Dass nichts planbarer als der Zufall sein kann, erfuhren die Hochheimer Gastgeber in der vergangenen Woche. Letztes Wochenende galt es nun auch in Hochheim die...
HOCHHEIM. Dass nichts planbarer als der Zufall sein kann, erfuhren die Hochheimer Gastgeber in der vergangenen Woche. Letztes Wochenende galt es nun auch in Hochheim die Verschwisterungsakte mit der tschechischen Partnerstadt zu unterzeichnen und der Delegation aus Mikulov informative und zugleich unterhaltsame Aufenthaltstage zu bieten. Zu einem kleinen Begrüßungsumtrunk hatte das Rathaus die Gäste nach der 780 Kilometer langen Anreise zu einem Glas Sekt am Daubhäuschen eingeladen. Erwartet wurden 18 Personen aus Mikulov in zwei Etappen auf drei Fahrzeuge verteilt.
Die fleißigen Damen vom Daubhäuschenverein ließen schon mal die Gläser klingen und bereiteten alles vor, denn um 18.00 Uhr sollten die Sektkorken knallen. Wie gut oder auch verwirrend es sein kann, dass es mobile Telefone gibt. Die waren an diesem Tag sehr oft im Einsatz. Schließlich wollte Bürger- und Vereinsreferentin Kristina Scheinhardt wissen, wie lange es wohl noch bis zur Ankunft der Gäste dauere, ob sie zunächst kurz im Hotel ihre Zimmer beziehen oder lieber gleich zum Daubhäuschen kommen würden. Die „Wasserstandsmeldungen“ änderten sich des Öfteren. Die Hochheimer Gruppe, mit Stadtverordnetenvorsteherin Claudia Weltin, Bürgermeister Dirk Westedt und Erstem Stadtrat Hans Mohr, hatte sich zur Begrüßung pünktlich eingefunden, harrte geduldig aus und probierte schon mal den Sekt. Schließlich nahten im ersten Auto Bürgermeister Rostislav Koštial, seine Assistentin Anna Červeñáková, Jaroslav Smečka, aktiver Förderer der Partnerschaftsbeziehungen zwischen Hochheim und Mikulov, sowie Pavel Šuba, möglicher Nachfolger des jetzigen Bürgermeisters. Mitaufgegabelt vor dem Hotel hatten sie Dieter Stahl-Offergeld, dem der Erstkontakt zwischen den beiden Städten zu verdanken ist und der als Kenner der Verhältnisse in Mikulov gilt. Kurz zuvor hatte Anna noch von unterwegs mitgeteilt, das Navi der beiden Nachzüglerwagen werde diese direkt zum Ort des Abendessens lotsen, was nicht nur den Bürgermeister verunsicherte: „Die wollen aber jetzt nicht in die Altstadt direkt vor die Straußwirtschaft Preis fahren?“ „Nein, sie kommen alle hierher“, gab es Entwarnung und nach kurzer Wartezeit trafen die restlichen 14 Mikulover in den beiden Kleinbussen ein. Die Nachhut musste schnell wie die Feuerwehr gefahren sein. Obwohl die mitreisenden Rathausangestellten noch vormittags an einem Seminar zur Kommunalwahl teilnehmen mussten, kamen die beiden Wagen rund 90 Minuten früher als vermutet in Hochheim an.
Gemeinsam mit ihren Gastgebern wurde auf das bevorstehende Festwochenende angestoßen und die anwesenden Einheimischen erläuterten ein wenig den Ausblick Richtung Rheinhessen und Mainz. Danach ging es zu Fuß durch die Altstadt in den Gewölbekeller des Weingutes Preis. Dort empfing Janine Preis die Delegation mit einem schmackhaften Abendessen und drei ausgesuchten leckeren Weinen, die von der ehemaligen Weinkönigin vorgestellt wurden. Die Gäste aus Mikulov ließen sich beides munden. Sie waren in der Wein- und Sektstadt angekommen.