Nach vierjähriger Wartezeit ist mit dem symbolischen Spatenstich der Startschuss für die Arbeiten zur Erweiterung der Hochheimer Weinbergschule gefallen.
Von Ulrich von Mengden
Erster Stadtrat Hans Mohr, Schulleiter Peter Hartwig, Landrat Michael Cyriax, Schuldezernent Wolfgang Kollmeier und Architekt Bernd Mey (von links) wagen den symbolischen Spatenstich für den Erweiterungsbau an der Weinbergschule.
(Foto: Ulrich von Mengden)
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HOCHHEIM/MAIN - Vier Jahre hat die Schulgemeinde der Weinbergschule darauf gewartet, dass es mit den Bauarbeiten zur Erweiterung des bestehenden Gebäudeensembles losgehen konnte. Am Mittwoch schlug die große Stunde, denn mit einem symbolischen Spatenstich gab es den Startschuss für das Acht-Millionen-Projekt des Main-Taunus-Kreises. Angesichts der großen Bedeutung des Baus für die Schule und den Main-Taunus-Kreis waren auch Landrat Michael Cyriax und Schuldezernent Wolfgang Kollmeier angereist und auch der Erste Stadtrat Hans Mohr vor Ort.
„Wir baggern gerne“ holte Cyriax vor versammelter Schülerschaft im Hof die Lacher auf seine Seite. Er lobte die Lage der Schule in den Weinbergen und stellte heraus, dass es sich um eine der schönsten Schulen im gesamten Kreis handele. Nur genüge Schönheit alleine nicht, man brauche auch genügend Räume für Unterricht und Betreuung.
Bis zum Sommer 2020 soll es eine Mensa geben
Das konnte Kollmeier nur bestätigen. In kindgerechter Sprache vermittelte er die Botschaft an die Schar der Grundschüler, dass mit ihrem Gebäude bis zum Sommer 2020 etwas Tolles geplant sei. Bis dahin soll es nämlich eine Mensa geben, in der alle Schüler gemeinsam ihr Mittagessen einnehmen können. Weil die Grundschüler leidenschaftlich gerne Theater spielen und in weiteren Arbeitsgemeinschaften ihren kreativen und musischen Neigungen nachgehen können sollen, wird es zudem eine Bühne und weitere Fach- und Gruppenräume geben, um die Schule ganztags zu einem Ort zu machen, wo sich die Erst- bis Viertklässler gerne aufhalten. Dass sich die Vorbereitungen für die Erweiterungsbauten so kompliziert gestalteten, ist auch der prädestinierten Lage der Schule, eingerahmt von historischer Altstadt und den Weinbergen, geschuldet.
KOSTEN
Der Erweiterungsbau der Weinbergschule kostet geschätzte 8 Millionen Euro und soll bis zum Sommer 2020 fertiggestellt sein. Die Schulverwaltung des Main-Taunus-Kreises begegnet mit dem Bau steigenden Schülerzahlen und schafft Bedingungen für die Betreuung im Rahmen des „Paktes für den Nachmittag“. (uli)
Um den Winzern, Denkmalverantwortlichen und den Bürgern gerecht zu werden, ist eine Baustraße vorgesehen, die die Großbaustelle aus Richtung Bahnhof über den südlichen Schulhof erschließt, sodass sich die Schwerlastfahrzeuge nicht durch die Altstadt bewegen müssen. „Ich fühl’ mich heute so toll, alles ist so wundervoll“, drückten die Viertklässler ihre Befindlichkeit an diesem Tag in einem Lied aus. „Uns fehlt der Platz zum Spielen und die Bagger sind so laut“, hieß es aber auch in einer anderen Zeile, sodass die Sorgen herauszuhören waren, die mit diesen großen Umbaumaßnahmen verbunden sind.
Schulleiter Peter Hartwig begleitete auf der Gitarre und freute sich über den großen Tag für die Schule. Aber auch er versäumte es nicht, in seiner Ansprache darauf zu verweisen, dass es gemischte Gefühle gibt, denn man wisse auch, dass man fast zwei Schuljahre lang großen Belastungen ausgesetzt sein wird. Die Viertklässler beispielsweise werden die Baustelle aushalten müssen, ohne die Segnungen genießen zu können, die mit dem Umbau dann verbunden sein werden.
390 Schüler, die Lehrerschaft, Hausmeister und sonstiges Personal werden sich in der Kunst der Improvisation üben müssen, denn der gesamte Betreuungsbereich wird ins alte Rathaus und in Container verlegt.
Das Architekturbüro Mey aus Frankfurt, das auf Schulbauten spezialisiert ist, trifft auf denkmalgeschützte Bausubstanz und sieht sich auch der ebenfalls als Ensemble geschützten Südansicht der Stadt gegenüber. Im nördlichen Bereich der Schule, wo die Anbauten realisiert werden, muss ein Pavillon (oder Teile des Horts) abgerissen werden, um die neuen Gebäude zu realisieren, die dann durch wettergeschützte Gänge miteinander verbunden werden.
„Wenn alles fertig ist, kommt ein Sommer und dann feiern wir ein Fest“, untermauerte Schulleiter Hartwig sein Vertrauen in die Fachleute, dass ein gutes Werk entsteht und die nötigen Arbeiten nicht allzu sehr in den Schulalltag eingreifen.