(jk). In der vom Main-Taunus-Kreis betriebenen Unterkunft für Flüchtlinge im ehemaligen Verwaltungsgebäude in der Frankfurter Straße war in der Nacht von Sonntag auf Montag...
HOCHHEIM. In der vom Main-Taunus-Kreis betriebenen Unterkunft für Flüchtlinge im ehemaligen Verwaltungsgebäude in der Frankfurter Straße war in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Feuer ausgebrochen und hatte die Feuerwehr durch die ausgelöste Brandmeldeanlage alarmiert.
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Bereits auf der Anfahrt wurde dem Einsatzleiter mitgeteilt, dass mehrere Anrufer Feuerschein und Rauch gemeldet hatten. Daraufhin wurde das Alarmstichwort auf „Feuer – Menschenleben in Gefahr“ erhöht. Zur Einsatzstelle eilte der Löschzug Hochheim, unterstützt von einem Löschfahrzeug aus Massenheim, ebenso wurde das am Hochheimer Markt stationierte Staffellöschfahrzeug in Bewegung gesetzt.
Vor Ort wurde eine starke Rauchentwicklung im Bereich eines Treppenhauses festgestellt. Anwohner versuchten, das Feuer mit mehreren Feuerlöschern zu löschen. Sofort ging ein Trupp unter Atemschutz ins Gebäude, um den Brand zu bekämpfen, ein weiterer Trupp kontrollierte die Wohneinheiten des Traktes. Nachdem das Feuer gelöscht war, wurde das Gebäude belüftet. Parallel wurden die Ersthelfer aus der Einrichtung vom Rettungsdienst untersucht, da der Verdacht bestand, dass sie Rauchgase eingeatmet hatten. Die Polizei riegelte während des gesamten Einsatzes den Zugang zum Gebäude ab. Nach der Kontrolle der Räumlichkeiten wurde festgestellt, dass ein Gebäudeteil vorerst nicht bewohnbar ist. 19 Personen mussten vorläufig in der Mensa der Heinrich-von-Brentano-Schule untergebracht werden. Transport und Betreuung der Bewohner übernahm der Betreuungszug des DRK. Die evakuierten Bewohner wurden während des Montags in einer anderen Hochheimer Unterkunft aufgenommen.
„Beherztes Handeln der Bewohner im Gebäude und auch der schnelle Einsatz der Hochheimer Feuerwehr haben Schlimmeres verhindert“, fasste der Landrat in einer Stellungnahme zusammen. Bei dem Feuer entstand ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe. Polizeiangaben zufolge mussten fünf Menschen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ambulant versorgt werden.
Zur genauen Brandursache ermittele die Polizei. Nach den bisherigen Erkenntnissen könnte das Feuer von einem Flüchtling ausgelöst worden sein, der sich unbefugt in der Unterkunft aufhielt und in der Nähe des Treppenhauses campiert haben soll. „In dieser schwierigen Situation brauchen die Betroffenen unsere Unterstützung“, sagte Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick. Sie würden von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern betreut.
Cyriax dankte den ehrenamtlichen Einsatzkräften und auch der Heinrich-von-Brentano-Schule für die Unterstützung, außerdem der Gebäudeverwaltung des Kreises, dem Schulhausmeister und allen Kräften, die nachts im Einsatz waren. Neben der genauen Ermittlung der Brandursache werde geklärt, wie der Schaden in der Unterkunft beseitigt werden könne. Das Treppenhaus müsse saniert werden, darüber hinaus sind 22 Räume verraucht. In der Gemeinschaftsunterkunft, einem ehemaligen Firmengebäude an der Frankfurter Straße, sind rund 140 Menschen untergebracht.