Publikum feuerte alle Läufer kräftig an

Bis zur Siegerehrung gab das Blasorchester Hochheim unter der Leitung von Martin Zimprich ein kleines Platzkonzert und verzichtete dabei auf seine Gage von 150 Euro, die im Spendentopf des 24-Stunden-Laufs landete.

Steigende Energiekosten als Folge des Ukrainekriegs, eine Inflationsrate, wie sie die Bundesrepublik Deutschland das letzte Mal 1951 erlebt hat. Das alltägliche Leben hat sich...

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HOCHHEIM. Steigende Energiekosten als Folge des Ukrainekriegs, eine Inflationsrate, wie sie die Bundesrepublik Deutschland das letzte Mal 1951 erlebt hat. Das alltägliche Leben hat sich zum Teil drastisch verteuert und zwingt auch das Organisationsteam des 13. 24-Stunden-Laufs zu Einsparungen und nicht wenige fragen sich, wie wird sich die Krisensituation auf die Spendenbereitschaft auswirken. Die Antwort gab es am vergangenen Wochenende in recht eindrucksvoller Weise: gar nicht. Bereits um 15 Uhr verkündete Radio Hochheim die eingegangene Spendensumme von 28.255 Euro und dieser Trend der ungebrochenen Spendenbereitschaft setzte sich kontinuierlich fort.

Bis zur Siegerehrung gab das Blasorchester Hochheim unter der Leitung von Martin Zimprich ein kleines Platzkonzert und verzichtete dabei auf seine Gage von 150 Euro, die im Spendentopf des 24-Stunden-Laufs landete.
Ein Mitglied der 42 pangalaktischen Donnergurgler auf dem Weg ins (Lauf-) Koma.
Eine unfassbar hohe Spendensumme stand am Ende auf der Anzeigetafel.
Als am vergangenen Samstag mit dem Startschuss die ersten Läufer der insgesamt 56 Mannschaften auf die 24-Stundenstrecke auf der Richard-Basting-Anlage geschickt wurden, hätten wohl die wenigsten erwartet, dass am Ende des Laufs die Rekordsumme der 2019er Veranstaltung um satte 15.635,57 Euro übertroffen würde. Weitere Berichte zum Event auf den Seiten 3 und 8 bis 12. Fotos: Jürgen Kunert

Sonntagmorgen die 100.000 Euro-Marke überschritten

Bereits vor 9.00 Uhr am Sonntag war die magische Schallmauer durchbrochen und Radio Hochheim verkündete einen Spendenzwischenstand von mehr als 103.000 Euro. Positiv wirkte sich hierbei mit Sicherheit das digitale Angebot zum Abgeben der Spenden aus. Das ging wirklich schnell und einfach am Smartphone. (Siehe hierzu der Artikel zum Thema auf Seite 10 dieser Ausgabe). Dies alles kam den Spenden für „mehr Beweglichkeit und Unabhängigkeit“ zugute. Der Anschaffung eines neuen pinkfarbenen Busses steht nichts im Weg. Und die Läuferinnen und Läufer ließen sich auch gerne motivieren durch die zahlreichen Spendendurchsagen und trotzten dem staubtrockenen Wetter mit seinen hochsommerlichen Temperaturen. Vom Publikum gut angenommen wurde das Verpflegungsareal, das in großen Teilen zum ersten Mal in externe Hochheimer Hände gelegt worden war. Klaus Doesseler grillte Bratwürste, der mobile Backwagen von Luigi bereitete schmackhafte Pizza zu, beim Weinstand von Mitter und Schäfer brummte der Laden derart, dass er sogar noch Aushilfen nachordern musste, um dem Andrang Herr werden zu können, und tagsüber bildeten sich lange Schlangen vor dem Eiswagen. Hinzu kamen noch die Essensangebote vom Klub der kochenden Männer und das Kuchenbüfett der Vereine, der Waffelverkauf durch das Antoniushaus und die Rennschnecken, die die Bäckerei Preis wieder für das Lauf-Event gebacken hatte. Kaum ins Gewicht fiel, dass der Veranstalter diesmal auf eine Bühne mit Livemusik verzichten musste. DJ Tom und Martin sorgten am Samstagabend für ausgelassene Partystimmung. Damit die Technik funktionierte, war Sascha Koenig unterwegs, meist mit seinem Tablet, mit dem alle wichtigen Parameter der technischen Infrastruktur eingesehen und angepasst werden konnten. Einspringen und improvisieren musste Koenig mit dem Verlegen von LED-Lichtleisten, um ein wenig Licht an die Laufbahn zu bringen. Der Scheinwerfer auf dem Flutlichtmast, der die Wechselzone hätte ausleuchten sollen, funktionierte nicht. Aber alles in allem lief es wieder rund.

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Die letzten Runden wie auf Händen getragen

In der letzten Stunde stellte sich wieder glückseliges Gänsehautfeeling ein, als die Zuschauer dicht an dicht stehend die Läuferinnen und Läufer mit ihren Anfeuerungen wie auf Händen trugen bis zum finalen Finish des Laufs. War es das vielleicht auch? Das endgültige Ende? Die Zukunft wird es weisen.