Zum 72. Mal wurde in Hochheim das traditionelle Weinfest gefeiert. Tausende Besucher zog es in die historischen Gassen und Weinberge.
Hochheim. „Ich wünsche allen ein fröhliches Hochheimer Weinfest mit freundlichen Gesprächen.“ Mit diesen Worten hatte Bürgermeister Dirk Westedt (FDP) am Freitagabend das 72. Hochheimer Weinfest in strahlendem Sonnenschein auf dem Kälberplatz eingeläutet.
Höhepunkt der Eröffnungsfeier war die Krönung der neuen Weinkönigin Marina Mitter der Weinprinzessinnen Laura Herrmann und Marie Madeleine „Leni“ Ahr. Im Beisein von Bürgermeister Westedt, Landrat Michael Cyriax (CDU), Staatsminister Axel Wintermeyer (CDU) und den Weinmajestäten des Rheingaus übernahmen sie die Kronen von ihren Vorgängerinnen Viktoria Wolf, Julia Gampe, und Jana Steinmetz.
Großer Andrang auf Hochheims Plätzen, Höfen und Weinbergen
„Ich fühle mich sehr geehrt, die Rolle der Hochheimer Weinkönigin ausüben zu können“, sagte die frischgekrönte Marina I. Durch ihre Eltern vom Weingut Mitter-Velten habe sie alle Facetten des Weinbaus kennengelernt. Bewegt zeigte sich auch der erste Vorsitzende der Hochheimer Winzerschaft Martin Mitter, der zudem als „Königin-Papa“ eine Doppelrolle bekleidet: Die Krönung „zeigt den Stolz, den wir auf unsere Weinkultur tragen“, sagte er.
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„Ich war noch nie auf einem Weinfest, auf dem so viele Menschen bei der Eröffnung dabei sind“, zeigte sich die Rheingauer Weinkönigin Katja Föhr beeindruckt mit Blick auf den vollen Festplatz. Großen Andrang auch bei den zahlreichen Ständen und Ausschänke auf Gassen, Plätzen und den geöffneten Höfen der Weingüter.
Samstagabend bereits rund 36.000 Gäste
Über 100 Stände sowie mehrere Bühnen sind über Hochheims Altstadt verteilt, an der Alten Malzfabrik gibt es Fahrgeschäfte. Ebenfalls gut besuchter Teil des Festgeländes ist der Herrnbachpfad in den Weinbergen südlich der Altstadt mit Ständen, Sitzbänken und zwei Tanzbereichen.
Am Freitag besuchten rund 19.000 und am Samstag 17.000 Gäste, trotz Gewitter-Unterbrechung, das Fest, schildert Veranstaltungsleiter Thomas Pokoyski: „Gestern Abend waren um 22 Uhr die Straßen wieder voll“. Für Sonntag rechnet er im Gespräch mit dieser Redaktion mit ähnlich guten Zahlen. Ihn freut, dass es bislang fast keine Vorfälle gegeben habe.
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Da sich Gäste in der Vergangenheit mehr Sitzgelegenheiten gewünscht hatten, seien „alle Lücken mit Bänken gefüllt worden“, berichtet er. Insbesondere am Herrnbachpfad begeistere Pokoyski die „tolle Atmosphäre und erträglichere Temperaturen als in der Innenstadt.“ Auch lobt er das Engagement der Hochheimer Höfe: Die unterschiedlichen Bühnen seien nicht nur eigeninitiiert, sondern eigenfinanziert. Die Stadt selbst sei unmittelbar „nur“ für die Bühne am Kälberplatz federführend.
Die Stände und Höfe auf dem Festgebiet des Hochheimer Weinfests können noch bis Montag-Mitternacht besucht werden.