Der Weg zur digitalen Verwaltung ist lang. Der Landrat des Main-Taunus-Kreises sieht noch viel zu tun, aber es wurde auch schon viel erreicht.
MAIN-TAUNUS. - (red). „Die digitale Verwaltung ist eine Daueraufgabe“: Dieses Fazit zieht Landrat Michael Cyriax im fünften Jahr des Programms „MTK Digital“, mit dem Leistungen des Kreises elektronisch und online angeboten werden sollen. „Wir haben viel erreicht, aber es gibt noch mehr zu tun“, fasst der Landrat zusammen. Der Bürgerservice stehe dabei an erster Stelle. Dabei werde der Kreis wie bisher Fördermittel von Land und Bund ausschöpfen.
Bei manchen Leistungen sei der Kreis Vorreiter, erläutert Cyriax. Beispielsweise habe der MTK als eine der ersten Kommunen in Hessen Online-Anträge zum Unterhaltsvorschuss und zum digitalen Führerschein angeboten. Mit seiner Plattform „WebKITA“ sei der gesamte Prozess rund um die Schulkindbetreuung schrittweise digitalisiert worden. Mit diesem Projekt hat der Kreis den dritten Platz in der Kategorie „bestes Infrastrukturprojekt“ eines bundesweiten Digitalwettbewerbs belegt.
In zahlreichen Amtsbereichen der Kreisverwaltung können den Angaben zufolge auf https://www.mtk.org inzwischen Termine online vereinbart werden, außerdem über die MTK-App. Im Zuge der Corona-Pandemie seien auch im Gesundheitsamt Prozesse zunehmend digitalisiert worden. Im Bauamt werde das Baugenehmigungsverfahren vom Antrag bis zur Genehmigung schrittweise digitalisiert. Über die Plattform „Sag’s uns einfach“ können Mängel an Schulen und anderen kreiseigenen Gebäuden gemeldet werden.
Einen wichtigen Beitrag zum digitalen Bürgerservice leistet Cyriax zufolge auch die MTK-App. Der Nutzer findet dort Online-Antragsformulare, kann Termine vereinbaren, Mitteilungen aus der Verwaltung abrufen oder im Kalender nach Freizeitangeboten suchen. Um die Voraussetzungen für das Angebot zu schaffen, habe der Kreis umfassend in die digitale Infrastruktur investiert. Als Beispiel nennt der Landrat den flächendeckenden Breitband-Ausbau im Kreis, WLAN-Netze in der Kreisverwaltung und in den Schulen. Die Rechenleistung in der Kreisverwaltung sei vergrößert worden. Fast 70 Prozent der Kreismitarbeiter könnten mittlerweile mobil und im Homeoffice arbeiten.
In vielen Verfahren könne der Kreis seine Leistungen noch bürgerfreundlicher anbieten, allerdings stünden dem zum Teil gesetzliche Hürden gegenüber, etwa beim Datenschutz und der Datensicherheit: „Bis zur Leistung auf Knopfdruck ist es bisweilen noch ein weiter Weg“. Die Digitalisierungsstrategie „MTK Digital“ war 2018 vom Kreis vorgestellt und vom Kreistag beschlossen worden.