Energie auf dem Dach gewinnen

Kontakt zur Sonnenenergie ist hergestellt: (von links) Marc Borzager, Techn. Betriebsleiter der Stadtwerke Hochheim; Karl-Walter Eberlein, Vertreter des Herstellers, die Firma Gespa; Volker Klös, Geschäftsführer Sonneninitiative e. V.; Bürgermeister Dirk Westedt und Stadtverordnetenvorsteherin Claudia Weltin. Foto: Annette Zwaack

Das bislang letzte und größte Sonnenkraftwerk der Stadt Hochheim am Main wurde am Donnerstag vergangener Woche eingeweiht. Vor dem heutigen Sitz der Stadtwerke und der Kita...

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HOCHHEIM. Das bislang letzte und größte Sonnenkraftwerk der Stadt Hochheim am Main wurde am Donnerstag vergangener Woche eingeweiht.

Kontakt zur Sonnenenergie ist hergestellt: (von links) Marc Borzager, Techn. Betriebsleiter der Stadtwerke Hochheim; Karl-Walter Eberlein, Vertreter des Herstellers, die Firma Gespa; Volker Klös, Geschäftsführer Sonneninitiative e. V.; Bürgermeister Dirk Westedt und Stadtverordnetenvorsteherin Claudia Weltin. Foto: Annette Zwaack
Blick aus der Vogelperspektive auf die Stromgewinnungsanlage durch Sonnenkollektoren auf dem Gebäude der Stadtwerke und der Kita Schatzinsel. Foto: Sonneninitiative e. V.
Der Platz auf dem Dach der Stadtwerke ist mit Sonnenkollektoren bestückt. Im Hintergrund die Halle der Tennisakademie, auch hier sind flächendeckend Kollektoren angebracht. Foto: Annette Zwaack

Vor dem heutigen Sitz der Stadtwerke und der Kita Schatzinsel auf dem ehemaligen Tetra-Pak-Areal wurde symbolisch über den Stecker der Fluss der Sonnenenergie in Gang gesetzt. Bürgermeister Dirk Westedt erklärte in seiner Begrüßung, dass man bei den Überlegungen zur Gewinnung von sauberem CO2-neutralem Strom den Bürgerinnen und Bürgern auch diesmal die Möglichkeit geben wollte, sich an diesem Sonnenkraftwerk zu beteiligen. Die derzeitige Krise zeige, wie wichtig es sei, sich auf regenerative Energie umzustellen. So hat die Stadt Hochheim bereits 2021 die Dächer auf dem Betriebsgebäude des neuen Friedhofs, der Kita Rappelkiste und dem gemeinsamen Gebäude der Stadtwerke und der Kita Schatzinsel dem Verein Sonneninitiative e.V. für Bürgersonnenkraftwerke zur Verfügung gestellt.

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Durch die Zusammenarbeit mit dem Sonneninitiative e.V. hat die Stadt nicht nur eine unabhängige, alternative Finanzierungsquelle für die Klimaschutzprojekte gefunden, sondern konnte gleichzeitig die Verantwortung für Betrieb und Administration auslagern.

Volker Klös, Geschäftsführer der Marburger Sonneninitiative, nutzte die Gelegenheit, nicht nur um der Stadt für die gute Zusammenarbeit zu danken, sondern auch für Umweltfreunde und Kapitalanleger das Konzept des Vereins zu erläutern. Eine Rendite von etwa drei Prozent wartet auf die Anleger, jeder Teilnehmer ist Eigentümer einer Anzahl von Modulen. Der Verein wartet die Anlagen und rechnet die Anlagen für die Teilnehmer ab.

Seine Überlegungen: „Vor vielen Jahren haben wir darüber gesprochen, ob sich der Klimawandel aufhalten lässt, und heute wissen wir, dass wir die CO2-Quote in Deutschland mit der regenerativen Stromerzeugung runterfahren können. Mit Photovoltaikanlagen hat man Kosten von teilweise weit unter 10 Cent für die Kilowattstunde Strom. Die Anlage hat eine Lebensdauer von etwa 30 bis 40 Jahren, dies, kombiniert mit moderner Speichertechnik, dafür kann man viele Jahrzehnte günstig Strom produzieren.“

Einen interessanten Ausblick auf die neue Anlage ermöglichte an diesem Nachmittag die Hochheimer Feuerwehr. Auch wenn Björn Kaiser, Steuermann auf der Drehleiter, und Stadtbrandinspektor Frank Schuhmacher zwischendurch alles abbauen mussten, weil sie wegen eines Alarms ausrückten, ging es nach Rückkehr des Einsatzfahrzeugs mit der Drehleiter in 25 Meter Höhe und man hatte einen erstaunlichen Eindruck von der Menge der installierten Kollektoren. Und, wie Volker Klös empfahl, entdeckte man beim Rundumblick jede Menge Dachflächen, die sich für die Installation von Solarpanels eignen würden.

250 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid eingespart

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Die Stadt Hochheim am Main betreibt auf städtischen Gebäuden zwei eigene Photovoltaikanlagen, auf der Sport- und Kulturhalle Massenheim und der Kläranlage Hochheim. Darüber hinaus werden bereits vier Anlagen auf städtischen Gebäuden durch den in Marburg ansässigen Verein Sonneninitiative e.V. als Bürgersolaranlage betrieben: Trauerhalle Massenheim, Bauhof Südstadt, Feuerwehrgerätehaus Hochheim, Kaltlagerhalle.

Die drei neuen Sonnenkraftwerke Hochheim können mit ihrer Modulgesamtleistung von 328*1 Kilowatt Peak eine jährliche Menge von etwa 325.000 Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugen. Diese Menge deckt den Bedarf von 110 Mehrpersonenhaushalten und erspart der Umwelt pro Jahr 250 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid, wie es bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas freigesetzt wird.