Gern gesehener Gast bei Künstlers: Rick Cheyenne

Auch in diesem Festival-Sommer verstanden es die Hochheimer wieder, mit einem akustisch-flüssig die Sinne verzaubernden Open-Air-Event eigene Akzente zu setzen. Als die...

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HOCHHEIM. Auch in diesem Festival-Sommer verstanden es die Hochheimer wieder, mit einem akustisch-flüssig die Sinne verzaubernden Open-Air-Event eigene Akzente zu setzen.

Gern gesehener Gast bei Künstlers: Rick Cheyenne
Melanie im Weingut Velten in der Bauerngasse.
Beauties and the Beast bereiteten musikalisch am Montagabend den Weg für die Weinfestbesucher auf ihrem Weg in die Weinberge zum finalen Feuerwerk.
Steven McGowan auf der Bühne am Kälberplatz.
Abends überzeugten die vier Männer von KrügerRock mit klassischem Rock‘n ´Roll und akrobatischen Showeinlagen.alle
Didgeridoo-Klänge im Schönborner Hof.
Das „Soul Tune Trio“ spielte im Weingut Künstler stimmungsvollen Soul und Pop.
Ein Hauch von Buona Vista Social Club im Garten des Domdechant Werner‘schen Weingut.
Die Couch Potatoes spielten vor dem Brothaus.
Fritz und Pat im Hof des Weineggs.
4Numbs auf der Bühne Poststübchen/Am Brothaus.
Jailhouse Rock und die erfrischende handmade Music der Oldie-Band Heartbeat im Weingut der Stadt Frankfurt.

Als die Majestäten und begleitenden Redner auf der Bühne am Kälberplatz während der offiziellen Eröffnung des Weinfestes in der Sonne brieten, untermalte die Band Late Lounge das heiße Zeremoniell sinnigerweise mit dem Song „It‘s A Lovely Day“. Die passende Weinempfehlung zu der Hitze war Hochheimer Hölle Riesling nass.

Rock am Plan, Techno und Oldies in den Weinbergen

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Wer an diesem Weinfest auf dem Sofa blieb, verpasste freitags gleich mal die gar nicht müden Couch Potatoes vor dem Brothaus. Das Line Up bei Rock am Plan ließ es richtig krachen. Von den Stones bis AC/DC, den Hooters bis Queen hieß es „The Show Must Go On“. Zu „Kirkland“, „4Numb“ und am Montag der „Lois Peschke Band“ stand nicht nur die Bier-Pipeline vom Poststübchen unter Hochdruck.

Die aktuell längste Weintheke unter freiem Himmel, der Herrenbachpfad, wurde von den pumpenden House und Dance-Beats bei Diefenhard/Singer und Künstlers Winelounge eingerahmt. Die Druckwellen auf die inneren Organe konnten am besten mit Riesling Sunrise oder Frozen Weinslushies abgefedert werden. Neutralisierend wirkten der Jailhouse Rock und die erfrischende handmade Music der Oldie-Band Heartbeat im Weingut der Stadt Frankfurt, die die Füße wippen und am Riesling Classic nippen ließ.

Melanie hatte im Weingut Velten in der Bauerngasse wesentlich mehr Glück als bei The Voice of Germany, da die Bänke bereits Richtung Bühne positioniert waren. Sie schmetterte „Er gehört zu mir“ und bekannte Schlager, zu denen Weißherbst-Sekt mit Pfirsichlikör gereicht wurde.

Swing und Blues in der Altstadt

Aus dem Lionshof groovte der Blues bis zum Weinegg, wo die Cats In The Cradle der Gitarreros Fritz und Pat mit würzigen Tino de Verano gefüttert wurden. Eine siebenköpfige Big Band passte locker in den wesentlich größeren Hof der Zehntscheune. Das Rhein-Main-Swingtett swingte mit beschwingtem Swing und Jazz aus früheren Zeiten den Frühburgunder des Domdechanten locker von den Gläsern auf die Zungen.

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Rick Cheyenne ließ die Weinfreunde im Künstlerhof schon früh tanzen. Bei dem perlenden Gitarrensolo von „Sultans of Swing“ musste man schon mal aufpassen, dass der Riesling brut nicht aus dem Glas perlte. Den Souls In Tune hatte montags vielleicht ein Gast einen Inspiration Blanc ausgegeben, das Trio bedankte sich mit „Thank You For The Music“.

Virtuose Solokünstler in vielen Höfen

Es waren aber nicht nur die großen Bühnen, die klanglich zu überzeugen wussten. Bei Wine4Friends in der Rathausstraße wurde das virtuose Spiel des Sologitarristen von einem Vintonic sensorisch verstärkt und im Garten des Domdechanten unterhielt ein (augenscheinliches) Gründungsmitglied des legendären Buena Vista Social Club die ersten Gewächse mit Trompete, Gesang und der Frage: Quando, Quando, Quando. In der Aichgasse waberten plötzlich psychedelische Klänge aus dem australischen Outback durch das allgegenwärtige Gemurmel der Festgäste. Der Spieler eines Didgeridoo lockte mit dem traditionellen Instrument der Aborigines zum teuflisch guten Wein in den Schönborner Hof.

Perle vom Main, schenk nochmal ein.

Menüfolgen für jeden Geschmack konnten auf der Mainstage am Kälberplatz konsumiert werden. Allein das Hochheimer Blasorchester nahm die Anhänger des frühen Schoppens am Sonntag mit auf eine musikalische Weltreise von deutschen Schlagern, zu ABBA und den Beatles, Frankie Boy, den Brasil Tropicals, um dann über den Yellow River zum Hochheimer Lied zurückzukehren, das mit einem goldgelben Blanc de Noir hinuntergespült wurde.

Abends rockten die vier von Krüger Rockt klassischen Rock‘n `Roll und die akrobatischen Showeinlagen der Männer an den Saiten verdienten eine ausdrucksstark animierende Hölle Riesling Spätlese. Wer allerdings am Sonntagabend beim Auftritt des irischen Hochheimers Steven McGowan auf das bei seiner Folk- und Popmusik gewohnte Guinness verzichten musste, durfte zu Whiskey in the Jar alternativ einen barrique gereiften Spätburgunder durch die Kehle schicken. Am Montagabend hämmerten die vier Beauties und ihr Beast „Rockin‘ All Over The World“ von Status in die Altstadt und die Fangemeinde bereitet sich mit „Drinkin‘ All Over The Kälberplatz“ auf das finale Feuerwerk vor.

Am Ende fragt man sich, was machte das Weinfest wieder mal aus? Die Sängerin der Band „Late Lounge“ hatte erklärt, Musik machen sei ganz einfach, man nehme vier Akkorde und denke sich dazu eine Melodie aus. Heraus kommen die Rockklassiker der letzten Jahrzehnte. Ähnlich ist es mit dem Hochheimer Wein. Man nimmt vier Zutaten: Reben, Sonne, Boden und die Kunst der Hochheimer Winzer und heraus kommt die Perle vom Main.

Von Achim Munck