Die turnusgemäße Neuausschreibung der MTV-Linienbündel soll diesmal gestaffelt erfolgen. Geprüft werden soll auch die Eignung synthetischer Kraftstoffe für die Busse im MTK.
MAIN-TAUNUS-KREIS. Gleich drei Anträge befassten sich bei der jüngsten Sitzung des Kreistags mit der turnusgemäßen Neuausschreibung der Buslinien im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Main-Taunus-Kreis. Zu einem abschließenden Ergebnis kommt es dabei nur in einem Punkt: Die Freien Wähler erklären einen ihrer beiden Anträge als erledigt. Nachdem es vor fast sechs Jahren in Folge der vorhergehenden Neuausschreibung zu zahlreichen mangelhaften Ausführungsleistungen bei der Busbeförderung gekommen war, fordert die Fraktion in ihrem Antrag, auf Aufsichtsrat und Geschäftsleitung der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV) einzuwirken. Mit dem Ziel, dass die Eignungskriterien der potenziellen Auftragnehmer in künftigen Ausschreibungen durch striktere Ausführungsbedingungen gesichert werden.
Eine Abstimmung erübrige sich jedoch, wenn Verkehrsdezernent Johannes Baron (FDP) solche Ausführungsbedingungen zusage, erklärte Bernd Fuchs (Freie Wähler) bei der Antragsbegründung.
„Ich kann versichern, dass wir entsprechend arbeiten“, betonte Baron daraufhin. Der Verkehrsdezernent räumte ein, dass es nach der jüngsten Neuausschreibung vor allem zu Beginn zu erheblichen Problemen gekommen war. Damals sei es ein Fehler gewesen, die drei Linienbündel gleichzeitig auszuschreiben. Die Vergabe war an die drei Anbieter Transdev Taunus GmbH, die Busverkehr Hessen GmbH der Deutschen Bahn sowie die Hessenbus GmbH der Hessischen Landesbahn erfolgt. Das habe zu Problemen geführt, weil alle drei nach den jeweils 60 Beschäftigten gesucht hätten, die für die Beförderung benötigt werden.
„Dem wird die MTV dahingehend begegnen, dass die Linienbündel in Staffeln ausgeschrieben werden“, erläutert Baron, dass man diesmal anders vorgehen wolle. Zunächst mal brauche es jedoch einen neuen lokalen Nahverkehrsplan. Sobald dieser vorliege, werde man dann die Linienbündel definieren, die ausgeschrieben werden sollen.
Nach diesen Aussagen erklärten die Freien Wähler ihren Antrag für erledigt. Noch nicht das letzte Wort gesprochen ist hingegen über ein weiteres Anliegen der Fraktion: Es soll geprüft werden, ob die Busse der MTV auch mit synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, betrieben werden können. Sollte dies der Fall sein, beantragen die Freien Wähler die Durchführung von Tests der klimaneutralen Kraftstoffe im täglichen Einsatz. Die Ergebnisse sollen dann in die Neuausschreibung der Linienbündel der MTV einfließen. Da diese jedoch bereits im Jahr 2024 vergeben sein müssen, warnte Barbara Grassel (Die Linke) in der folgenden Debatte dringend davor, E-Fuels in die Neuausschreibung aufzunehmen. Sie gab außerdem zu bedenken, dass die Infrastruktur für den ÖPNV umso teurer werde, umso mehr verschiedene Antriebstechnologien man nutze.
Marcel Wölfle (FDP) sah in den synthetischen Kraftstoffen jedoch zumindest eine Option und beantragt daher, dass das Thema im Verkehrsausschuss weiter diskutiert wird.
Dem wurde ebenso zugestimmt, wie der Überweisung eines Antrags der Linken in diesen Ausschuss. Die Fraktion plädiert dafür, bei der Neuausschreibung der Linienbündel darauf zu achten, dass alle Fahrzeuge über die technischen Voraussetzungen zur Übermittlung von Echtzeitdaten verfügen. So können die Fahrgäste auf Anzeigetafeln darüber informiert werden, wie sich die nächsten Abfahrtszeiten tatsächlich gestalten.