Vorbereitungen für den Hessentag 2017 in Rüsselsheim: Parkplätze fallen weg
Nicht nur Marktplatz, Friedensplatz und Frankfurter Straße werden bis zum Hessentag 2017 ordentlich umgekrempelt, auch der Landungsplatz und die Fläche vor den Opelvillen sollen noch herausgeputzt werden. Dass die Planungen aber auch eine Reduzierung der Autoabstellplätze vorsehen, will einigen Anliegern so gar nicht schmecken.
Von André Domes
Lokalredakteur Wiesbaden
Das Mainufer in Rüsselsheim im Bereich Landungsplatz. Foto: Vollformat/Volker Dziemballa
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RÜSSELSHEIM - Nicht nur Marktplatz, Friedensplatz und Frankfurter Straße werden bis zum Hessentag 2017 ordentlich umgekrempelt, auch der Landungsplatz und die Fläche vor den Opelvillen sollen noch herausgeputzt werden. Dass die Planungen in beiden Fällen aber auch eine Reduzierung der Autoabstellplätze vorsehen, will einigen Anliegern so gar nicht schmecken. Gastronomiebetriebe, aber auch einige Gewerbetreibende in der Innenstadt, beklagen den Wegfall von Kapazitäten und fürchten Umsatzeinbußen. Wir sprachen mit Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU) und Stadtplaner Frank Kohmann über die Planungen.
Seit der ersten Vorstellung der Planungen habe es bereits eine Vielzahl von Gesprächen gegeben – mit Gewerbetreibenden ebenso wie mit Anwohnern und den Institutionen in den betroffenen Gebieten. Die eigentliche Gestaltungsplanung sei dabei durchweg auf Wohlwollen gestoßen, versichern Burghardt und Kohmann.
Einwände habe es lediglich mit Blick auf den geplanten Wegfall von Parkplätzen gegeben – vor allem im Bereich der Opelvillen, wo die Stellplätze direkt vor dem Gebäude und entlang des Hauptmann-Scheuermann-Weges zugunsten von Verkehrsberuhigung und einer freien Sichtachse vom Vernapark bis zur Festung gestrichen werden. „Da gibt es einfach einen Widerspruch: Es soll schön aussehen und kein Verkehr sein, aber die Kunden sollen direkt vors Haus fahren können“, macht Frank Kohmann die Bedürfnislage klar.
In Zahlen
Im Bereich Opelvillen erstreckt sich der Planungsbereich vom Hauptmann-Scheuermann-Weg bis zum Sommerdamm an den Mainwiesen. Hier gibt es momentan 46 zumeist kostenpflichtige Stellplätze. Nach der Umgestaltung finden sich im Planungsgebiet dort noch 25 Parkplätze, 20 davon entlang der Verna-Park-Mauer an der Ludwig-Dörfler-Allee. Die vorhandenen Parkmöglichkeiten (etwa 25) zwischen der Frankfurter Straße und dem Palais Verna bleiben von der Umgestaltung unberührt.
Auf dem Landungsplatz sollen nach der Umgestaltung noch 224 Parkplätze, plus drei Bus- und sieben Wohnmobil-Stellflächen zur Verfügung stehen. Bislang gibt es dort 277 Parkplätze.
„Wir haben da getan, was wir konnten“
Die Aufgabe lasse sich an den Opelvillen planerisch nicht lösen, ohne den eigentlichen Planungsauftrag zu opfern. Um den Gastronomen und auch dem Museum und dem Kunstzentrum Opelvillen entgegen zu kommen, habe man nachträglich noch eine kleine Parkfläche kurz vor dem Abgang in den Festungsgraben, rechts am Scheuermann-Weg eingefügt. Hier sollen ein Behinderten-Parkplatz und vier reguläre Stellplätze entstehen, die die Sichtachse nicht stören. „Wir haben da getan, was wir konnten“, sagt Oberbürgermeister Burghardt und fügt hinzu, dass nur wenige Meter entfernt das Parkhaus Frankfurter Straße mit mehr als 400 Plätzen stehe: „Da findet man zu jeder Tages- und Nachtzeit immer einen Platz und ist in zwei Minuten an der Festung.“ Um das Parkhaus mehr ins Bewusstsein der Festungs- und Opelvillen-Besucher zu rücken, sei eine Umbenennung in Planung.
Welchen Namen das im Besitz der Stadt befindliche Parkhaus künftig tragen soll, stehe noch nicht fest, Varianten wie „Parkhaus Opelvillen“ oder „Parkhaus Festung“ seien aber durchaus denkbar.
Ganz ähnlich sieht die Argumentation der Planer beim Blick auf die Landungsplatz-Umgestaltung aus. Hier sollen durch die neue Promenade, aber auch die Einrichtung von Sonderstellflächen für Busse und – nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung – auch für Wohnmobile 53 reguläre Parkplätze wegfallen. „Wir haben in den Parkhäusern der Stadt große Kapazitäten, die nicht ausreichend genutzt werden. Und man muss auch sehen: Bisher war der Landungsplatz fast nie wirklich voll“, sieht Burghardt kein echtes Problem.
Auch der steigende Parkdruck, der durch die beiden neuen Hotels und Restaurants an der Main¬straße und den Wegfall des Mainblock-Parkplatzes entstehe, werde aus seiner Sicht nicht zu Engpässen führen: „Da kommt man sich nicht in die Quere. Wenn die Restaurants abends ihre Hauptzeit haben, sind die Rathaus-Mitarbeiter schon wieder weg.“ Darüber hinaus entstünden im Zuge der Marktplatz-Umgestaltung entlang der Mainstraße ja auch noch zusätzliche Kurzzeit-Parkplätze. „Man muss sich ja auch überlegen: Wollen wir Parkplätze unterhalten, die immer leer sind, oder wollen wir Flächen, die gut ausgenutzt sind“, fragt Stadtplaner Kohmann.