiert werden. Alles spielt sich auf dem Wiesbadener Schlossplatz, vor der Marktkirche und auf dem Dernschen Gelände ab. Zu Trinken gibt es an den Ständen Wein, Sekt, Traubensaft und Wasser. Kein Bier, keine Cocktails. Ein Alleinstellungsmerkmal der Weinwoche. „Wir erwarten, dass es richtig voll wird. Es haben sich wieder Reisegruppen aus England und Österreich angekündigt. Aus dem Bundesgebiet reisen vornehmlich Busse aus Nordrhein-Westfalen an“, sagt Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Marketing GmbH.
Israelische Partnerstadt Kfar Saba mit Stand vertreten
Rund 100 Wiesbadener und Rheingauer Winzer bieten ihre Weine und Sekte an. Dazu gesellt sich ein absoluter Exot: Ein Stand der Wiesbadener Partnerstadt Kfar Saba aus Israel (Standnummer 1). Weine der ältesten Weinkellerei Israels „Teperberg“ sind dort erhältlich. Ebenfalls dabei sind Weine von dem relativ jungen Gut „Recanati“. „Wann hat man schon mal die Möglichkeit, aus über 1000 verschiedenen Weinen und Sekten zu wählen?“, freut sich Michel über das vielfältige Angebot. Dazu gibt es abwechslungsreiche kulinarische Schmankerln und ein Musikprogramm auf drei Bühnen. Bekannte Größen, wie „Krüger Rockt!“ und die Rheingauer Band „Beat Box“ sind mit von der Partie, aber auch Weinfest-Newcomer wie „Mission Possible“ aus dem Rock- und Pop-Bereich.
==Öffnungszeiten==
- Die Stände sind sonntags bis montags von 11 bis 23 Uhr geöffnet. Auf dem Platz vor der Marktkirche geht es an den Sonntagen erst ab 12 Uhr los. Freitags und samstags haben die Stände von 11 bis 24 Uhr geöffnet.
- Der Wiesbadener Wochenmarkt wird zwischen dem 12. und dem 19. August vom Dernschen Gelände in die Marktstraße und die De-Laspee-Straße verlegt. Die Öffnungszeiten bleiben wie gewohnt (7 bis 14 Uhr).
==Oldiebus und Weinfestticket==
Die „Linie sieben“ wird wiederbelebt: Der Oldiebus (Baujahr 1961) fährt am 12. und 19. August jeweils ab 11 Uhr im 1,5-Stunden-Takt von Bierstadt (Wolfsfeld) bis Dotzheim-Mitte und zurück. Zum Mitfahren genügt ein normaler Fahrausweis oder das Weinfestticket, das für 4,50 Euro (Kinder: 2,70 Euro) erhältlich ist. Das Sonderticket der Eswe ist an den Fahrscheinautomaten und bei den Busfahrern erhältlich. Mit inbegriffen sind Hin- und Rückfahrt im Tarifgebiet 6500 (Wiesbaden, Mainz und Umland) am selben Betriebstag bis 4 Uhr. Jeder Besitzer eines Weinfesttickets erhält gegen Vorlage des Tickets ein Gratisgetränk (Sekt, Wein oder Nichtalkoholisches) an einem der 20 Eswe-Partnerstände.
==Kinder-Betreuung==
Wer seine Kinder während eines Bummels über die Rheingauer Weinwoche in eine Betreuung geben möchte, ist beim Team der evangelischen Familien-Bildungsstädte in Wiesbaden gut aufgehoben. Altersgerechte Angebote, wie Basteln, Vorlesen und Malen werden den Kindern die Zeit vertreiben. Die Betreuungstermine werden an den Samstagen (12. und 19. August, von 16 bis 22 Uhr) und an den beiden Sonntagen (13. und 20. August, von 13 bis 20 Uhr) im Haus an der Marktkirche, 4. Stock, angeboten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Kosten belaufen sich auf vier Euro pro Stunde. Geschwister zahlen die Hälfte. Während der Öffnungszeiten stehen die Räumlichkeiten auch zum Stillen und Wickeln zur Verfügung.
==Sieben Poller für die Sicherheit==
Sicherheitsmaßnahmen sind auch ein Thema bei Großveranstaltungen: Die örtliche Polizei, die Feuerwehr und das Ordnungsamt haben in enger Abstimmung an einem Sicherheitskonzept gefeilt: So sollen sieben große Poller – jeder ist 4,5 Tonnen schwer – und Stahlseile ein Eindringen unbefugter Fahrzeuge verhindern. Die drei Eingänge (Marktstraße/Friedrichstraße, Marktstraße/Grabenstraße, Landtag/Mühlgasse) sind alle durchgehend mit Personal besetzt, die ein reibungsloses Durchkommen von Krankenwagen gewährleisten.
Der Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich und Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel eröffnen die Weinwoche am Freitag um 17 Uhr vor dem Rathaus zusammen mit der Rheingauer Weinkönigin Stephanie Kopietz und der Wiesbadener Weinkönigin Sarah Emmel.
Mit einer hohen Dichte an lokaler und regionaler Prominenz ist auch am Stand dieser Zeitung (Nr. 53) zu rechnen. Und zwar nicht nur vor der Theke, sondern auch hinterm Tresen. Der Wiesbadener Bürgermeister Oliver Franz teilt sich seine Schicht unter anderem mit Hans Georg Schnücker, Sprecher der VRM-Geschäftsführung, und Axel Wintermeyer, Staatsminister der Hessischen Staatskanzlei.
Auch verschiedene hessische Minister packen mit an: Kultusminister Alexander Lorz, Stefan Grüttner (Soziales und Integration), Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Finanzminister Thomas Schäfer und Peter Beuth (Inneres und Sport) schenken am Stand dieser Zeitung mit aus. Sportlich wird es am Dienstag, 15. August: Ab 22 Uhr übernehmen Christian Hock, Sportdirektor des SV Wehen Wiesbaden, und SVWW-Trainer Rüdiger Rehm den Ausschank. Am letzten Wochenende der 42. Rheingauer Weinwoche steht dann am Samstag Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich zusammen mit seinem Mainzer Kollegen Michael Ebling hinter der Theke.