Montag,
12.02.2018 - 18:14
6 min. inkl. Video
"Es lief rundum gut": Positive Bilanz nach Rosenmontagszug in Mainz
Von Alexandra Eisen, Michael Bermeitinger und Nicholas Matthias Steinberg
MAINZ - Der Rosenmontagszug 2018 ist seit 17 Uhr Geschichte, und er wird als einer der schönen und entspannten in Erinnerung bleiben. Das erklärte Zugmarschall Marcus Perabo unmittelbar nachdem die nur noch auf drei Zylindern hustende Zug-Ente den Münsterplatz erreicht hatte: „Es lief rundum gut.“ Auch die Polizei zog um diese Uhrzeit merklich entspannt Bilanz.
Einige hunderttausend Zuschauer hatten wieder den Weg nach Mainz gefunden, auch wenn es am späten Vormittag eher noch etwas mau ausgesehen hatte. „An manchen Stellen in der Neustadt oder auch in der Bauhofstraße war es doch nicht so gut besucht“, so Perabo. Dann sei es aber in der Innenstadt doch noch sehr voll geworden: „Viele Leute haben wohl erst aufs Wetter geschaut und sind erst los, als die Sonne durchkam.“
Dass es insgesamt etwa zehn Prozent weniger Besucher seien als im vergangenen Jahr „ kann verschiedene Gründe haben“, so Perabo. An der Sicherheitslage habe es in seinen Augen aber nicht gelegen. Man habe sich im Vorfeld eng mit der Polizei abgestimmt.
2018 konnten die Fahnen wehen, dieses Jahr sind sie wegen Sturm verboten. (Archivoto: Sascha Kopp)
Rosenmontag in Mainz in 360 Grad! - Spherical Image - RICOH THETA
8.800 Teilnehmer und 139 Zugnummern
Pünktlich um 11.11 Uhr war der 116. Rosenmontagszug in der Neustadt gestartet. 8.800 Menschen und 139 Zugnummern laufen und fahren durch die Innenstadt mit, das seien 15 Zugnummern und rund 800 Personen weniger als im vergangenen Jahr. Die Zuglänge habe sich so von neun auf etwa 8,5 Kilometer verkürzt. Man habe weniger Plätze vergeben, auch weil 2017 immer wieder starke Lücken aufgetreten seien und sich dadurch der Zug arg in die Länge gezogen hätte. „Da waren wir erst gegen 17.30 Uhr am Münsterplatz durch.“
Irgendwann sei die ideale Länge auch erreicht. Man müsse es nicht überstrapazieren. Die Strecke, die der närrische Lindwurm durch die Straßen der Neu- und Altstadt zurücklegt, beträgt 7,2 Kilometer.
Entspannte Bilanz der Polizei
Auch die Mainzer Polizei zog nach Zugende eine entspannte Bilanz, berichtete über einen weitestgehend störungsfreien Verlauf. Ein wichtiger Grund dafür seien die intensiven und frühzeitigen Personenkontrollen gewesen. Bis 17 Uhr hätten die Einsatzkräfte insgesamt weit über 300 Personen kontrolliert. Darunter waren 265 Kinder und Jugendliche, wovon 118 alkoholisiert auf die Einsatzkräfte wirkten. Diese benötigten jedoch keine medizinische Hilfe. Bei diesen Jugendschutzkontrollen wurden über 60 Liter Spirituosen sowie sieben Liter Bier und Wein vernichtet, sprich: in den Gully geschüttet worden.
Darüber hinaus stellte die Polizei die Personalien von über 70 Personen fest, die auf die Polizisten wirkten, als wollten sie nicht unbedingt friedlich feiern. Sie wurden verwarnt und auf die rechtlichen und tatsächlichen Konsequenzen hingewiesen. Bis Zugende gab es aber keinen Anlass Personen in Gewahrsam zu nehmen. Auch wurden bis dahin erst sieben Straftaten bekannt, davon vier Mal Widerstand gegen Einsatzkräfte, wobei ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Zweimal kam es zu Diebstählen und auch eine Körperverletzung wurde angezeigt.
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Die Vermisstenstelle in der Polizeiinspektion Mainz 1 in der Weißliliengasse verzeichnete insgesamt sechs Kinder, die verloren gegangen waren, die aber alle wieder mit ihren Eltern zusammengebracht werden konnten.
Erstmals Ochsen bei der Ranzengarde
Sehr zufrieden zeigte sich Perabo zudem mit den am Zug teilnehmenden Tieren, also Pferden und erstmals auch zwei Ochsen bei der Ranzengarde. „Die uns ursprünglich auch als Pferde gemeldet wurden“, berichtete Perabo. Vier Vereine setzen auf Tiere in diesem Jahr. Aber man habe sich sehr gut vorbereitet, selbst Auflagen gegeben, die Tiere untersucht und Kontrollen durchgeführt, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, Tiere medizinisch ruhig zu stellen. Man habe sich in diesem Zusammenhang auch mit Köln und der Pferdestaffel der Polizei in Frankfurt abgestimmt.
Friedlich sei der Zug bislang gewesen, sagte Perabo. „Wollen wir hoffen, dass das auch so bleibt.“ Gerade in der südlichen Altstadt, in der viele Jugendliche zusammenkommen, könne die Stimmung mit zunehmenden Alkoholpegel umschlagen. In der zentralen Ausnüchterungsstelle für den Rosenmontagsumzug in der Unimedizin wurden bis 17 Uhr zwölf Personen behandelt. Ein vergleichsweise ruhiger Rosenmontag, hieß es von dort.
Ob es bei dieser entspannten Bilanz bleibt, wird der Abend zeigen, wohin sich in den letzten Jahren mehr und mehr das Programm fürs jüngere Feiervolk verlagert hat. Die „Rosenmondnacht“ auf Lu und Schillerplatz wird von tausenden besucht, und gegen Abend wächst bei manchem der Alkoholpegel.
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