Übung macht den Drehleiter-Meister

Wasserleitung zum Korb.

(ffw). Vor rund anderthalb Jahren hat die Feuerwehr Hochheim ihre neue Drehleiter DLK 23/12 in Dienst gestellt. Damals wurden alle Drehleitermaschinisten intensiv vom Hersteller...

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HOCHHEIM. Vor rund anderthalb Jahren hat die Feuerwehr Hochheim ihre neue Drehleiter DLK 23/12 in Dienst gestellt. Damals wurden alle Drehleitermaschinisten intensiv vom Hersteller auf das neue Fahrzeug und seine Bedienung eingewiesen.

Wasserleitung zum Korb.
Tests der Wurfweiten bei verschiedenen Einstellungen des Wenderohrs.
Anleitern an einer Dachschräge in der Altstadt.
Aufstellen und Ausfahren der Drehleiter an einem Hochhaus bei engen Platzverhältnissen. Fotos: Feuerwehr Hochheim

In den zurückliegenden Monaten hat die „Neue“ ihre Leistungsfähigkeit schon mehrfach unter Beweis gestellt, sei es bei Einsätzen in Hochheim, aber auch bei der nachbarschaftlichen Hilfe in den umliegenden Kommunen.

Um das Wissen und die gemachten Erfahrungen zu vertiefen und an die anderen Einsatzkräfte zu vermitteln, wurden zehn Hochheimer Feuerwehrleute an einem Wochenende zu Multiplikatoren weitergebildet.

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Die von drehleiter.info, ein auf Drehleiterausbildung spezialisiertes Unternehmen, durchgeführte Schulung war so aufgebaut, dass das Wissen rund um die neuen Möglichkeiten der Drehleiter anhand von insgesamt 16 Szenarien zunächst theoretisch besprochen und anschließend direkt praktisch angewendet wurde. Dafür waren als Übungsobjekte das Feuerwehrgerätehaus, die engen Gassen der Altstadt und einige Gebäude im gesamten Stadtgebiet ausgewählt worden.

Zunächst wurden die technischen Grenzen der Drehleiter ausgetestet: Mit welchem Winkel kann die Leiter wie weit beziehungsweise hoch ausgefahren werden, welche Last oder Zuladung „verträgt“ der Korb, ohne dass das Fahrzeug kippt, wie wird eine kritische Fehlbelastung an den ausgefahrenen Stützen angezeigt und wie ist beispielsweise das Sichtfeld des Maschinisten, dem Bediener der Drehleiter.

Anschließend mussten fiktive Patienten auf einer Trage oder im Rollstuhl mithilfe der Drehleiter aus Fenstern in verschiedenen Stockwerken oder vom Dach gerettet werden. Die dafür möglichen Anleiterpositionen wurden ausprobiert, verglichen und ihre Vor- und Nachteile besprochen.

Dabei übten die Feuerwehrleute auch, wie vom Boden oder Korb aus über Funk und per Handzeichen mit dem Maschinisten kommuniziert werden kann.

Auch die Reichweite und Zielgenauigkeit der Wasserabgabe über das Wenderohr der Drehleiter wurden getestet.

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Außerdem wurde auch die weitere Einsatzmöglichkeit der Drehleiter als „Kranersatz“ getestet, um zum Beispiel bei einer Rettung von Verletzten aus einer (Bau-)Grube zu helfen.

Bei allen Tests und Übungen wurde klar: Die neue Drehleiter ist der alten deutlich überlegen, da ihre Grenzen wesentlich weiter gefasst sind.

Und alle Teilnehmer sind sich einig: Die Ausbildung hat Spaß gemacht und sich auf jeden Fall gelohnt. Das neu erworbene Wissen hilft enorm, wenn die Drehleiter wieder im echten Einsatz gebraucht wird.

Damit auch die übrigen Kameradinnen und Kameraden von diesem Lehrgang profitieren, werden die nun ausgebildeten Multiplikatoren ihre neu erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen im Rahmen von Unterrichten und Übungen weitergeben.