„Theater für Alle“ mit Schulfest

Zertifikatsübergabe, von links: Programmkoordinatorin „Darstellende Künste“ im Hessischen Kultusministerium Nina Hahn, Schulleiterin der Weinbergschule Heike Scherf, die Referentin für kulturelle Bildung im Hessischen Kultusministerium Cornelia Picht, die Vorsitzende des Landesverbandes Schultheater in Hessen Ruth Kockelmann und der Fachberater für kulturelle Bildung im Schulamt für die Landkreise Groß-Gerau und Main-Taunus, Daniel Helmer.

Zum Schulfest 2023 kamen besondere Ehrengäste in die Weinbergschule Hochheim. Der Grund war die Auszeichnung der Schule für ihr inzwischen vierjähriges Engagement bei der...

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HOCHHEIM. Zum Schulfest 2023 kamen besondere Ehrengäste in die Weinbergschule Hochheim. Der Grund war die Auszeichnung der Schule für ihr inzwischen vierjähriges Engagement bei der Integration von Theatermethoden in den Fachunterricht. Cornelia Picht, Referentin für kulturelle Bildung im Hessischen Kultusministerium überreichte die Zertifizierungsurkunde im Namen des Kultusministers Prof. Dr. R. Alexander Lorz an die Schulleiterin Heike Scherf: „Für hervorragende Arbeit im Bereich theatrale Bildung und Schulentwicklung im Rahmen des Programms „Theater für Alle!“

Zertifikatsübergabe, von links: Programmkoordinatorin „Darstellende Künste“ im Hessischen Kultusministerium Nina Hahn, Schulleiterin der Weinbergschule Heike Scherf, die Referentin für kulturelle Bildung im Hessischen Kultusministerium Cornelia Picht, die Vorsitzende des Landesverbandes Schultheater in Hessen Ruth Kockelmann und der Fachberater für kulturelle Bildung im Schulamt für die Landkreise Groß-Gerau und Main-Taunus, Daniel Helmer.
Die Eltern, Schülerinnen und Schüler freuen sich an der Open-Air-Bühne vor dem neuen Gebäudekomplex über den Tanz mit bunten Tüchern der Tanz-AG mit Lehrerin Irene Seidel.

Gekommen waren noch die Programmkoordinatorin „Darstellende Künste“ im Hess. Kultusministerium Nina Hahn, die Vorsitzende des Landesverbands Schultheater in Hessen Ruth Kockelmann, der Fachberater für kulturelle Bildung im Schulamt Groß-Gerau und MTK Daniel Helmer, der Theaterpädagoge Christian Heinrich sowie die Koordinatorinnen Sonja Hilgers-Pohl und Rabea Neidhardt. Aus der Heinrich-von-Brentano-Schule waren Sylvia Malcharzyk und Johannes Dafinger zum Gratulieren gekommen.

Heike Scherf erwähnte jedoch auch andere Erfolge ihrer Schule beim Schwimmen, beim MTK-Turnfest und beim Fußball. Cornelia Picht wies darauf hin, dass die Schulentwicklung auf ganzheitliches Lernen ausgerichtet ist, dass Tanz und Theater in den Schulalltag eingebunden werden, dass man neben den Theaterbesuchen auch direkt mit Schauspielern sprechen und jeder sich selbst ausprobieren kann: „Man kann mehr über sich selbst und seine Mitschüler erfahren und kann auf seine Weiterentwicklung stolz sein. Theater ist cool, ist mega und macht Spaß! Danke an alle, die das Programm hier umsetzen.“

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Sie berichtete von einem elfjährigen Schüler, der nach einer Theateraufführung begeistert sagte: „Das war der schönste Schultag, den ich erlebt habe.“ Sie wünschte noch allen Beteiligten Energie, viel Freude und große Motivation, um auf diesem Weg weiterzugehen.

Ruth Kockelmann, Vorsitzende des Landesverbands Schultheater in Hessen, lobte die Weinbergschule. Sie sei eine der wenigen unter tausenden Schulen, die so etwas Tolles machen: „Hier lernt man, wie Theater geht, arbeitet mit Künstlern zusammen und bekommt großes Lob auch ohne Notenvergabe. Das ist nicht selbstverständlich. Freut euch, dass ihr hier dabei sein könnt, freut euch auf weitere Projekte und wunderbare Jahre!“

Die Tanz-AG mit Lehrerin Irene Seidel führte zwei wunderschöne Tänze vor und die Theater-AG mit dem Theaterpädagogen Christian Heinrich spielte eine lustige Clowns-Nummer, in der nicht ganz klar war, wer oder was geputzt werden soll. Auch Schulleiterin Heike Scherf wurde von oben bis unten abgebürstet. Anschließend führten sie noch ein 20-Minuten-Theaterstück in der Mensa vor und erhielten auch hier großes Lob und viel Beifall.

Die Ziele des Programms „Grundschule Hessen – Theater für Alle“ sind klar definiert. Grundschulen sollen Theater als integrative Methode in allen Fächern einsetzen. Jeder Schüler soll die Möglichkeit bekommen, Theater als Spiel- und Kunstform zu entdecken. Schulische Lerninhalte sollen spielerisch den ganzen Körper, die Mimik, Gestik, Stimme und den Raum einbeziehen. Den Bedürfnissen nach Bewegung, Eigenaktivität, Verantwortung und sozialer Interaktion soll entsprochen, die individuelle Persönlichkeitsbildung gefördert werden.

Das Zertifikat der Weinbergschule gilt übrigens nur bis zum Ende des Schuljahres 2025/26. Dann muss es neu erworben werden. Die Voraussetzungen sind festgelegt: Die Arbeit soll wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden. Die Schule soll als Referenzschule andere beraten. Die Schule verfügt über mindestens eine ausgebildete Theaterlehrkraft. Sie ist offen für Kooperationen mit externen Theatern. Die Schule benennt eine feste Kontaktperson für die Koordination und stellt hierfür eine entsprechende Entlastung bereit. Das Kollegium verpflichtet sich zu regelmäßigen Fortbildungen. Für die Besuche des Coaches steht ein Raum zum Theaterspielen zur Verfügung.

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Dann begann das eigentliche Schulfest. So, wie es immer war, auch nach zweijähriger Pandemiepause. Der Förderverein warb um Mitglieder bei einem Glas Sekt, die Eltern hatten auf den langen Tischen für reichlich Kuchen, Brezeln, Kaffee, Tee und Softgetränke gesorgt. Die Kinder liefen hin und her und die Eltern versuchten, mit Snacks in der Hand, die Übersicht zu behalten. Draußen vor dem alten Hauptgebäude durften die Kinder zeigen, was sie können. Beim SpeedStack-Becher stapeln, Säckchen werfen, Eierlaufen, Steine reiben beim Mineralienverein Mainz-Wiesbaden, beim Malen mit den nackten Füßen und beim Sackhüpfen. Es war ein gelungenes Schulfest.