Alexandra Pugh begeistert das Publikum im Rüsselsheimer Rind
RÜSSELSHEIM - Wir schreiben das Jahr 2116. Genauer gesagt den 24. April 2116. Die Greisin Alexandra Pugh, als Jazzerin mit ihrer Band früher auch unter dem Namen „Fräulein Pugh“ bekannt, schwelgt im Kreise ihrer Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel in Erinnerungen, unter anderem an ihren Auftritt im Rind vor exakt 100 Jahren.
Zeitsprung zurück ins Jahr 2016. Pugh (Gesang, Thelevi) sitzt in einem Sessel auf der Rind-Bühne und verliest ihre ganz persönliche Zukunftsvision von einer Zeit, in der YouTube schon wieder Geschichte ist, „Beamen“ dafür hoch im Trend liegt, ebenso wie das Terminieren des Stuhlgangs über Facebook.
Eigene Songs und Covers
Eingebettet in die Rahmenerzählung ist der Auftritt von „Fräulein Pugh“ im „Jazzcafé“. Zu sechst präsentiert die Band bei ihrer Rind-Premiere sowohl eigene Songs als auch Coverversionen und erfreut die rund 50 Gäste mit einem erfrischenden Mix aus entspanntem Groove, virtuosen Solo-Einlagen und meist deutschsprachigem Gesang.
Ebenfalls auf der Bühne steht Peter Crighton (E-Bass, Background-Gesang), der bis vor wenigen Jahren noch als Lichttechniker im Rüsselsheimer Kulturzentrum hinter dem Mischpult stand. Gemeinsam mit Pit Marquardt (Schlagzeug) und Jens Mackenthun (E-Gitarre) bildet Crighton die „Rhythm-Section“, die für das richtige „Laid-back-Feeling“ sorgt. Komplettiert wird die Formation durch Lukas Moriz (Rhodes, Orgel) und Kerstin Haberecht (Alt-Saxophon, Querflöte, Background-Gesang), die sich an diesem Abend wie ihre Bandkollegen ausgesprochen spielfreudig präsentieren.
Die junge Truppe aus der Mainzer Jazz-Szene versteht es, gefällige Melodien gepaart mit ausgefeilter Rhythmik völlig entspannt zum Besten zu geben. Langweilig klingt es aber nie, dafür sorgt das Sextett, das nie den Groove aus den Augen verliert. In den besonders ruhigen Passagen punktet insbesondere Frontfrau Pugh mit sauber intoniertem Gesang, während die Solisten verspielt, aber zielführend agieren.
Für den Herbst plant die Band ihre erste CD-Aufnahme mit dem Rüsselsheimer Produzenten Sebastian Klose, weshalb zur Zeit einige Stücke noch einmal überarbeitet werden, wie Pugh verrät. Auf das Ergebnis darf man nach dem gelungenen Rind-Auftritt gespannt sein.