Einmal um die ganze Welt

(rui). In der Reihe „Weinbaumuseum am Abend“ gibt es viele Möglichkeiten der Themenfindung für eine Weinprobe. Man kann einen Jahrgang präsentieren, ein Anbaugebiet, eine...

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HOCHHEIM. In der Reihe „Weinbaumuseum am Abend“ gibt es viele Möglichkeiten der Themenfindung für eine Weinprobe. Man kann einen Jahrgang präsentieren, ein Anbaugebiet, eine Lage, einzeln oder als Vergleichsprobe, eine Ausbauart - die Varianten sind so vielfältig wie das Thema Wein an sich.

Sehr reizvoll ist es, eine einzige Rebsorte in ihren verschiedenen Facetten kennenzulernen. Im privaten Kreis fand vor rund einem Jahr eine sehr spannende Probe ausschließlich mit Sauvignon Blanc-Weinen statt. Schnell war die Idee geboren, das Thema auch im Weinbaumuseum vorzustellen.

Hendrik Ruitenberg, Ehrenamtlicher im Weinbaumuseum, holte sich diesmal Verstärkung in Gestalt seiner Museumskollegin Melanie Müller mit an Bord sowie Sabine Wagner, ehemalige deutsche Weinprinzessin, Rheingauer und Hochheimer Weinkönigin. Beide hatten damals an der Privatprobe teilgenommen.

In mehreren Treffen beratschlagten die drei Ausführenden, welche Weine unbedingt in die Probe müssten und teilten sich die Beschaffung derselben auf – was gar nicht so leicht war in manchen Fällen. Auch die Vorstellung der Weine geschah im Wechsel, jede Person hatte sich zu „ihren“ Weinen vorbereitet.

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Zum Einstieg gab es einen rheinhessischen Sekt, vorgestellt von Sabine Wagner. Die Sauvignon-Weltreise zeigte danach Weine aus dem Rheingau, der Nahe, der Pfalz, Frankreich, Südtirol, Italien, Neuseeland und Österreich. Es gab die typisch grasigen Paprika-Töne, die üppigeren exotischen fruchtbetonten Exemplare, cremige „Sauvis“ aus dem Holz und knackige aus dem Edelstahl – jeder Wein fand seine Liebhaberinnen und Liebhaber. Als Kuriosum schmuggelte man auch ein U-Boot in die Probe. Die Einschenkenden mussten darauf achten, das Etikett zu verdecken. Es handelte sich nicht um einen Sauvignon Blanc, sondern um einen feinherben Solaris mit dem kreativen Namen „So mookt wi dat“ aus dem hohen Norden. Das Publikum war sich schnell einig, dass der Wein erstens mundete und zweitens nicht unbedingt erkannt worden wäre.

Royalen Glanz gab es nicht nur in der Probenleitung, zum Stammpublikum gehören einige ehemalige Weinköniginnen. Darüber hinaus hatten die amtierenden Rheingauer Weinmajestäten inkognito auf Einladung an der Probe teilgenommen. Es war ihr erster Besuch im Weinbaumuseum und vielleicht ergibt sich in der Zukunft eine Möglichkeit der Zusammenarbeit.