41 Fahrgäste mussten bei einem Großeinsatz aus der Seilbahn am Niederwalddenkmal gerettet werden. Nun ist die Bahn wieder in Betrieb.
RÜDESHEIM. Pünktlich um 9.30 Uhr nahm die Seilbahn in Rüdesheim am Samstag wieder den Betrieb auf. „Es läuft wieder alles normal“, heißt es seitens des Betreibers. Und so machten sich die ersten Fahrgäste direkt auf den Weg zum Niederwaldenkmal. Am Abend zuvor hatte ein Rettungseinsatz für Schlagzeilen gesorgt: Aufgrund einer Fehlmeldung an der Sicherheitsbremse war die Seilbahn um 17.30 Uhr zum Stehen gekommen, 41 Personen mussten aus 20 Gondeln gerettet werden. Teilweise mussten Fahrgäste in 14 Metern Höhe drei Stunden lang auf die Rettung warten. Insgesamt waren 86 Rettungskräfte im Einsatz. Verletzt wurde niemand.
„Es hat alles sehr gut funktioniert“, bestätigte Michael Ehresmann, Pressesprecher der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes im Rheingau-Taunus-Kreis, am Samstag erneut. „Die Fahrgäste haben geduldig in den Gondeln gewartet.“ Um 20.50 Uhr waren alle 41 Insassen heil zurück auf dem Boden, wo die Notfallseelsorge und Rettungsdienste bereitstanden.
Erste Zwischenfall in der fast 70-jährigen Geschichte
Es war das erste Mal, dass es in der fast 70-jährigen Geschichte der Seilbahn zu einem solchen Zwischenfall kam. Vor einigen Jahren hatte die Bahn ein Mal in den Notbetrieb geschaltet, die Gondeln wurden im verlangsamten Tempo zurückgefahren. Wie Rainer Orban, Geschäftsführer der Seilbahngesellschaft, am Freitagabend erklärt hatte, werde die Bremse mit Hydraulikdruck geöffnet. Wenn sie keinen Druck habe, schließe sie. Orban: „Der Vorfall hat gezeigt, dass die Evakuierung genauso funktioniert hat, wie wir es immer geübt haben.“ Bei der Rettung kamen auch sechs Teams der Seilbahnrettung des Kreises zum Einsatz. Diese trifft sich alle vier bis sechs Wochen zu Übungen. „Wir konnten mit dem Ernstfall sehr zufrieden sein“, befand auch der Rüdesheimer Stadtbrandinspektor Björn Rosenbach.
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Die Fahrgäste wurden größtenteils mit Drehleitern aus den Gondeln geholt, aber auch ein Hubschrauber war unterwegs, der Höhenretter zu den Insassen abseilte. In den kommenden Tagen soll nun ausführlich analysiert werden, wie es zu dem Zwischenfall kam.