Fraport und Bundespolizei bitten Reisende um Mithilfe

Bundespolizisten unterwegs auf dem Frankfurter Flughafen. Foto: Sascha Kopp

Die Ferien beginnen - für den Frankfurter Flughafen eine große Aufgabe. Ein erster Gepäckberg ist fast abgearbeitet. Fraport und Bundespolizei äußern sich nun zuversichtlich.

Anzeige

FRANKFURT. Der Flughafenbetreiber Fraport hat nach eigener Einschätzung alles unternommen, um Fluggästen am ersten Ferienwochenende einen guten Start in den Urlaub zu ermöglichen. „Wir sehen allerdings noch an verschiedenen Stellen wie der Gepäckabfertigung Personalengpässe“, berichtet Unternehmenssprecher Jürgen Harrer in Frankfurt. Dort werde noch händeringend neues Personal gesucht. Es könne deshalb vorkommen, dass Passagiere bis zu zwei Stunden auf ihr Gepäck warten müssen. „Dafür entschuldigen wir uns.“ Der Berg von 5000 in Frankfurt liegen gebliebenen Koffern sei aber weitgehend abgearbeitet worden. Derzeit werden laut Harrer noch einige Hundert Gepäckstücke für den Versand an die Passagiere vorbereitet.

Fraport habe inzwischen wieder Personal eingestellt und ausgebildet, sodass man im Terminal und auf dem Vorfeld wieder mehr Mitarbeitende sieht, erläuterte Harrer weiter. Aber die Rekrutierung von Personal sei derzeit schwierig und es sei noch nicht jede Personallücke geschlossen worden. „Wir werden da weiter Gas geben.“

Viele Flüge gestrichen

Die Flugstreichungen und die Verlegung von Flügen in weniger verkehrsreiche Zeiten habe den Flughafen entlastet, wie der Fraport-Sprecher weiter erläutert. „Wir danken den Airlines, dass sie zur Systemstabilisierung beigetragen haben.“ Alle Fluggesellschaften hätten ihren Beitrag geleistet. Lufthansa als größte Airline in Frankfurt hat in den Ferienmonaten Juli und August knapp 6000 Flüge gestrichen. Zudem hat der Flughafenbetreiber Fraport die Eckwerte für Starts und Landungen in Frankfurt von 106 auf 88 in der Stunde gesenkt.

Anzeige

Der Flughafenbetreiber rät den Passagieren, zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. „Und nutzen sie den Check-in am Vorabend und verreisen sie möglichst nur mit einem Handgepäckstück.“ Lange Schlangen zur Hauptreisezeit seien aber üblich.

Die Bundespolizei verzeichnet am Frankfurter Flughafen einen guten Start in die Sommerferien. „Wir haben aktuell durchschnittliche Wartezeiten von 20 bis 25 Minuten an den Sicherheitskontrollen“, berichtet Pressesprecher Reza Ahmari in Frankfurt. Die Bundespolizei habe während der Pandemie den Personalstamm weitgehend stabil gehalten. Deswegen gebe es keine Personalengpässe. „Wir sind guter Dinge, dass die Sicherheitskontrollen das ganze Wochenende über funktionieren.“ Das sei auch notwendig. Denn bei den Kontrollen seien immer wieder verbotene Gegenstände von der Kettensäge bis zur Pistole gefunden worden.

Verspätungen stauen sich europaweit auf

Die größte Herausforderung ist laut Ahmari derzeit der unregelmäßige Flugplan, da sich Verspätungen europaweit aufstauen. „Das Personal muss flexibler eingesetzt werden.“ Die Bundespolizei habe deshalb ein zentrales Personalmanagement eingerichtet.

Die wichtigste Aufgabe für die Zukunft, sei die Modernisierung der Sicherheitskontrollen. „Wir haben jetzt 30 moderne Kontrollspuren, die doppelt so viele Passagiere innerhalb einer Stunde kontrollieren können wie die alten“, erklärt Ahmari. Insgesamt gibt es in Frankfurt 160 Kontrollspuren. Testweise werden zwei CT-Scanner eingesetzt, bei denen Flüssigkeiten im Handgepäck bleiben können. Der Flughafenbetreiber Fraport, der im nächsten Jahr die Regie bei den Sicherheitskontrollen übernimmt, will massiv in diese Technologie investieren.

Anzeige

Flugausfälle: Diese Rechte haben Sie

Urlaub & Corona: Das müssen Sie wissen