Werwolf, Waldmüll, Spannung

Für den Hochheimer Beitrag wurden Hauptdarsteller, Kulissen und Requisiten gezeichnet, ausgeschnitten, geklebt und mit etwa sechs Bildern pro Sekunde in einer Trickfilmbox zum Leben erweckt. Foto: Stadt Hochheim

(red). Eine breite Palette von Beiträgen hat das diesjährige Jugendmedienfestival „Flimmer“ geboten. Wie Kreisbeigeordneter Johannes Baron mitteilt, fand es wegen der...

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HOCHHEIM. Eine breite Palette von Beiträgen hat das diesjährige Jugendmedienfestival „Flimmer“ geboten. Wie Kreisbeigeordneter Johannes Baron mitteilt, fand es wegen der Corona-Beschränkungen diesmal nicht im Kino in Hofheim statt, sondern lief als Online-Vorführung. „Damit haben wir auch ein Zeichen gesetzt: Online-Veranstaltungen sind aus der Kultur nicht mehr wegzudenken, und der ‘Flimmer‘ ist auch auf diesem Weg eine Plattform der Kreativität.“

Vertreten waren elf Beiträge aus Eschborn, Hattersheim, Hochheim, Hofheim, Kelkheim, Schwalbach und Sulzbach. Die Spanne reichte von einem Trickfilm um einen Werwolf über einen Krimi bis zu einer Dokumentation um Müll im Wald und einem Tanztheater mit dem „Grüffelo“.

Fünf Hochheimer Jugendliche zwischen neun und 13 Jahre haben sich für ihren Beitrag an vier Nachmittagen im Oktober jeweils drei Stunden lang im Jugendtreff/Haus 1, unter Anleitung von Khalid Asalati vom Jugendbildungswerk des MTK und Petra Pfeffermann von der städtischen Jugendarbeit getroffen.

In ihrem Legetrickfilm „Die alte Villa“ geht es um eine Mutprobe und deren Folgen: Josy und Nick müssen eine unheimliche Villa betreten. Gemeinsam erdachten die Kinder und Jugendlichen eine Geschichte, fassten sie als Drehbuch zusammen und erstellten daraus ein Storyboard mit einzelnen Szenen. Dann überlegten sie, welche Hauptdarsteller und Kulissen man braucht und was wie bewegt werden muss. Hauptdarsteller, Kulissen und Requisiten wurden gezeichnet, ausgeschnitten, geklebt und mit etwa sechs Bildern pro Sekunde in einer Trickfilmbox zum Leben erweckt. Dabei mussten einige Fragen geklärt werden: Wie muss das Größenverhältnis sein? Brauchen die Figuren Vorder- und Rückseiten?

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Sowohl die Fotos als auch der Sound und die Sprachaufnahmen nahmen die Projektteilnehmer mit einem Tablet auf. „Alle Jugendlichen beteiligten sich maßgeblich an den jeweiligen Produktionsprozessen – vom Animieren der Figuren und Kulissen im Film, wie dem Vorüberziehen der düsteren Wolken oder das Feuer“, lobt Petra Pfeffermann. Das hieß für alle Beteiligten: Geduldig und aufmerksam sein, denn alles, was sich bewegen sollte, durfte nur millimeterweise weitergerückt werden – und das, ohne den Rest der Kulisse zu zerstören.

Mehr als die Hälfte der Beiträge für „Flimmer“ seien Trickfilme gewesen, so Kreisbeigeordneter Baron. Die Verbindung von Film- und Zeichenkunst zeige, welche kreativen Möglichkeiten das Jugendmedienfestival bietet. Außerdem sei ein Trickfilm eine gute Möglichkeit, auch in der Corona-Zeit mit ihren Abstandsregeln einen Film zu produzieren.

Organisiert wurde das Jugendmedienfestival zum mittlerweile siebten Mal vom Jugendamt des Main-Taunus-Kreises. Mitmachen konnten alle bis einschließlich 17 Jahre, die im MTK leben oder zur Schule gehen, Kinder- und Jugendeinrichtungen und -gruppen sowie Schulklassen aus Grundschulen und der Sekundarstufe 1 aus dem Main-Taunus-Kreis. Mehr Informationen zum Festival gibt es auf der Internet-Seite des Main-Taunus-Kreises unter www.mtk.org/flimmer.