Die Stadt Hofheim informiert mit Bild- und Texttafeln über die Geschichte historischer Gebäude in der Altstadt.
HOFHEIM/TS. (red). In Hofheim wurde ein weiteres historisches Gebäude in der Altstadt mit einer Tafel bestückt. Wie die Stadt Hofheim in einer Mitteilung schreibt, wird dieses Mal an ein Gebäudeensemble erinnert, das bereits seit vielen Jahren aus dem Stadtbild verschwunden ist: Den Königsteiner Freihof.
Wo einst der Freihof seinen Platz hatte, steht heute das sogenannte Jean Hammel-Haus, das sich im Besitz der Hofheimer Wohnungsbau GmbH (HWB) befindet. Finanziert aus Mitteln des ehemaligen Geschichts- und Altertumsvereins und mit Unterstützung der HWB konnte nun die Tafel an dem Gebäude Hauptstraße 57 ungefähr dort montiert werden, wo sich früher das Tor zum Inneren des Hofs befand.
Den Text der Tafel verfasste Dr. Dieter Reuschling, der sich intensiv mit der Geschichte des Freihofs beschäftigt hat. Laut städtischer Mitteilung stammt der Name des Gebäudes daher, weil es als Landesbesitz von kommunalen Abgaben und Pflichten befreit war. Das Gehöft befand sich stets im Besitz des jeweiligen Landesherrn Hofheims, wurde aber dauerhaft in Erbpacht vergeben. Zu dem Hof gehörten Äcker, Wiesen und Weingärten in Hofheim, Kriftel und Hattersheim (zusammengenommen rund 130 Morgen). Von den ursprünglichen Gebäuden des Hofes ist nichts erhalten geblieben.
Der älteste Pachtvertrag wurde 1507 zwischen dem damaligen Hofheimer Landesherrn Eberhard IV. von Königstein und seinem Hofheimer Keller Cuntz Hattstein geschlossen. Er und seine Erben bewirtschafteten den Hof vermutlich bis Ende des 17. Jahrhunderts. Danach wurde der Hof – nun in Kurmainzer Besitz – geteilt. Heute stehen an dieser Stelle die Hausnummern 57 und 59. Das Einfahrtstor für diese zwei Grundstücke lag auf der nördlichen Seite der Nr. 57.
Durch Erbschaft und Verkäufe wechselten die Pächter immer wieder, erläutert die Stadt Hofheim. Beide Teile des Freihofs blieben aber bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts im Landesbesitz. 1846 erwarb Dr. J. C. Creve die nördliche Hälfte (Hausnummer 57). 1856 kauften die Erben des H. J. Wohmann die südliche Hälfte (Hausnummer 59). Seitdem sind die Grundstücke in Privatbesitz.
Seit dem Jahr 2010 informieren Bild- und Texttafeln über die Bau- und Nutzungsgeschichte vieler Gebäude in der Hofheimer Altstadt. Das Projekt ist eine Kooperation des Stadtarchivs und des Historischen Arbeitskreises der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt e.V. Zu den Stiftern der Tafeln gehören zahlreiche Hofheimer Unternehmen und Vereine, aber auch am Erhalt und der Erforschung der Altstadt interessierte Bürgerinnen und Bürger.