Der Flughafenbetreiber Fraport will ein zweites Gutachten zu einem mangelhaften gesicherten Dach in Flörsheim nicht veröffentlichen.
FLÖRSHEIM. Der Flughafenbetreiber Fraport will ein zweites Gutachten zu einem mangelhaften gesicherten Dach nicht veröffentlichen. Am vergangenen Freitag war ein Sachverständiger, der im Auftrag der Fraport auch das Dachklammerungsprogramm überwacht, in der Wilhelm-Dienst-Straße zugange. Dort nahm er das Dach unter die Lupe, das laut zweier Testate des Flughafenbetreibers ordnungsgemäß geklammert sein soll. Ein Gutachter hatte im Auftrag der Bürgerinitiative Flörsheim-Hochheim dagegen eklatante Mängel festgestellt. Dazu gehörten unter anderem die unzureichende Sicherung der Firstziegel, eine lose Schneefanganlage, fehlende Nachbefestigungen der Traglattung und die unsachgemäße Montage der Sicherheitshaken. Das Urteil des Wiesbadener Gutachters war verheerend: Seiner Ansicht nach folgten die Dachsicherungsarbeiten nicht auf Grundlage der allgemein anerkannten Regeln der Technik, den Ausführungsbeschreibungen von Fraport und den Fachregeln des Dachdeckerhandwerks.
„Erkenntnisse mit Eigentümern teilen“
Ebenso fehlten alle erforderlichen und sicherheitsrelevanten Nachweise über Klammerschema, Firstziegelbefestigung und Hinweise zur Wartung und Prüfung der Sicherheitsdachhaken.
Während die Bürgerinitiative ihr Gutachten veröffentlichte und allgemein zugänglich im Internet platzierte, will Fraport das mit ihrem Gutachten nicht tun. „Das Gutachten wird nicht veröffentlicht. Selbstverständlich werden die Erkenntnisse mit den Eigentümern geteilt und besprochen“, so ein Fraport-Sprecher auf Anfrage.
Gitte Schreiber von der BI Flörsheim-Hochheim hält es für bedenklich, dass ein Dachdecker, der für den Flughafenbetreiber das Dachklammerungsprogramm überwacht, Arbeiten begutachten soll, für deren sachgerechte Auführung er eigentlich zuständig sei. „Ich habe nicht das Gefühl, dass dieser Mann neutral ist. Der kontrolliert doch seine eigene Arbeit“, sagte Schreiber im Gespräch mit dieser Zeitung.