Graf-Staufenberg-Schule in Flörsheim pflegt Austausch

Die französischen Austauschschüler wurden mit Brezeln und Spundekäs an der Graf-Stauffenberg-Schule willkommen geheißen. © Michael Kapp

Schüler aus der französischen Kleinstadt Pontoise sind zu Besuch. Die Gäste sollen dabei nicht nur die Gelegenheit erhalten, ihre Jahrgangskameraden kennenzulernen.

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FLÖRSHEIM. Mit einem "Salut" (Hallo) und "Ça va?" (Wie geht's?) sind Donnerstag in der Graf-Staufenberg-Schule französische Austauschschüler empfangen worden. Es handelte sich dabei um einen Gegenbesuch. Die Gymnasiasten aus Flörsheim waren erst kürzlich in der nordwestlich von Paris gelegenen Kleinstadt Pontoise, um ihre französischen Jahrgangskameraden kennenzulernen.

Vor drei Jahren von Lehrerin Brigitte Lorenz eingefädelt, woraufhin die französischen Schüler auch schon mal in Flörsheim zu Gast waren, hatte die Pandemie der Rückbegegnung in der französischen Kleinstadt einen Riegel vorgeschoben. Dies war vor drei Wochen nun nachgeholt worden. Lorenz, die demnächst in den Ruhestand geht, hat den Austausch mittlerweile in die Hände von Kollegin Miriam Schmautz gelegt, die die französischen Gäste, von Schulleiter Klaus Hartwich und Bürgermeister Bernd Blisch unterstützt, am Mittwoch in Flörsheim willkommen hieß.

Wie Schmautz erklärte, wäre auch diese Begegnung fast nicht zustande gekommen, denn wegen eines Streiks ist der Verkehr in dem Nachbarland so gut wie lahmgelegt. Noch bis nächsten Mittwoch in Flörsheim zu Gast, haben die jungen Franzosen und Französinnen nicht nur bei einem organisierten Programm Gelegenheit, Wiesbaden und Frankfurt kennenzulernen, sie nehmen auch am Unterricht teil. Wie erklärt wird, sogar an Fächern, die es in Frankreich nicht gibt: etwa Religion. Weiter ist geplant, eine gemeinsame Radiosendung bei Radio Rüsselsheim zu produzieren. Untergebracht, was schon bei vergangenen Austauschen nie ein Problem gewesen sein soll, wie Brigitte Lorenz versicherte, sind die Schüler bei Gastfamilien. Die Rückreise ist am Mittwoch.

Wie Lehrerin Coralie Fabre, die die französische Schülergruppe begleitet, sagt, hätten sich die Schüler sehr auf den Austausch gefreut. Beim zurückliegenden Besuch waren bereits erste Freundschaften geschlossen worden. Da Französisch in der Graf-Stauffenberg-Schule Hauptfach ist, soll großes Interesse am Austauschprogramm bestehen. Zwölf Lehrer stehen für den Französischunterricht zur Verfügung. Lehrerin Fabre versichert, dass auch die französischen Schüler sehr interessiert an Sprache und Kultur seien. Von den Eltern werde das ebenfalls begrüßt.

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Die Graf-Stauffenberg-Schule beteiligt sich schon seit vielen Jahren am Schüleraustausch, allerdings mit wechselnden Schulen. "Es steht und fällt mit den Kollegen in Frankreich", weiß Lorenz. Als sich Miriam Schmautz, bereit erklärte, das in Flörsheim zu übernehmen, sei sie wirklich froh gewesen. "Für ein Gymnasium, in dem die Fremdsprache eine ganz besondere Rolle spielt, ist der Austausch immens wichtig, denn leider ist zu beobachten, dass Fremdsprachen zunehmend an Attraktivität verlieren", sagt Schulleiter Klaus Hartwich. Austausche seien daher auch ein "Vehikel", Schüler "ein bisschen bei der Stange" zu halten.

In der Graf-Stauffenberg-Schule werden auch noch Austausche mit spanischen und US-amerikanischen Schulen gepflegt. Diese waren wegen Corona ebenso zum Erliegen gekommen. Der Schüleraustausch mit Frankreich wird in der Stadt vom Freundeskreis Pérols unterstützt.