Mittwoch,
30.10.2019 - 00:00
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„Menschen in Angst und Schrecken“
FLÖRSHEIM - (red). Die Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest am Frankfurter Flughafen vor acht Jahren nimmt die Grüne Alternative Liste Flörsheim (Galf) zum Anlass, ihre Kritik an der Flughafenerweiterung zu erneuern. Vieles habe sich seit der Eröffnung der Landebahn in der Stadt verändert, so die Galf in einer Pressemitteilung. Viele Familien seien aus der Einflugschneise weggezogen. Verwandte, Freunde und Nachbarn seien getrennt worden.
Andere Menschen seien neu nach Flörsheim gezogen und neue Freundschaften und Nachbarschaften entstanden. Die Situation am Himmel sei aber gleichgeblieben. „Abgesehen von dem zermürbenden, nervenraubenden Lärm haben zahlreiche Wirbelschleppen die Menschen in den vergangenen acht Jahren in Angst und Schrecken versetzt. Noch immer gibt es keine befriedigende Lösung hinsichtlich der Dachsicherung“, so die Galf.
Partei sieht Zusammenhang von Lärm und Waldschäden
In diesem Sommer hätten obendrein die Förster des Flörsheimer Waldes Alarm geschlagen. Viele Bäume sterben, weil sie klimabedingt austrocknen oder anfällig werden für Schädlinge. Auch das hänge mit dem massiven Flughafenausbau zusammen, meint die Galf. Dass der Lärm von Flugzeugen nicht nur die Lebensqualität beeinträchtige, sondern die Gesundheit langfristig schädige, sei schon lange wissenschaftlich belegt. Mittlerweile stünden auch die Feinstäube im Fokus. Und endlich werde auch auf die verheerenden Folgen für die Umwelt und die Zukunft durch den CO2-Ausstoß geblickt.
Als direkter Nachbar und schwer betroffene Kommune müsse Flörsheim weiter deutlich machen: „So, wie es ist, ist es nicht akzeptabel!“ Gleichzeitig müsse sich jede und jeder selbst fragen, welcher Flug wirklich sein müsse.
Die Galf werde den Flughafenbetreiber Fraport nicht aus der Verpflichtung entlassen und immer wieder den Finger in die Wunde legen – wie durch die aktuelle Anfrage im Stadtparlament zu den Überflügen und Flugrouten und zur Grundwasserentnahme im Flörsheimer Wald. „Wir wollen uns weiter für den Schutz der Menschen, die hier leben, und für unsere Umwelt einsetzen und auch die Politikerinnen und Politiker auf der Landes- und Bundesebene mit in die Verantwortung nehmen“, heißt es in der Mitteilung.
Nach wie vor kämpfe der Verein „Für Flörsheim“ für die Rechte der Flörsheimer Bürgerinnen und Bürger, aktuell vor dem Bundesverfassungsgericht. Und immer noch gebe es die Montagsdemo am Flughafen.
Am 11. November steht die 300. Demonstration an – mit dem Kabarettisten Lars Reichow als prominentem Gast. Beginn ist wie immer um 18 Uhr im Terminal 1.