Lukas Schauder (Grüne) will neben der Politik sein Jura-Studium beenden. Nancy Faeser (SPD) über die Landesliste in Wiesbaden. Christian Heinz (CDU) erneut Direktkandidat.
MAIN-TAUNUS - Auf den Leinwänden im Hofheimer Kreishaus beherrschen noch die Hochrechnungen das Bild, die Kommunal- und Kreispolitiker geben erste vorsichtige Einschätzungen zu Protokoll, doch eines ist an diesem noch sehr jungen Wahlabend schon sehr sicher. Ein sehr junger Abgeordneter, vielleicht der Jüngste im nächsten hessischen Landtag, wird den Wahlkreis 32 (Main-Taunus 1) in Wiesbaden vertreten: Lukas Schauder. Der 21-jährige Bad Sodener wird wegen des guten Abschneidens der Grünen wohl über die Landesliste der Partei in den Landtag einziehen. „Es ist ziemlich sicher“, sagt Schauder schon am frühen Abend. Der Sitzverteilungsrechner seiner Handy-App spricht eine klare Sprache. Wenn die CDU nicht ausnehmend viele Direktwahlkreise verliert, und danach sieht es trotz der Zweitstimmenverluste der Christdemokraten nicht aus, reicht Lukas Schauders Listenplatz 22 aus, um Landtagsabgeordneter zu werden. Dass er es als Direktkandidat im Wahlkreis 32 nicht schaffen wird, war dem Jura-Studenten schon bei seiner Kandidatur klar. In dem traditionell konservativen Wahlkreis, wo Christian Heinz von der CDU vor fünf Jahren 50,1 Prozent der Stimmen holte, wird er nicht die Mehrheit der Stimmen erreichen. „So realistisch war ich“, sagt er.
Doch völlig unvorbereitet wurde er am Sonntag auch nicht getroffen. Die guten Umfragewerte der vergangenen Wochen haben ihn hoffen lassen. „Vielleicht kann ich in ein paar Jahren nachrücken, dachte er. So lange wird er nun wohl nicht warten müssen.
Doch selbst als Landtagsabgeordneter will er sein Jurastudium fortsetzen. Denn um es einfach sein zu lassen, hat er in den sieben Semestern schon zu viel investiert. Und zu hohe Ansprüche. Sein Ziel ist ein Prädikatsexamen. „Ich habe Erfahrung darin, viel zu tun zu haben“, sagt der Kreistagsabgeordnete und Mitarbeiter der grünen Bundestagsabgeordneten Cordula Schulz-Asche.
Mit Nancy Faeser (SPD), die es als Direktkandidatin nicht schaffte, aber mit Listenplatz zwei ihr Mandat sicher hatte, gibt es eine zweite Vertretung des Wahlkreises 32 in Wiesbaden. Und Christian Heinz (CDU) gewann das Direktmandat nach den bis Redaktionsschluss vorliegenden Zahlen erwartungsgemäß und wird als dritter Abgeordneter aus dem Wahlkreis im Landtag sitzen.