(red). Der Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde hat einen Text verfasst, um unter anderem zu erläutern, warum die beiden Pfarrerinnen zurzeit nicht überall sein...
HOCHHEIM. (red). Der Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde hat einen Text verfasst, um unter anderem zu erläutern, warum die beiden Pfarrerinnen zurzeit nicht überall sein können. Die Zeitung veröffentlicht das Schreiben im Wortlaut:
„Wir sind als Kirche stets dazu berufen, gesellschaftliche Veränderungen anzunehmen und mitzugestalten. Aktuell bedeutet das für uns, mit immer weniger Ressourcen immer vielfältigeren Anliegen zu begegnen. Wir wollen eine offene Kirche sein, zugleich wichtige Traditionen bewahren, manches hinterfragen und vor allem Menschen dazu motivieren, sich aktiv einzubringen. Nur so bleibt das Kirchenleben bunt und beweglich. Eine bunte Gemeinde lebt von der Gemeinschaft im Glauben, in der man sich gegenseitig trägt, inspiriert, in der jeder und jede etwas einbringt und in der man nachsichtig miteinander ist. Diese Nachsicht wünschen wir uns gegenüber Hauptamtlichen wie Ehrenamtlichen. Als Kirche bieten wir keine Dienstleistung zum freien Konsum an, sondern einen Ort, an dem wir gemeinschaftlich unseren Glauben feiern können.
Wir sind es viele Jahre selbstverständlich gewohnt, dass die Evangelische Kirchengemeinde Hochheim über zwei volle Pfarrstellen verfügt. Durch rückläufige Kirchensteuermittel und verstärkte Kirchenaustritte muss sich jedoch auch Hochheim einschränken. Seit August 2020 stehen nur noch 1,5 Pfarrstellen zur Verfügung. Diese sind mit Pfarrerin Dr. Olivia Rahmsdorf seit dem 1.2.2021 besetzt, Pfarrerin Mirjam Ambrozic hat seit September 2020 eine halbe Pfarrstelle inne. Nach der Geburt ihres Sohnes und der anschließenden Elternzeit freut sich der Kirchenvorstand, dass Pfarrerin Dr. Olivia Rahmsdorf seit Mitte Juni dieses Jahres wieder mit 50 Prozent in den Pfarrdienst zurückkehrt. Eine Elternzeitvertretung ist seitens des Dekanats nicht zu leisten. Mit der nun verbleibenden vollen Pfarrstelle (0,5 Stelle von Pfarrerin Ambrozic, 0,5 Stelle von Pfarrerin Dr. Rahmsdorf) werden vor allem die Hauptaufgabenfelder des Pfarrdienstes abgedeckt. Dazu gehören insbesondere das gottesdienstliche Leben (neben den sonntäglichen, auch besondere Gottesdienste wie Konfirmationsjubiläen, ökumenische Gottesdienste, Schulgottesdienste, KITA-Gottesdienste uvm.), Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Konfirmandenarbeit, Religionspädagogik in Schule und Kita, Seelsorge, Verwaltungs- und Leitungsaufgaben. Unsere Pfarrerinnen werden in der Regel drei Gottesdienste im Monat mit der Gemeinde feiern. Wir sind dankbar für die große Bereitschaft von Pfarrer:innen aus anderen Gemeinden oder im Ruhestand, sowie von Prädikant:innen, Gottesdienst in unserer Gemeinde zu halten, sodass an jedem Sonntag in der Ev. Kirche Hochheim Gottesdienst gefeiert werden kann. Zudem werden wir im Bereich der Beerdigungen unterstützt von Pfarrer Müller aus Massenheim-Wicker. Weitere personelle Veränderungen im Sekretariat und auf dem Feld der Gemeindepädagogik haben neue Wege notwendig gemacht, die noch nicht gänzlich eingeebnet sind, dafür aber auch ganz neue Horizonte eröffnen.
Um das sonstige Gemeindeleben lebendig zu halten, packen viele Ehrenamtliche rund um den Kirchturm mit an: im Besuchsdienstkreis, im Arbeitskreis Kultur in der Kirche, im Team von Kids erleben coole Kirche, beim runden Tisch Ökumene. Ehrenamtliche leisten die Öffentlichkeitsarbeit, gestalten eigenständig außerordentliche Gottesdienste, bieten Theater- und Tanzkurse an, öffnen die Türen der hauseigenen Werkstatt, kümmern sich um den ökumenischen Mittagstisch, den Umsonstladen und andere soziale Projekte, sorgen für die fachmännische Umsetzung von Baumaßnahmen, gestalten das Gemeindefest und engagieren sich an vielen anderen Stellen in der Gemeinde.
Der Kirchenvorstand dankt allen, die sich für die Kirchengemeinde mit Herz und Hand engagieren und für das Verständnis der Gemeindeglieder, sich auf die aktuelle Aufgabenverteilung einzulassen. Sofern auch Sie Zeit und Lust haben, das Gemeindeleben zu gestalten, freut sich der Kirchenvorstand über Ihre Mitarbeit.“