Seit 15 Jahren fördert die Stiftung Krankenversorgung und Forschung an der Kardiologie der Unimedizin und unterstützt die Präventionsarbeit. Wir sprachen mit Prof. Thomas Münzel.
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Herr Professor Münzel, im Dezember war die Gründung der Stiftung 15 Jahre her. Wie optimistisch waren sie damals?
Professor Münzel: Ich hatte solche Stiftungen in den USA kennengelernt, wo durch Fundraising die Arbeit an Kliniken und Universitäten unterstützt wird. Die Idee einer Stiftung, die die Kardiologie unterstützen soll, lag also nahe, aber so etwas war damals an der Unimedizin nicht üblich. Es war also unklar, ob wir Erfolg haben würden.
Nun wurde beim Herzball wieder Preise für Wissenschaft und Pflege in Höhe von 415.000 Euro verliehen – klingt nach Erfolg.
In der Tat können wir auf erfolgreiche Jahre zurückblicken. Wir zählen 280 Freundeskreis- und 100 Kuratoriumsmitglieder, verfügen laut Bilanz 2021 über 2,2 Millionen Euro Stiftungskapital, von dem die Hälfte verfügbares Kapital ist. Die Stiftung konnte in den letzten Jahren über zwei Millionen an Unterstützung und Preisen bereitstellen.
Wie haben sich die Stiftungsziele entwickelt?
Im Kern geht es um die Verbesserung der Krankenversorgung, die Unterstützung der Forschung an der Kardiologie und um die Prävention, hier insbesondere in Gestalt der Kinderakademie Gesundheit. Verstärkt widmen wir uns dem Thema Umwelt und Gesundheit.
Können Sie Beispiele nennen, wie die Stiftung hilft?
In der Krankenversorgung können wir durch die Unterstützung der Stiftung technische Neuerungen schneller umsetzen. In der Forschung ist die Förderung der seit 15 Jahren laufenden Gutenberg-Gesundheitsstudie ein wichtiger Punkt, aber seit einigen Jahren werden an der Kardiologie auch die Auswirkungen von Lärm und Feinstaub auf die Gesundheit erforscht. Mit großem Erfolg und international viel beachtet. Auch hierfür können dank der Stiftung Gerätschaften für Untersuchungen gekauft werden.
Jüngstes Projekt ist die Untersuchung der Auswirkung von Fluglärm auf Hirn und Herz?
Ja, es ist eine interdisziplinäre Studie von Kardiologie und Anatomie, die 2022 mit dem mit 390.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis der Stiftung ausgezeichnet wurde. Auszeichnungen für die Forschung fließen in die Projekte, jene für die Pflege, im letzten Jahr 22.000 Euro, gehen persönlich an die Geehrten.
Drittes Thema ist Prävention und hier haben Sie die Kinderakademie hervorgehoben. Wie geht es nach der Pandemie weiter?
Während wir die Patientenabende auf ein Onlineformat umgestellt haben, ging das bei der Akademie nicht. 2019 war das letzte Jahr, in dem sie durchgeführt werden konnte, damals hatten wir rund 1.100 Schüler von 12 bis 13 Jahren zu Gast. Dort wollen wir 2023 anknüpfen. Je zwei Wochen in Frühjahr und Herbst mit je zwei bis drei Klassen am Tag. Im Januar gehen die Einladungen an die Schulen raus.
Die Aufklärung über Ursachen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen muss also früh beginnen.
Ja, deshalb hat die Stiftung 2010 die Kinderakademie gegründet. Die Schüler lernen, welche Schäden das Rauchen auslöst, aber auch alles über die Gefahren von E-Zigaretten und Shisha-Rauchen. Das ist wichtig, weil bei den 16-, 17-Jährigen wieder mehr geraucht wird. Die Akademie funktioniert, weil sie nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt, sondern spielerisch. Die Teilnehmer lernen das Herz-Kreislauf-System kennen und auch – das ist uns besonders wichtig –, wie man erfolgreich wiederbelebt.
Und wie erhält man die Stiftung am Leben oder besser gefragt: Wie bleibt sie lebendig?
Indem es etwa gelingt, neue Förderer hinzuzugewinnen. So ist die Zahl der Freundeskreismitglieder in den letzten fünf Jahren um rund 20 Prozent gestiegen. Natürlich, weil das Thema Herz in einer älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger wird und die Herz-Kreislauf-Forschung vielen Menschen das Leben rettet, aber auch weil die Stiftung sehr aktiv ist. Wir haben jetzt den Vorstand mit Professor Philipp Wild verstärkt, dem Leiter Präventive Kardiologie und Prävention und Koordinator Gutenberg-Gesundheitsstudie.
Sie müssen aber auch Gelder einwerben …
Das ist richtig. Wir erhalten Mitgliedsbeiträge, Spenden, organisieren aber auch Veranstaltungen wie die Mainzer Herzgala, die 2021 mehr als 260.000 Euro eingebracht hat.
Der nächste Stiftungsball findet am 30. September statt, Ihr letzter Tag in Diensten der Unimedizin, um Mitternacht sind sie emeritiert … Sie bleiben Forschung und Stiftung erhalten?
Beides. Ich werde mich weiter intensiv Projekten in der Umweltforschung widmen, bleibe in der Stiftung Mainzer Herz selbstverständlich im Vorstand und werde mich dort besonders intensiv der Kinderakademie widmen.