15 Schulen aus dem Rhein-Main-Gebiet fördern besonders Mathematik und Naturwissenschaften. Dabei entstehen interessante Dinge. Schlüsselanhänger aus dem 3D-Drucker etwa.
Von Oliver Haug
Schulleiter Rainer Guss und MINT-Koordinatorin Anna Steinicke vertreten gemeinsam mit den Schülern und dem selbstgebauten 3D-Drucker die Wiesbadener Leibnizschule.
(Foto: Oliver Haug)
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FLÖRSHEIM - „Ich verbeuge mich vor Ihrer Leistung“, schloss Niki Sarantidou ihre Grußrede zur Feierstunde des Regionalen MINT-Schulnetzwerks im Rhein-Main-Gebiet. Die Geschäftsführerin des nationalen Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC zeigte sich sehr beeindruckt von den Leistungen der hiesigen Schulen, die sich in der Aula des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums (GSG) versammelten, um das fünfjährige Bestehen des Netzwerks zu feiern. Die Abkürzung MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik.
Die Anreise Sarantidous aus Berlin sei eine große Ehre, so Jürgen Knapp, MINT-Koordinator der Rüsselsheimer Max-Planck-Schule. Sie zeige die Wertschätzung des regionalen Netzwerks. Knapp gab einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte des Netzwerks und auch einen Ausblick auf zukünftige Unternehmungen. Seit der Gründung des Netzwerks 2014 habe sich die Zahl der Mitglieder beinahe verdoppelt. Durch die feierliche Aufnahme der Wiesbadener Leibnizschule, der Frankfurter Schule am Ried und der Darmstädter Lichtenbergschule wuchs die Zahl der Netzwerk-Schulen von acht auf 15.
Zur Feier des Tages reisten Vertreter jeder Schule an – bestehend zumeist aus Schulleitung, MINT-Koordinatoren und besonders engagierten Schülern. Alle 15 Schulen unterschrieben die aktualisierten Verträge und bekamen Urkunden. Diese Dokumente sollen, zusammen mit dem MINT-Schild im Eingangsbereich, den Netzwerkcharakter im Rhein-Main-Gebiet verdeutlichen, sagte Sabine Pschorner, MINT-Koordinatorin am Graf-Stauffenberg-Gymnasium.
Blindenhut soll Orientierung im Alltag erleichtern
Vor allem aber hatten die Schulen die Möglichkeit, den anderen Gästen eine besondere Arbeit des MINT-Bereichs zu präsentieren, die tatsächlich herausragende Ideen vorstellten. So zeigte die Ziehen-Schule beispielsweise einen selbst entwickelten „Blindenhut“, der blinden Menschen die Orientierung im Alltag erleichtern soll, indem er mit verschiedenen Sensoren die Umgebung erfasst. Die Hofheimer Main-Taunus-Schule zeigte die Materialien und Ergebnisse zu ihrer Arbeit mit dem genetischen Fingerabdruck.
Optisch besonders beeindruckend war die Präsentation der Wiesbadener Leibnizschule, die erst am Mittwoch offiziell in das Netzwerk aufgenommen wurde. Neben einem Modell zum Thema Geothermie war der wesentliche Blickfang ein selbstgebauter 3D-Drucker, dem man live bei der Arbeit zusehen konnte. Koordinatorin Anna Steinicke trug schon einen vom Drucker hergestellten Schlüsselanhänger in Form des Schullogos als Beweis der Funktionstüchtigkeit bei sich.
Die 15 Schulen zeigten sich also bestens aufgestellt, dennoch hatte Sabine Pschorner, Mathematik - und Physiklehrerin am Stauffenberg-Gymnasium, Wünsche für die Zukunft. „Wir müssen zunehmend auch etwas für die Kleinen anbieten“, sagte sie. Auch die fünften bis siebten Klassen sollten ihrer Meinung nach in Zukunft einbezogen werden.