Wer mehr über die Hofheimer Historie erfahren möchte, muss nicht mehr dicke Bücher in Archiven wälzen. Seit dem 16. Dezember ist sie auch digital zugänglich.
Von Marcel Großmann
Lokalredakteur Main-Spitze
Ab sofort können sich die Hofheimer selbst ein Bild von der Geschichte der Stadt machen. Darüber informiert die Stadt online. Screenshot: VRM
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HOFHEIM - Mit wenigen Klicks lässt die Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt die Geschichte aufleben. Ab sofort steht die neue Website der Heimatforscher zur Verfügung, auf der die Jahrhunderte alte Historie der Kernstadt niedergeschrieben ist.
Mehr als zwei Jahre Arbeit stecken in dem Projekt. Im Sommer 2018 sei die Idee aufgekeimt, erzählt Jennifer Junkers vom historischen Arbeitskreis der Bürgervereinigung. Die Geschichte der Stadt wurde bisher nirgendwo zusammengetragen. Das wollten sie nun ändern und somit "das historische Erbe der Stadt festhalten und zeigen", wie es Junkers beschreibt.
Und so setzte sich der Arbeitskreis daran, ein Konzept für die Website zu entwickeln, Themen zusammenzutragen und Texte zu schreiben. Zwar sei einiges, was seit heute auf der Website zu finden ist, schon lange bei den Mitgliedern vorhanden gewesen. Vieles musste aber auch neu geschrieben oder ins Digitale übertragen werden. Unterstützung bekamen die ehrenamtlichen Helfer dabei auch vom Stadtarchiv, was viele Schriftstücke zur Verfügung stellte. Doch auch im Staatsarchiv in Wiesbaden befanden sich einige Bücher und Schriften, die als Grundlage für einige Artikel auf der Website genutzt wurden.
Der eigentliche Aufbau der Website habe dann erst im Dezember 2020 begonnen. 15 Freiwillige seien direkt an der Website beteiligt gewesen, sagtAndreas Hegeler, Mitglied der Bürgervereinigung. Keiner von ihnen hatte bereits eine Website erstellt, das mussten sich die Mitglieder selbst erarbeiten. Wie viel Zeit insgesamt in das Projekt geflossen ist? "Ich habe die Stunden nicht gezählt", sagt Junkers und lacht.
Neben einer Fotogalerie mit aktuellen und historischen Bildern aus Hofheim sticht vor allem der historische Stadtrundgang als Angebot hervor. Auf einem Stadtplan sind dort 34 rote Kreise mit einer Nummer versehen. Hinter jedem dieser Zahlen steckt ein Bauwerk in der Hofheimer Altstadt. Mit aktuellen und historischen Fotos wird das Gebäude erklärt und die Geschichte dahinter beleuchtet. Die Darstellung beginnt mit den historischen Gebäuden der ehemaligen Kellerei und endet bei dem "Arme-Leute-Haus", dem künftigen Domizil der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt. Außerhalb der Altstadt gibt es weitere 13 Bauwerke, die ebenfalls dargestellt werden, unter anderem den ehemaligen Rheingauer Hof, das ehemalige Kurhaus, die Bergkapelle oder den Meisterturm.
Doch auch historische Ereignisse werden auf der Seite dargestellt. Unter der Rubrik "Stadtgeschichte erleben" findet sich eine Zeitreise, beginnend bei den ersten Siedlungsspuren über das Mittelalter bis hin zur Neuzeit. Unterstützung bekam der Verein dabei von Hochschullehrern, die ihre Aufsätze zur Verfügung gestellt haben. Auch Beiträge aus den Jahrbüchern des Main-Taunus-Kreises mit Hofheim-Bezug sind dort zu finden.
Zusätzlich finden sich auch viele Informationen über wichtige Hofheimer Bürger. Viele Biografien seien bereits im Buch von Heinz Till aufgeschrieben worden, viele andere befinden sich nun auf der Website des Bürgervereins.
Nun ist die Website nach mehreren Jahren Arbeit online. Doch das heißt nicht, dass die Mitglieder des Vereins nun die Füße hochlegen. Denn alles haben die Mitglieder freilich noch nicht aufschreiben können. "Es ist wie bei der Familienforschung: Es hört nie auf", sagt Jennifer Junkers. "Geschichte steht nie still."