Es ging nur vordergründig um die Aufführung von zwei Theaterstücken. Der tiefere Sinn der Veranstaltung war das Zusammentreffen und der Gedankenaustausch zwischen jungen und...
HOCHHEIM. Es ging nur vordergründig um die Aufführung von zwei Theaterstücken. Der tiefere Sinn der Veranstaltung war das Zusammentreffen und der Gedankenaustausch zwischen jungen und alten Menschen. In diesem Fall zwischen den Schülerinnen und Schülern der Heinrich-von-Brentano-Schule mit den Seniorinnen und Senioren des Seniorenzentrums EVIM Hochheim.
Am Mittwoch, den 21. Juni war dies in der Aula der Heinrich-von-Brentano-Schule sehr gut gelungen. Die HvB-Sozialarbeiterinnen Mona Zimmermann und Sophia Schäfer hatten die Initiative ergriffen. Die EVIM-Leitung sagte zu, Christiane Lallmann vom Sozialen Dienst im EVIM organisierte den Besuch. Allerdings nur für eine überschaubare Zahl von rüstigen Bewohnern. Es gab keinen Fahrdienst, die Gäste und ihre Helfer kamen zu Fuß. Da wurde gelaufen, gerollt, geschoben und geschwitzt. Aber alle kamen gut in der Schule an und auch wieder zurück ins EVIM.
Die Schülerinnen und Schüler der Theaterklassen führten zwei Stücke auf, die sie für den vergangenen Kulturabend einstudiert und sogar im Staatstheater Wiesbaden aufgeführt hatten. In „Später“ teilen die Schauspieler den Zuschauern ihre Wünsche, Träume, Hoffnungen und Gefühle, also ihren Blick auf die Zukunft, mit. Im zweiten Stück „Spiegelwelten“ streiten die jungen Akteure mit Spiegeln, die sich gegen sie verbündet haben. Am Ende gibt es doch noch eine Vereinigung der Spiegelbilder mit den echten Personen.
Das war Stoff genug für anschließende Diskussionen und Gespräche. Die Senioren beeindruckte das ganz andere Temperament der sie nun locker umgebenden Schüler, staunten über ihre Bewegungsfreiheiten und vor allem über die vor Freude sprühende Begeisterung für das Theaterspiel. Sie erzählten aber auch, dass sie damals ganz anders erzogen wurden.
Die erste Frage der Senioren an die gut deutsch sprechenden Kinder war interessant: „Woher kommt ihr denn?“
Wie soll es weitergehen? Im Dezember 2022 hatten etwa 25 Schüler der Klasse 5a bereits im EVIM eine Weihnachtsfeier organisiert. Lieder wurden gemeinsam gesungen, Gedichte und Texte vorgetragen. Man erinnerte sich: „Es war voll, aufregend und sehr schön.“
Sowohl die Schule wie auch EVIM möchten gerne weitere Treffen vereinbaren. Welcher Art auch immer. Jung und Alt sollen zusammenkommen, keine Abneigungen oder gar Ängste entwickeln, sie sollen sich austauschen und sich über die sie bewegenden Themen verständigen.