Ed Sheeran begeistert die Fans in Frankfurt

Begeisterte Fans und ein Sänger mit Leidenschaft: Beim Open-Air-Konzert in Frankfurt lässt Ed Sheeran im Deutsche Bank Park den Boden beben. Rudolf Uhrig

Der britische Singer-Songwriter ist einer der erfolgreichsten Pop-Stars. An diesem Wochenende verzaubert der Brite im Frankfurter Waldstadion 180.000 Fans.

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FRANKFURT. Ed Sheeran will Frankfurt springen sehen. Und 61.000 Fans im Waldstadion springen, tanzen und liegen sich in den Armen. Der Singer-Songwriter dirigiert die Masse wenig später als mehrstimmigen Sing-a-Long-Chor und das Stadion verwandelt sich in ein Lichtermeer von blinkenden Handys.

Der 31-Jährige springt, sprintet und schreitet über die kreisrunde Bühne. Sein roter Schopf weht im Wind. Es ist das erste von drei ausverkauften Konzerten der „Mathematics“-Tour am Main. Mehr als 180.000 Fans werden den Briten, der erstmals bei einigen Songs von einer kompletten Band begleitet wird, dann allein in Frankfurt gesehen haben.

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„Alles ist live“, versichert der mit einem T-Shirt mit Frankfurt-Schriftzug gekleidete Ed Sheeran den Fans und demonstriert, wie seine Loop-Maschine funktioniert. Gitarren- und Keyboard-Sounds sowie perkussive Einlagen werden live mit der Loop-Station aufgenommen und per Fußpedal wieder abgerufen. So erweitert er sich zu seiner eigenen Band, was präzises Rhythmusgefühl verlangt. Echtes Handwerk, das nicht angestrengt wirkt. Schließlich ist der zweifache Vater zuvor lange allein durch die Bars und Clubs gezogen, wie er den Fans in Frankfurt berichtet.

Wo sonst der Ball rollt, steht heute die 360-Grad-Bühne im Zentrum. Deren äußerer Ring dreht sich und so kommt Ed Sheeran seinen Fans im Stadionrund nahe. Auf dem Bühnen-Kern wird zeitweise ein Podest mit Treppen herausgefahren. Sechs Masten mit LED-Ringen und Lautsprechern sowie kleineren Satellitenbühnen für Begleitmusiker und Technik umringen die Center-Stage. An den Masten hängen Videoschirme in Form von Gitarrenplektren, auf denen jede Mimik von Ed Sheeran gut zu sehen ist. Doch damit nicht genug. Über die runde Bühne ragt zusätzlich eine voluminöse zylinderförmige Leinwand, die zum Start auch als Bühnenvorhang dient.

Beeindruckende Bühnenshow

Auf den Bildschirmen wird die Musik in ein psychedelisches Farbenmeer getaucht. Mal umranken Blumen Ed Sheerans Konterfei, mal erscheinen steinern wirkende Gesichter. Kaleidoskope Videosequenzen wechseln mit geometrischen Mustern in Schwarz-Weiß. Wenig später drehen sich Suchscheinwerfer-Spots im Stadionrund. Flammen schießen hoch. Es ist ein starker Kontrast zwischen diesem bombastischen Bühnenzauber und dem Mann mit seiner Akustikgitarre.

Was auf den Alben extrem harmonisch klingt, darf live aber auch mal kräftig dröhnend ausfallen. Das aus dem Rahmen fallende „Blow“ ist mit Bandverstärkung heftiger E-Gitarren-Stadionrock. Doch die schwelgenden Songs wie „The A Team“, das er mit 18 geschrieben hat, dominieren an diesem Abend. Das Set umspannt seine Karriere. Und egal, ob „Afterglow“, „Shivers“ oder „Sing“, irgendwo hat man die Hits alle schon einmal gehört. Und sicher verbinden viele Fans mit einem dieser Songs ihren ganz persönlichen „Big-Live-Moment“, wie Ed Sheeran aus Fan-Berichten weiß.

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Die Zugabe folgt plötzlich fast übergangslos, bevor die Menge überhaupt danach verlangen kann. „Shape Of You“, welches allein auf Spotify sagenhafte 3,2 Milliarden Abrufe aufweist, und „Bad Habits“ sind die glückselig machend ultimativen Pop-Songs, die die Fans mit positiver Energie in den Arm nehmen.

„You Need Me, I Don‘t Need You“ folgt als Folk-Kracher mit einem Echo übereinander gelagerter Soundspuren aus der Loop-Maschine, das der Brite mit einem furiosen Rap im Stakkato-Tempo begleitet. Ed Sheeran breitet noch einmal seine Arme aus. Und tritt ab. Nach einem zweistündigen Konzertabend endet der Auftakt der „Mathematics“-Tour vor begeisterten Fans.