Jazz-Musiker Bob Degen gab beim Auftritt im Adamshof mit viel Gefühl den Ton an. Foto: Vollformat/Volker Dziemballa
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RÜSSELSHEIM - Mit Bob Degen und Peter Weniger gastierten am Montagabend zwei renommierte Jazz-Musiker mit ihren Bands auf der Bühne im Adamshof. Jenseits des Hessentags-Trubels entwickelte sich im Laufe des Abends eine feine, wenn auch etwas zugige Oase, die hochklassigen Musikgenuss bereit halten sollte.
Der inzwischen 73 Jahre alte Bob Degen, von 1973 bis 1999 unter Albert Mangelsdorff Mitglied im Jazz-Ensemble des Hessischen Rundfunks, glänzte am Klavier und mit einer Band, die drei Musiker-Generationen vereinte Saxophonist Thomas Bachmann und Bassist Ralf Cetto zählen zur mittleren Jazzgeneration, Schlagzeuger Uli Schiffelholz gilt als „Newcomer“ – allerdings als ein äußerst vielversprechender, wie er beweisen konnte.
So unscheinbar Bob Degen seine Notenblätter aus einer Plastiktüte zieht und sie am Klavier auf einem Karton mit Wäscheklammern befestigt, so gibt er an diesem Sommerabend mit viel Gefühl den Ton an. Bassist Ralf Caetto leistet an seinem Instrument Schwerstarbeit, am Saxophon setzt Thomas Bachmann die treffenden Akzente und an den Drums beweist Uli Schiffelholz seine Stärken. Der Berliner Saxophonist Peter Weniger schließlich setzte einen weiteren Glanzpunkt im Adamshof:
„Peter Wenigers Point of Depature“ mit Don Grusin an den Keyboards, dem Gitarristen Hanno Busch (Heavytones), Claus Fischer (Heavytones und Larry Carlton) am Bass und David Haynes am Schlagzeug glänzte mit gefühlvollen Stücken und viel Leidenschaft, vor allem bei Weniger selbst. Nicht umsonst zählt der emotionale Musiker, Jahrgang 1964, zu den wohl vielfältigsten Saxophonisten in Europa, der zudem als Professor an der Universität der Künste in Berlin lehrt und seit zwölf Jahren überdies künstlerischer Leiter des international renommierten Jazz-Instituts in Berlin ist.
So sorgten Bob Degen und Peter Weniger mit ihren hochklassigen Formationen für den besonderen Kulturgenuss, den der Rüsselsheimer Saxophonist und Kulturpreisträger der Stadt, Stephan Völker, mit „Jazz im Inselhof“ zum Hessentag holte.