Der Prominentenweinberg unterhalb der Zitadelle wurde erneut zerstört und soll neu bepflanzt werden. Im Kirchenstück wollen die Weinfreunde ebenso aktiv werden.
MAINZ. Der Prominentenweinberg unterhalb der Zitadelle ist das Sorgenkind des Mainzer Weinsenats. Erneut wurde der kleine Weinberg Opfer von Vandalismus. Wie Winzer Stefan Fleischer vermutet, muss sich dort jemand mit Herbiziden ausgetobt haben – die Reben jedenfalls geben ein sehr trauriges, kahles Bild ab. „Ich habe absolut kein Verständnis dafür, warum jemand etwas gegen diesen Weinberg haben kann“, so das Vorstandsmitglieds des Mainzer Weinsenats. Es sei fraglich, ob die Rebstöcke noch zu retten seien, sagt er. Auf jeden Fall solle Ersatz gepflanzt werden. Auch vor zwei Jahren hatte bereits jemand alle Äste an den Reben abgeschnitten.
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Er hoffe, dass das versprochene Schild, das auf die Bedeutung des Weinbergs hinweisen soll, demnächst installiert werde. Sobald die Menschen wüssten, worum es sich handelt, begegneten sie dem Weinberg möglicherweise mit mehr Respekt, hofft er.
Unabhängig davon hätten die Mitglieder des Mainzer Weinsenats beschlossen, sich künftig auch handwerklich mehr in Sachen Wein zu engagieren – da das auf der Wiese unterhalb der Zitadelle aber kaum lohne, auch da dort viel von Vögeln geklaut werde, wollen die Weinfreunde jetzt im Hechtsheimer Kirchenstück tätig werden. Dorthin expandiert der im Jahr 2005 gegründete Weinsenat jetzt nämlich. Neben dem Prominenten-Weinberg an der Zitadelle pflegen die Senatorinnen und Senatoren jetzt also auch einen Weinberg an dem malerischen und bekannten Hechtsheimer Weinberg. Konsulin Dominique Döttling betonte beim ersten Treffen an der künftigen Frischluft-Wirkungsstätte: „Wir arbeiten gerne mit Wein und trinken ihn nicht nur! Wir freuen uns schon jetzt auf die gemeinsame Lese.“ In einer kleinen Feierstunde enthüllten Mitglieder des Weinsenats ein markantes Schild zwischen den Rieslingreben, das den Winzern gewissermaßen die Arbeitskraft des Senats zusichert. Natürlich gab es auch passende Tropfen: Die Winzer Hans-Willi und Stefan Fleischer kredenzten zur Feierstunde einen jungen Riesling und Merlot-Rosé – als Ansporn, wofür die Senatorinnen und Senatoren demnächst wieder arbeiten müssen.