Autoren Ulrich und Dana Müller-Braun unterhalten Krimi- und Fußballfans.
HOFHEIM-WALLAU - Bei der Lesung aus dem Roman „Das Auge des Adlers“ (Societäts-Verlag) kamen im Wallauer „Hauzelhof“ Krimileser und Fußballfans auf ihre Kosten. Das Buch stammt aus der Feder des Autorengespanns Ulrich Müller-Braun und Dana Müller-Braun, die einen Mordfall im Stadion der Eintracht als Ausgangspunkt für eine spannende Geschichte nehmen, die sich im Milieu der Fußballszene und der Hooligans bewegt.
Als Redakteur und langjähriger Pressesprecher bei der Eintracht Frankfurt bringt Ulrich Müller-Braun viel Fachwissen mit. Die aktuelle Fußballszene wird so authentisch wie möglich geschildert und hält sich an den Rahmen tatsächlicher Ereignisse. „Wir beginnen während des Spiels der Eintracht gegen Fortuna Düsseldorf am 19. Oktober 2018“, erklärt er. Damals verlor die Fortuna in Frankfurt mit 7:1.
Während die Fans im Roman auf den Rängen beim Spiel mitfiebern, werden in der Tiefgarage unter der Haupttribüne zwei Menschen ermordet und der Sportreporter Severin verletzt. Eine der ersten am Tatort ist, neben der Polizei, die stellvertretende Pressesprecherin der Eintracht, Lydia. Sie erkennt den ohnmächtigen Severin, der selbst einmal in der Fanszene aktiv war und nicht immer angenehm aufgefallen ist. Er wurde jedoch unschuldig mit in die Ereignisse hineingezogen. Während die Polizei den Fall relativ schnell abhandelt und einen vorbestraften Hooligan verdächtigt, zeigen sich Lydia und Severin skeptisch. Als „untypisches Ermittlergespann“ stellen sie ihre eigenen Recherchen an und kommen dem Rätsel schließlich auf die Spur. Auch Beschreibungen von Schauplätzen in Frankfurt finden sich im Text wieder: „Wir wollten die Figuren dort ansiedeln, wo sie zuhause sind“, erklärt Müller-Braun. Daneben seien ganz praktische Recherchen zu Fahrtzeiten oder Weglängen hinzugekommen.
Die Kooperation von Vater und Tochter, die beide sehr unterschiedlich an ihr Schreibmaterial herangehen, sei anfangs nicht ganz unproblematisch gewesen, erklärt Dana Müller-Braun. Sie ist als Autorin von Fantasy-Jugendliteratur erfolgreich und hat einige Probleme damit, wenn ihr Vater ihre Texte redigiert. Ulrich Müller-Braun hingegen sah die Schwierigkeit darin, 384 Buchseiten zu füllen: „Als Redakteur ist der Text bei 120 Zeilen für mich zu Ende“, sagt er. „Ich habe ihm dann gesagt: Wir schaffen das“, lacht Dana Müller-Braun. Sie sei zwar kein Krimifan, aber durchaus fußballbegeistert und habe sich schnell in die Materie hineingefunden. Bei erhitzten Diskussionen am Küchentisch hätten beide eine kollegiale Ebene gefunden, auf der sie zusammenarbeiten können. Nach dem Erfolg des ersten Bandes, ist nun bereits eine Fortsetzung in Arbeit.