Das ist die Lage am Frankfurter Flughafen zum Ferienstart

Da ist ganz schön was los: Großer Andrang am Frankfurter Flughafen. Am Freitag ist in Hessen und Rheinland-Pfalz der letzte Schultag - viele starten in den Urlaub. Foto: Sascha Kopp

In Rheinland-Pfalz und Hessen ist der Freitag der letzte Schultag vor den Ferien. Am Frankfurter Flughafen droht nun der größte Ansturm des Jahres. Wir berichten live.

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FRANKFURT. Großer Andrang und zu wenig Personal: Schon in den vergangenen Wochen kam es an den Flughäfen immer wieder zu langen Warteschlangen, verschwundenen Koffern und teils chaotischen Szenen. Doch mit dem letzten Schultag in Rheinland-Pfalz und Hessen steht Urlaubern und Mitarbeitern am Frankfurter Flughafen die größte Herausforderung wohl erst noch bevor. Der Flughafen Frankfurt rechnet zum Ferienstart mit 200.000 Fluggästen. Wir berichten am Freitag live von den Geschehnissen am Airport.

Freitag, 16 Uhr: Fraport und Bundespolizei bitten Reisende um Mithilfe

Die Ferien beginnen - für den Frankfurter Flughafen eine große Aufgabe. Ein erster Gepäckberg ist nun fast abgearbeitet. Fraport und Bundespolizei äußern sich nun zuversichtlich und erläutern, wie die Personalengpässe angegangen werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Freitag, 11.20 Uhr: Bundespolizei appelliert - nicht zu früh zum Flughafen kommen

Trotz des erwarteten Ansturms am Frankfurter Flughafen zum Ferienbeginn in Hessen und Rheinland-Pfalz rät die Bundespolizei an Deutschlands größtem Airport von zu frühem Anreisen ab. Teils seien Passagiere schon bis zu sieben Stunden vor ihrem Abflug am Flughafen, sagte Bundespolizeisprecher Reza Ahmari am Freitag. Das sei zu früh und behindere teilweise die Abläufe. Es werde empfohlen, zweieinhalb bis drei Stunden vor dem Abflug zu kommen. Fraport erwartet an diesem Wochenende pro Tag nach Angaben eines Sprechers 180 000 bis 200 000 Fluggäste. Fraport und die Bundespolizei erklärten am Freitag, an den Sicherheitskontrollen sei mit Wartezeiten von 20 bis 25 Minuten zu rechnen.

Livestream zur Lage am Frankfurter Flughafen um 11 Uhr

Freitag, 10.45 Uhr: Autostau vor der Abflughalle

Auch vor der Abflughalle stauen sich immer wieder die Autos. Viele begleiten ihre Liebsten jedoch nicht mehr bis in das ohnehin überfüllte Flughafengebäude.

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Freitag, 10.30 Uhr: Lange Schlangen an den Schaltern

Die Schlangen im Bereich B bauen sich kaum ab. Was an Personen abfließt, kommt in gleicher Anzahl nach. Eine Familie berichtet, dass sie bereits seit einer Stunde in der Schlange des Check-in Schalters warten. Bis sie beim Schalter sind, haben sie allerdings noch ein ordentliches Stück vor sich.

Freitag, 10 Uhr: Abflughalle bleibt voll

In der Abflughalle bleibt es voll. Dort startet im Bereich B nun die Pressekonferenz von Fraport. In der Ankunftshalle des Terminal 1 ist es ruhig. Nur wenige Reisende kommen aus Richtung der Gepäckausgabe, obwohl einige Abholende warten.

Freitag, 9 Uhr: Flughafen-Beschäftigte laut Verdi am Limit

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erwartet, dass sich die Lage am Frankfurter Flughafen an diesem Wochenende zuspitzt. Personalengpässe am Boden, beim Check-in und in der Kabine führten zu einer extremen Belastung des Flughafens. „Die Beschäftigten gehen ans Limit“, sagte Gewerkschaftssekretär Christoph Miemietz in Frankfurt. Die Mitarbeiter seien mit viel Herzblut dabei, könnten die Lücken in der Belegschaft aber nicht schließen.

Verdi-Gewerkschafter Christoph Miemietz. Foto: Sascha Kopp
Verdi-Gewerkschafter Christoph Miemietz. (© Sascha Kopp)

Die Personalengpässe seien die Folge einer jahrelangen Lohn-Dumpingpolitik und eines extremen Arbeitsplatzabbaus während der Corona-Pandemie. Die ausgedünnte Belegschaft treffe jetzt auf ein rapide wachsendes Verkehrsaufkommen. Am ersten Ferienwochenende wird es nach seiner Einschätzung zu längeren Wartezeiten kommen. „Wir haben bereits im vergangenen Jahr vor Engpässen gewarnt, aber die Fluggesellschaften und Fraport haben abgewiegelt“, betont Miemietz.

„Noch fehlen einige tausend Mitarbeiter in der Logistik, beim Flughafenbetreiber Fraport und bei den Fluggesellschaften“, sagte der Verdi-Sekretär. Personal könne aber nicht über Nacht eingesetzt werden, da neue Mitarbeiter erst angelernt und aufgrund der Sicherheitsbestimmungen überprüft werden müssen.

Freitag, 8.45 Uhr: Check-in Schalter füllen sich immer mehr

An den Check-in Schaltern in den Bereichen B und C des Terminal 1 am Frankfurter Flughafen füllt es sich immer mehr. Es wird für andere Reisende immer schwieriger durchzukommen, die Schlangen stauen sich durch das große Gebäude bis zu den Eingangstüren.

