Hofheim und Tiverton feiern 40 Jahre Städtepartnerschaft. Aus diesem Anlass waren auch Delegationen aus anderen in Partnerstädten in Hofheim zu Besuch.
HOFHEIM/TS. (red). Tiverton und Hofheim haben am Samstagabend unter dem Motto „40 + 2 Jahre“ das 40-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft gefeiert. Die beiden Städte sind seit dem 16. Juni 1980 verschwistert. Pandemiebedingt war das Jubiläum um zwei Jahre verschoben worden – und wegen des derzeitigen Chaos an den Flughäfen begannen selbst die verschobenen Feierlichkeiten noch mit einem Tag Verspätung, berichtet die Stadt Hofheim. „Dass unsere Gäste eine tagelange Anreise mit Bus und Flugzeug auf sich genommen haben, hat uns gezeigt, wie wichtig ihnen die Partnerschaft ist“, so Bürgermeister Christian Vogt (CDU). Es war das erste Treffen seit dem Brexit. „Unsere Freundschaft ist ungebrochen.“
Aus Tiverton war Wally Burke, Chairman of the Tiverton Twinning Association, mit einer Delegation von 19 Personen angereist. „In den vergangenen 40 Jahren gab es so viele lebensverändernde Ereignisse. Eines ist jedoch konstant geblieben: die Freundschaft zwischen unseren beiden Städten“, so Wally Burke beim Festakt im Marxheimer Bürgerhaus.
Zu diesem waren auch Vertreter aus den anderen Partnerstädten gekommen. Aus Chinon (Frankreich) war Jean Louis Guillou, der neue Président du Comité de Jumelage, mit einer kleinen Delegation dabei. Aus Pruszcz Gdañski (Polen) kamen Bürgermeister Janusz Wrübel und Stadtverordnetenvorsteherin Magorzata Czarnecka-Szafrañska. Deren Anwesenheit hob Vogt besonders hervor: Kein anderes Land auf der Welt habe so viele Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen wie Polen: mehr als 2,5 Millionen. „Rund 2000 davon sind in unserer Partnerstadt Pruszcz Gdañski untergebracht.“ Deshalb sei er besonders dankbar, dass Bürgermeister Wrübel trotz aller Herausforderungen die Zeit gefunden habe, nach Hofheim zu reisen. Um die Freundschaft zu Pruszcz Gdañski zu bekräftigen, wurde während des Besuchs eine polnische Eiche im kleinen Park an der Wilhelmstraße gepflanzt.
Erinnerung an erste Kontakte
Während des Festakts erinnerte sich auch Ingrid Bender, Vorsitzende des Förderkreises Hofheimer Städtepartnerschaften, daran, wie sie erstmals Kontakt mit Tiverton geknüpft hatte: In der Zeitung waren „Gastgeber für eine Familie aus Tiverton mit zwei Kindern“ gesucht worden. Auf diesen Aufruf hin hatte sie sich gemeldet. „Das ist jetzt 25 Jahre her. Seitdem bekommen wir alle zwei Jahre Besuch von der gleichen Familie – und fahren im Gegenzug selbst alles zwei Jahre dorthin.“ Aus Gästen seien längst Freunde geworden.
Auch Stadtrat Matthias Hees (FWG), zuständig für die Städtepartnerschaften, erinnerte an die vielen gemeinsamen Erlebnisse, die Hofheim und Tiverton verbinden, zum Beispiel an den riesigen Quarzitstein aus dem Odenwald, den die Hofheimer einmal als Gastgeschenk mitgebracht hatten. „Er war so festgezurrt und festgeschnallt, dass man ihn kaum aus dem Bus bekommen hat.“ Vor allem hoffe er, dass die nächste Generation die Partnerschaft bewahre. „Unsere Partnerschaft sollte kein Ein-Generationen-Phänomen sein, sondern überdauern“, so Hees. „Dazu müssen wir vielleicht neue Wege gehen: Vereine einbinden, Jugendliche einbeziehen, Reisen mit dem Volksbildungsverein oder der Volkshochschule organisieren.“ Manchmal müsse man etwas Neues ausprobieren, um das Alte zu erhalten.