Nachholbedarf ist noch bei den Krippenplätzen

In der vergangenen Sitzung des Sozialausschusses nahmen die Stadtverordneten den Jahresbericht zur Kinderbetreuung in Hochheim zur Kenntnis. Wie Uta Mondorf, Teamleiterin...

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HOCHHEIM. In der vergangenen Sitzung des Sozialausschusses nahmen die Stadtverordneten den Jahresbericht zur Kinderbetreuung in Hochheim zur Kenntnis. Wie Uta Mondorf, Teamleiterin Kinder und Jugend im Amt für Jugend, Soziales und Senioren, erläuterte, konnte die Rathausverwaltung für den Bericht erstmals das neue Softwareprogramm einsetzen. Dies ermögliche eine feiner gegliederte Prognose aufgrund von Planzahlen für kalkulierte Zuwanderungen in die Stadt und Bevölkerungsstatistiken für die nächsten Jahre.

Wobei es gerade in Krisenzeiten schwierig sein mag, vernünftige Prognosen über Zuwanderungszahlen zu geben. Gerade im Hinblick auf den Fortgang des Ukrainekriegs lasse sich dies kaum kalkulieren. Ferner dürfe man die Flüchtlingsbewegung entlang der Balkanroute nicht außer Acht lassen. Die Parameter für die Annahme des erforderlichen Versorgungsgrades sind indes durch die politischen Entscheidungen gesetzt. Etwa die Maßgabe, für 60 Prozent der U3-Kinder einen Betreuungsplatz im Krippenbereich vorzuhalten.

Die demografischen Planzahlen werden dabei mit den zur Verfügung stehenden und sich im Bau befindlichen sowie geplanten Einrichtungen in der Stadt in Beziehung gesetzt. So lässt sich der Grad an Unter- und Überversorgung statistisch ermitteln. Anhand des prognostizierten leichten Bevölkerungsrückgangs, der durch Zuwanderungsbewegungen noch ausgeglichen werden könne, rechne das Rathaus ab 2027/28 mit einem kontinuierlichen Rückgang der Bevölkerung.

Für die Kindergartenplätze geht die Verwaltung bereits im nächsten Jahr von einer vollständigen Versorgungskapazität in Hochheim aus. In Massenheim dagegen sei mit einer ansteigenden Bedarfszahl von fast 70 Plätzen im Kindergartenalter bis 2025/26 zu rechnen. Dies könnte durch ein Ausweichen auf eine Hochheimer Einrichtung kompensiert werden, meinte Uta Mondorf.

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Was die Plätze im Krippenbereich betrifft, so besteht noch Nachholbedarf, der aber durch die neue Einrichtung in der Melibokusstraße und den Bau des Storchennests in den nächsten Jahren abgedeckt werden könne. In den Jahren 2026 und 2027 werden 250 Krippenplätze zur Verfügung stehen, sodass sich in den Folgejahren die Betreuungslage entspanne.

Als eine wichtige Maßnahme werde nach Fertigstellung des Storchennestes die Kita Apfelbaum dort im Schänzchen III ihren Interimsstandort beziehen, um die längst nicht mehr zeitgemäße und zu kleine Einrichtung in der Weststadt von Grund auf zu sanieren und auszubauen.

Zudem müsse überlegt werden, ob bei Ausbauplänen nicht flexibler reagiert werden könne, so Bürgermeister Dirk Westedt. Etwa in der Kita Pustblume. Dort könnten zwei Kita-Gruppen geschlossen werden, um hierfür U3-Gruppen einzurichten. Ebenso sollte man zukünftig in Betracht ziehen, Plätze zu errichten, die sowohl für Krippen- als auch Kita-Kinder genutzt werden können. Wenn eine Vollversorgung erreicht sei, sollte zudem überlegt werden, die Gruppengröße im Kita-Bereich zu verkleinern. Dies ginge allerdings mit dem Erfordernis zusätzlicher Erzieherstellen einher. Vor dem Hintergrund eines nahezu leer gefegten Marktes in diesem Betreuungsbereich kein leichtes Unterfangen und mit zusätzlichen Kosten verbunden, merkte die zuständige Teamleiterin im Rathaus an.