Positive Aussichten für Hochheim

Schnappschuss mit einer Drohne vom November 2022 auf einen Ausschnitt des Gewerbegebiets nordöstlich der Frankfurter Straße.  Auf dem Acker unterhalb vom Sanupark und gegenüber Tetrapak am rechten Bildrand fuhrwerken seit einigen Monaten eifrig Bagger und Lastkraftwagen, um dort ein Logistikzentrum für ein Weinhandelsunternehmen entstehen zu lassen. © Stadt Hochheim

In der vergangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wartete Bürgermeister Dirk Westedt mit positiven Nachrichten auf. Die Stadtverordnetenversammlung hatte in dem...

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HOCHHEIM. In der vergangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wartete Bürgermeister Dirk Westedt mit positiven Nachrichten auf.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte in dem beschlossenen Etat für dieses Jahr mit 15,1 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen kalkuliert. Zum jetzigen Stand könnte diese Summe nicht nur erreicht, sondern auch übertroffen werden. Obwohl erst zwei Monate des Jahres vergangen sind, liegen in der Finanzverwaltung des Rathauses für die Gewerbesteuer Festsetzungen von 14,2 Millionen Euro vor.

Ferner berichtete der Rathausleiter, dass es mit der Verlegung der Glasfaserkabel im Hochheimer Stadtgebiet ab dem 3. April losgehen werde. Ein wenig später, am 6. Juni, folge dann der Startschuss in Massenheim. Da für die Firma Fiber Experts für Hochheim sowie die Deutsche Glasfaser AG für Massenheim eine Generalaufbruchsgenehmigung für ein dreiviertel Jahr erteilt wurde, wisse man zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht, in welchen Straßenabschnitten zuerst die Bürgersteige aufgebrochen werden.

In diesem Zusammenhang erläuterte Westedt, die für die Sanierung und Erneuerung der Bürgersteige im Haushalt eingestellten 500.000 Euro würden entsprechend dem Verlegefortschritt eingesetzt. Hier sicherte der Bürgermeister zu, bis zur nächsten Bauausschusssitzung einen Plan mit den Sanierungsvorhaben im Stadtgebiet den Fraktionen vorzustellen. So würden manche Bürgersteige lediglich auf der kompletten Breite wieder instandgesetzt. Während bei Gehwegen mit alten Platten diese komplett entsorgt und die Oberflächen durch anderes Material ersetzt würden.

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Glasfaser sorgt für einen schnellen und großen Datendurchsatz und ist für Hochheim als Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Wie es um die Wirtschaftsförderung in der Wein- und Sektstadt bestellt ist, darüber gab der Jahresbericht Auskunft.

Der zuständige Mitarbeiter im Rathaus, Eduard Nowak, legte den Fokus in seinem Vortrag auf die Bildersprache. So konnten sich die Ausschussmitglieder anhand der Bauaktivitäten im Gewerbegebiet im Nordosten der Stadt einen guten Überblick über die vorangeschrittene Ansiedlung sowie Fertigstellung von Gewerbeobjekten verschaffen.

Mit Luftbildern und Drohnenaufnahmen im zeitlichen Vergleich wurde die zunehmende Versiegelung der ehemaligen Ackerflächen augenfällig. Im Grunde sind nahezu alle Flächen, die von der Hessischen Landgesellschaft (HLG) für die Stadt seit 2006 vermarktet wurden, vergeben. Das jüngste Vorhaben betrifft die 25.000 Quadratmeter große Fläche am TetraPak-Kreisel gegenüber des Sanuparks. Hier laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren für das Weinhandelsunternehmen VICAMPO, das als Mieter in den bis November fertigzustellenden Logistikkomplex einziehen wollen. Auch der Sanupark soll mit einem zweiten Gebäude eine Erweiterung erfahren. Nahezu fertiggestellt sei das neue Kompetenzzentrum von Aero Pump GmbH im Rheingaubogen. Leider nicht verwirklichen ließ sich der geplante Gebäudekomplex für die Technogroup. Das Projekt wurde storniert. Hierfür konnte als neuer Investor Meinhardt Liegenschaften gewonnen werden.

Dirk Westedt betonte, dass die Stadt bestrebt sei, dass sich die Unternehmen am Standort Hochheim wohlfühlten und sie stets auf Unterstützung durch die Stadt bauen könnten. Trotzdem bleibe es nicht aus, dass Betriebe Hochheim verließen. So habe die Stadt aktuell den Wegfall zweier Gewerbesteuerzahler zu verkraften. Zum einen das Beratungsunternehmen SKS Group, das an Accenture verkauft wurde. Ferner ein Bauunternehmen, das aus steuerlichen Gründen einst von Mainz seinen Hauptsitz nach Hochheim verlegte und jetzt wieder zurück in die Gewerbesteueroase über den Rhein wechselte.

Nachdem dies in den Corona-Jahren nicht möglich war, wird die Stadt in diesem Herbst im Rahmen einer Dialogveranstaltung mit dem Hochheimer Mittelstand, ortsansässige Firmen zu einer Veranstaltung einladen.