Nach 25 Jahren verzichtet der Vize-Fraktionsvorsitzende der Grünen Liste Trebur auf sein Amt als Gemeindevertreter.
Andreas Swirschuk legt Mandat in Trebur nieder
Von Detlef Volk
Lokalredakteur Groß-Gerau Echo, Ried Echo
Andreas Swirschuk, hier mit Fraktionschefin Sonja Mars, geht nach 25 Jahren.
(Archivfoto: Detlef Volk)
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TREBUR - Andreas Swirschuk (56), stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen Liste Trebur (GLT), hat bei der Gemeinde schriftlich auf sein Mandat als Gemeindevertreter verzichtet. Swirschuk gehörte dem Kommunalparlament rund 25 Jahre an. Nachrücker ist Harald Frick.
„Er ist sicherlich niemand, der mit dem Strom schwimmt und im Zweifelsfall mit der Mehrheit stimmt“, erklärt Fraktionskollege Andreas Mars auf der GLT-Homepage. Gleichzeitig verfüge Swirschuk über einen unglaublichen Erfahrungsschatz aus den vergangenen Jahren und Jahrzehnten. „Zu fast allen politischen Themen hat er eine Meinung und vertritt diese mit Nachdruck“, würdigt Mars. Und weiter: „Bei dem einen oder der anderen kommt seine persönliche Art manchmal etwas schräg an, doch wurde er über alle Fraktionen hinweg von den Mitstreiterinnen und Mitstreitern für sein Fachwissen geschätzt.“ Die Fraktion dankt ihm für sein Engagement, Leidenschaft und Beiträge in den Sitzungen.
Swirschuk kandidierte 1993, kurz nach seinem Zuzug nach Trebur, erstmals für die Gemeindevertretung und rückte ein Jahr später nach. Sein erster Antrag 1994 für die GLT forderte altersgemischte Gruppen in den Kindergärten. Das wurde damals als nicht realisierbar betrachtet, erst mit dem Projekt KinT unter dem damaligen Bürgermeister Jürgen Arnold (parteilos) ging es voran, erinnert sich Swirschuk. Arnold wurde Anfang der 2000er gewählt, da damals FDP und CDU mit der GLT gemeinsam Wahlkampf machten. So positiv der Wechsel von Swirschuk beschrieben wird, äußert er auch Kritik. So sei der erfolgreiche Agenda-Prozess – „eine der Sternstunden in Trebur, was die Bürgerbeteiligung und Partizipation (...) angeht“ – von Arnold nicht weiter verfolgt worden. „Ein Fehler, der meiner Meinung nach bis heute nachwirkt“, so Swirschuk.
Als Erfolg der GLT wertet Swirschuk die Schaffung und Besetzung einer Stelle in der Verwaltung, die für Umwelt und Nachhaltigkeit zuständig ist. Der GLT hätten immer der Erhalt der natürlichen Umgebung und der Erhalt des liebens- und lebenswerten Treburs mit seinen Ortsteilen am Herzen gelegen.
Swirschuk kritisiert deshalb die Verfüllung des Kiebertsees ebenso wie das Logistikzentrum in Geinsheim. „Das war – meines Erachtens – die größte Fehlentscheidung der Gemeindevertretung in den letzten Jahren“, erklärt Swirschuk. Die Verkehrsbelastung werde zunehmen, ob es Einnahmen über die Gewerbesteuer gebe, sei fraglich. Verbunden war die Genehmigung fürs Logistikzentrum mit dem Versprechen zum Bau der Umgehungsstraße, die weiteren Verkehr in und nach Trebur ziehen werde.
Swirschuk forderte ein Umsteuern bei den Themen Verkehr, Energie und Agrar und verspricht, sich auch in Zukunft weiterhin politisch zu engagieren.