Main-Taunus: Kommunen suchen Unterkünfte für Geflüchtete

Im Hotel „Zum Taunus“ sollen bis zu 22 Geflüchtete aus der Ukraine Platz finden. Foto: Stadt Eppstein

Die Städte Eppstein und Hochheim organisieren Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine in Hotels. In Hofheim unterstützt man die Partnerstadt mit Hilfsgütern.

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EPPSTEIN/MAIN-TAUNUS. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dauert an. Auch weiterhin kommen viele Menschen aus dem Kriegsgebiet in den Main-Taunus-Kreis. Neben privaten Unterkünften suchen die Gemeinden und der Kreis weiter nach Wohnraum für die Geflüchteten. In Hochheim wurde deshalb ein Grundstück im Rheingaubogen reserviert, auf dem eine Tiny-House-Siedlung entstehen soll, um weiteren Platz zu schaffen. Außerdem stehe man in Absprache mit einem Hotel.

In Eppstein sind nach Informationen der Stadt aktuell rund 140 Personen untergebracht. In der vom Main-Taunus-Kreis betriebenen Gemeinschaftsunterkunft in der ehemaligen Sparkassenakademie in Vockenhausen ist für 220 Menschen Platz. Die Einrichtung sei bereits zu deutlich mehr als der Hälfte belegt. „Die Solidarität der Bevölkerung ist sehr groß und hierfür sind wir sehr dankbar und wir können auch stolz sein“, so Bürgermeister Alexander Simon (CDU) und Erste Stadträtin Sabine Bergold (CDU). Rund 200 Helfer engagieren sich aktuell für die in Eppstein lebenden Ukraine-Flüchtlinge.

Auf private Unterkünfte könne man aber nach Einschätzung des Eppsteiner Bürgermeisters auf Dauer nicht bauen. Es sei abzusehen, dass sich diese Unterbringungsmöglichkeiten dem Ende zuneigen. Gemeinschaftsunterkünfte sollen jedoch vorerst vermieden werden. „Die Schaffung von Kapazitäten in Turn- und Veranstaltungshallen ist für uns aktuell die letzte Möglichkeit“, heißt es aus dem Rathaus.

Die Stadt Eppstein wird nun deshalb das Hotel „Zum Taunus“ in der Altstadt als Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine anmieten. Der Magistrat hat vergangenen Donnerstag hierüber einstimmig entscheiden und hatte zuvor in einer Sondersitzung über das Anwesen in der Burgstraße beraten. Die Nachbarn im Nahbereich zum Hotel seien informiert und zu einem digitalen Austausch am Samstag eingeladen worden. Das Hotel wird bis zu 22 Personen aufnehmen können. Es gibt neun Zimmer. Auf den bekannten Restaurantbetrieb hat dies keine Auswirkungen, in gewohnter Weise wird das Restaurant für seine Gäste da sein können, versichern Simon und Bergold.

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Die Stadt mietet das Hotel ab Juli an, inbegriffen ist die Verpflegung mit zwei Mahlzeiten pro Tag. Untergebracht werden hier die vom Land über den Kreis zugewiesenen Flüchtlinge aus der Ukraine. Ein eigenständiges Einquartieren ist nicht möglich. Die Stadt wird versuchen, privaten Wohnraum in Eppstein zu vermitteln, sodass die Plätze wieder neu bereitgestellt werden können. Am Tag der jeweiligen Zuweisungen wird die Stadt mit Mitarbeitern der Verwaltung vor Ort sein. Auch die ehrenamtlichen Helfer werden eingebunden.

Doch nicht nur vor Ort soll es Hilfsangebote geben. Im Mai wird ein Transporter mit Lebensmitteln von Hofheim nach Pruszcz Gdañski in Polen starten, um dort über 1000 Geflüchtete aus der Ukraine zu versorgen. Janusz Wrübel, der Bürgermeister der polnischen Partnerstadt, hat in einem Brief an Bürgermeister Christian Vogt darum gebeten. Dafür ruft die Stadt Hofheim alle Bürger sowie Unterstützer auf, stabile, nach einem der vorgegebenen Einkaufszettel gepackte Verpflegungstüten im Rathaus abzugeben. Im Rathaus werden die Tüten dann von Mitarbeitern sowie Helfern von Hofheimer Vereinen in Umzugskartons gepackt, welche die Firma Globus Baumarkt gespendet hat.