Seit 18 Jahren findet das Kürbisfest auf Pauls Bauernhof in Wallau statt, den gesamten Sonntag über strömen Besucher auf das Gelände rund um sie Feldscheune.
Von Manuel Wenda
Laura und Cristiano haben Spaß beim Kürbisschnitzen.
(Foto: Vollformat/Samantha Pflug)
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WALLAU - Seit 18 Jahren findet das Kürbisfest auf Pauls Bauernhof in Wallau statt, den gesamten Sonntag über strömen Besucher auf das Gelände rund um sie Feldscheune. Eingeleitet wurde die Feier durch einen Gottesdienst der evangelischen Gemeinde, dann beginnt das Programm. „Wir schätzen, dass an die 3000 Besucher kommen,“ sagt Kyra Luft, die zum Organisationsteam der Veranstaltung gehört. „Das ist heute sehr angenehm, weil sich der Andrang über den Tag verteilt.“
Während es in früheren Jahren gewisse Stoßzeiten gab, bilden sich an den zahlreichen Ständen diesmal keine allzu langen Schlangen. Auf den Feldern sind Parkflächen ausgewiesen, die von Ordnern im Blick behalten werden, es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen.
Im Zentrum steht, wie sollte es anders sein, der Kürbis. Nach dem heißen Sommer hat seine Saison begonnen, und man sieht die Früchte soweit das Auge reicht in ihren unterschiedlichsten Formen. Am Abend wird es eine Preisverleihung für die am schönsten geschnitzten Kürbisgesichter geben.
Das Fest zieht mit seinem abwechslungsreichen Programm Menschen aus der gesamten Region an, in erster Linie freilich Familien. Viele Wallauer freuen sich, die A-Jugend-Bundesligamannschaft der HSG Wallau-Massenheim zu sehen. Wie Kyra Luft erklärt, hat das Team auf Pauls Bauernhof viele Gruppen und Vereine aus dem Ort mit ins Boot geholt: „Die Landfrauen machen mit, die Feuerwehr sorgt für Getränke, die Fußballjugend und andere Sportler sind da.“ Insgesamt dauere die Vorbereitung des Fests etwa einen Monat, sagt Luft.
Kürbiswürstchen finden reißenden Absatz, außerdem gibt es Einblicke in den Alltag auf dem Bauernhof aus Gegenwart und Vergangenheit. Historische Traktoren werden aufgefahren, sie stoßen auf großes Interesse. Ein kleiner Junge, der mit seinem Vater aus Schmitten im Taunus hergekommen ist, zeigt sich ganz begeistert ob der altertümlichen Gefährte. Die beiden sind zum ersten Mal beim Kürbisfest, auf das Freunde sie aufmerksam gemacht haben.
Bei einer „Kartoffelernte wie vor hundert Jahren“ kann man sich mit Proviant versorgen. Zahlreiche amerikanische Gäste haben den Weg nach Wallau gefunden, ihr Verhältnis zu Kürbissen ist nicht zuletzt durch Halloween ein besonderes. Aus Indiana stammt ein Herr, der mit seiner Frau erst vor Kurzem nach Deutschland gekommen ist. Den Ausflug auf Pauls Bauernhof will er zum Anlass nehmen, die Umgebung von Wiesbaden, wo er wohnt, besser kennenzulernen.
Fantasievoll ist das Angebot an den Ständen, eine Frau hat viele Stofftiere mitgebracht. Nur für das Kürbisfest fertigt sie ihre Geschöpfe an. Anna Lauer hingegen bietet ihre farbenfrohen Schnitttaschen und Näherzeugnisse auf vielen Märkten feil.
Der Freundeskreis Hofheim-Tenkodogo hat Produkte und Schmuck, die in Afrika gefertigt wurden, aufgefahren, der Erlös geht direkt zurück nach Burkina-Faso. Dort hat der Freundeskreis im vergangenen Jahr Klassenräume, eine Küche und Latrinen errichtet. Aus dem Westerwald ist die Käserei Elisabethenhof mit ihrem Schnittkäse nach Wallau gekommen.
Gemeinsam mit Kyra Luft spricht der Wallauer Imker Jürgen Richter über seine Arbeit. Das Bienensterben ist eine reale Gefahr, daher haben Richter und Luft Landblumenmischungen mitgebracht, die Bienen anziehen. Die Gäste sollen sie mitnehmen und in ihren Gärten aussähen. Eine weitere Attraktion sind die Ponys, auf denen Kinder durch die Felder reiten können.