Fast 50 Teilnehmer weihen die seit Kurzem ausgeschilderten Riesling-Schleife ein. Inzwischen gibt es 14 solcher Riesling-Schleifen von Flörsheim bis Lorch am Rhein.
FLÖRSHEIM. Auf 2500 Hektar wachsen im Rheingau Riesling-Reben. Diese sind Namensgeber für die Riesling-Schleifen, die sich zum Erkunden der Rheingauer Landschaft eignen. Insgesamt 14 solcher ausgeschilderter Riesling-Schleifen von Flörsheim bis Lorch am Rhein gibt es mittlerweile, jede Strecke ist zwischen vier und acht Kilometer lang. Eine dieser Riesling-Schleifen verläuft durch die sogenannte Flörsheimer Schweiz. 6,8 Kilometer misst der Rundwanderweg, ausgehend vom „Tor zum Rheingau“ in Wicker über das Weingut Weidenmühle, den Eisenbaum, die St. Anna-Kapelle, den Gasthof Wiesenmühle, die historischen Kalkbrennöfen auf der Keramag und die Flörsheimer Warte zurück zum „Tor zum Rheingau“. Mit einer Stunde 55 Minuten Wanderzeit wird die Schleife in der Broschüre zu den Riesling-Schleifen angegeben. Am vergangenen Samstag waren fast 50 Personen gekommen, um die seit Kurzem offiziell ausgeschilderte Riesling-Schleife einzuweihen. Die vom städtischen Kulturamt organisierte Wanderung beließ es allerdings bei der halben Strecke: Diese endete bei hochsommerlichen Temperaturen am Eisenbaum.
„Mit diesen Riesling-Schleifen soll unter anderem auch der Tourismus in der Region unterstützt werden“, erklärte Christopher Naumann vom Kulturamt. Aufgelockert wurde die Wanderung auf dem Rundwanderweg mit kurzen Vorträgen der Akteure des Flörsheimer Amateur Theaters (FAT) an mehreren Stationen entlang der Strecke. Es gab unter anderem Gedichte zum Thema Wein zu hören und etwas von der Geschichte des Weins in Wicker, die Jutta Mohr und Luzia Platt in einem Zwiegespräch zum Besten gaben. Die beiden Akteurinnen gingen auch darauf ein, wie Norbert Hegmann als damaliger Weinbaudezernent das Wickerer Weinfest ins Leben rief, das in diesem Jahr zum 50. Mal veranstaltet wurde. „Ein schönes Programm“, wie Naumann befand.
Am Weinprobierstand nahm die Wanderung ihren Anfang, ehe sich der Tross Richtung des Weingutes Weidenmühle in Bewegung setzte, die idyllisch mitten im Naturschutzgebiet liegt. Von dort ging es weiter durch die Flörsheimer Schweiz mit ihrer Pflanzen- und Tiervielfalt Richtung Eisenbaum, dem an der Regionalpark Route gelegenen Aussichtsturm. 18 Meter hoch und 38 Tonnen schwer präsentiert sich die Kunstinstallation ihren Besuchern. Am Samstag freuten sich die Wanderer vor allem über den Schatten, den der Eisenbaum ihnen spendete, und über den Vortrag des FAT. Der ging zum einen auf den Eisenbaum ein, aber auch auf die Bedeutung des Baumes im Allgemeinen ein.
Zum Abschluss zitierte Luzia Platt vom FAT noch einmal Johann Wolfgang von Goethe, natürlich mit Wein-Bezug: „Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.“ Mit diesem Zitat entließ Platt die Wanderer, die sich auf ein kühles Getränk im Anschluss freuten. Mit einem Schwierigkeitsgrad von zwei aus fünf Sternen eignet sich die Strecke für einen entspannten Spaziergang, bei den heißen Temperaturen am Samstagnachmittag waren die Teilnehmer jedoch froh, dass sie nach der halben Strecke ihr Ziel bereits erreicht hatten.