Wohl keine Renaissance der Backeswied

„Wir wollen Meer und tauchen ab“, lautete das Motto der Ferienspiele, bei denen sich viele Projekte um das Thema Wasser drehten. Für Letzteres erwärmten sich in...

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HOCHHEIM. „Wir wollen Meer und tauchen ab“, lautete das Motto der Ferienspiele, bei denen sich viele Projekte um das Thema Wasser drehten. Für Letzteres erwärmten sich in vorangegangenen Diskussionen zur Neugestaltung der Backeswied auch Mitglieder des Bau-, Verkehrs- und Umweltausschusses. Neben der Erneuerung von Spielflächen mit neuen Gerätschaften, der Errichtung einer Pergola und Flächen für urbanes Gärtnern fanden Politiker die Idee einer Wiederbelebung der Altstadtlöschwasserreserve Backeswied bemerkenswert. Eine integrierte Wasserspielfläche an einem sozialen Treffpunkt mit Aufenthaltscharakter. In einer zur Stadtverordnetenversammlung gestellten Anfrage wollte die CDU-Fraktion wissen, ob und wie weit denn der Ist-Stand des zu entwickelnden Konzepts gediehen ist.

Die Antwort der Verwaltung fiel ernüchternd aus. Bevor mit der Neugestaltung der Backeswied überhaupt begonnen werden könne, müsste zunächst der dort liegende Abwasserkanal saniert werden. Um dies zu bewerkstelligen, sei zunächst eine Zufahrt zu bauen, die zudem schwerlastfähig sein müsse. Der dortige zwei Meter schmale Weg müsse auf drei Meter verbreitet werden. Da der Weg auf Frankfurter Grund liegt, habe die Verwaltung bereits mehrfach bei der Verwaltung der Mainmetropole angefragt, ob die Stadtwerke in dieser Weise tätig werden dürften. Bislang, so die schriftliche Auskunft der Verwaltung an die Stadtverordneten, habe man keine Antwort erhalten.

Im Zuge der Begehung durch Stadtwerke und Bauamt wurde auch das Betonbauwerk Backeswied genauer untersucht. Die Feuerwehr pumpte die Zisterne leer. Daraufhin konnten Boden und Wände des rund 50 Jahre alten Stahlbetonbauwerks durch einen externen Baustatiker begutachtet werden. Er stellte an der Decke und im Sockelbereich der Bausubstanz Beschädigungen fest. Diese müssten erst durch eine kostspielige Betonsanierung behoben werden, wolle man die Backeswied als erweiterte Spielfläche einbeziehen. Um einen genauen Überblick über den vollen Sanierungsumfang zu erhalten, werde eine Betonschadensdiagnose in Auftrag gegeben werden.

Im Zuge der Ortsbegehung wurde von den Wasserwerkern der Stadtwerke das dort entnommene Grundwasser untersucht. „Hierbei wurden stark erhöhte Werte von Nitrat und Phosphat im Wasser nachgewiesen“, heißt es im Schreiben der Verwaltung. Aufgrund dieser ermittelten Werte sei die Backeswied nach den strengen Hygieneauflagen als Wasserspielplatz für Kinder als ungeeignet einzustufen.

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Aufgrund der angeführten Problematik und kommender finanziell eher schwieriger Haushaltsjahre sieht die Verwaltung deshalb von einer Komplettumgestaltung der Backeswied ab. Wohl aber könnten die kurzfristig und problemlos umsetzbaren Maßnahmen wie der Austausch der baufälligen Spielgeräte durch attraktivere, das Errichten einer Fallschutzfläche aus Gummiplatten, das Neuanlegen einer kleinen Sandfläche sowie das Nachpflanzen von zwei Bäumen und das Anlegen einer attraktiven, pflegeleichten und artenreichen Bepflanzung durchgeführt werden.