Freitag, 8 Uhr: Livestream zur Lage am Frankfurter Flughafen

Freitag, 6.15 Uhr: Flughafen erwartet Ansturm zum Ferienstart

Der Frankfurter Flughafen erwartet am Wochenende so viele Fluggäste wie seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 nicht mehr. Am letzten Schultag vor den Sommerferien in drei deutschen Bundesländern rechnet Deutschlands größter Airport nach Angaben der Betreibergesellschaft Fraport mit bis zu 200.000 Fluggästen, ebenso am Samstag und Sonntag. So viele waren es in diesem Jahr bei einem bisherigen Höchstwert von gut 180.000 noch nicht. Das Allzeithoch aus dem Juni 2019 liegt bei 241.228 Passagieren.

Der erwartete Ansturm fällt in eine Zeit, in der die Abläufe in Frankfurt wie an anderen deutschen Airports wegen fehlenden Personals am Boden und bei den Airlines sowie Flugverspätungen stark gestört sind. Der Flughafenverband ADV spricht davon, dass rund 20 Prozent des Personals fehlt. In Frankfurt starten und landen derzeit täglich bis zu 1200 Flugzeuge mit 285 Reisezielen.

Donnerstag, 11 Uhr: Streikgefahr bei Lufthansa: Piloten leiten Urabstimmung ein

Noch immer gibt es zwischen den Tarifparteien keine Einigung - und dies nach sechs Verhandlungsrunden. Droht nun ein Streik bei der Lufthansa und das mitten in der Hauptreisezeit? Mehr dazu hier.

Donnerstag, 9 Uhr: Frankfurter Kofferberg wird abgetragen

Am Frankfurter Flughafen stapeln sich aufgrund der Personalengpässe die Koffer. Insbesondere in den Abendstunden müssen Reisende länger warten, da zunächst die startenden Flugzeuge beladen werden. Auf diesem Weg soll das Nachtflugverbot möglichst eingehalten werden. Immerhin konnte der Kofferberg laut Flughafenbetreiber Fraport von rund 5000 auf noch 2000 Gepäckstücke abgebaut werden. Viele Urlauber geben angesichts der langen Wartezeiten und der Ungewissheit auf und treten die Heimreise ohne Gepäck an.

Gepäckstücke, die Reisende nach ihrem Flug nach Frankfurt nicht selbst mitnehmen, werden – entgegen anderslautender Meldungen – nicht per Lkw oder auf anderen Wegen nach München gefahren, berichtet ein Sprecher der Lufthansa auf Anfrage in Frankfurt. „Jedes Lufthansa-Drehkreuz versendet die Koffer und Taschen direkt aus den eigenen Räumlichkeiten an die Fluggäste.“

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Streikgefahr bei Lufthansa: Piloten leiten Urabstimmung ein Das sagen die Beschäftigten von Lufthansa dazu Das sagt der Flughafenbetreiber Fraport

6000 Flüge gestrichen

Wegen der aktuellen Abfertigungsprobleme streicht die Lufthansa weitere Flüge. Betroffen seien rund 2000 Verbindungen an den Drehkreuzen Frankfurt und München bis Ende August, sagte ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Man habe in der vergangenen Woche gesehen, dass man mit gezielten Streichungen den verbleibenden Flugplan stabilisieren könne. Dies habe man nun für die nächsten Wochen analysiert und umgesetzt.

Der Flughafenbetreiber Fraport hat die Kapazität deutlich auf noch 88 Starts und Landungen pro Stunde zurückgefahren. Vor wenigen Wochen waren noch Spitzen bis zu 106 Flugbewegungen in der Stunde erlaubt. Laut Fraport-Sprecher Jürgen Harrer hat sich der Betrieb mit der Maßnahme deutlich stabilisiert. Fraport will neben Lufthansa weitere Gesellschaften in die Pflicht nehmen, einzelne Flüge abzusagen oder zumindest in schwächere Zeiten zu verschieben.

Es handelt sich bereits um dritte Welle von Flugabsagen der Lufthansa in diesem Sommer. Zunächst hatte die Airline gut 3000 Flüge für die Monate Juli und August abgesagt und dann für die Woche bis einschließlich Donnerstag (14. Juli) 770 weitere Verbindungen gestrichen. Nun kommen für einen Zeitraum von sechs Wochen noch einmal 2000 Absagen hinzu.

Vor allem die Verkehrsspitzen am Morgen und am Abend sollten entlastet werden, erläuterte der Sprecher. Zu diesen Zeiten sind die Bodenverkehrsdienste an den Drehkreuzen überlastet, sodass Maschinen warten müssen und Gepäck liegen bleibt. Abgesagt würden vor allem kurze Verbindungen zu Zielen innerhalb Deutschlands oder des nahen Auslands, für die es gute Alternativen gebe, erklärte der Sprecher. Flüge in ausgesprochene Ferienziele würden nur in absoluten Ausnahmefällen gestrichen.

Für Frankfurt als größten deutschen Flughafen sind die voraussichtlichen Belastungsspitzen des Sommers noch nicht erreicht. Der Betreiber Fraport, die Bundespolizei sowie der Hauptkunde Lufthansa rechnen für dieses Wochenende vom 22. bis zum 24. Juli mit einem besonders hohen Andrang, weil dann die Schulferien in Hessen und Rheinland-Pfalz beginnen.

Das Chaos mit abgesagten und verspäteten Flügen betrifft nicht nur den Frankfurter Flughafen, sondern die gesamte europäische Luftfahrt. Schätzungsweise 66 Millionen Fluggäste waren im ersten Halbjahr 2022 von Verspätungen und Flugausfällen betroffen. Demnach musste jeder vierte Passagier seine Reisepläne ändern. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Fluggastrechte-Portals AirHelp in Berlin.

Von unseren Reportern und dpa