Unternehmensmix hat sich im Opel-Altwerk angesiedelt

Der Leiter der Wirtschaftsförderung Martin Schipper (links), Oberbürgermeister Udo Bausch (Zweiter von rechts) und Marion Köhler von der Wirtschaftsförderung tauschen sich mit Motorworld-Standortleiter Maximilian Dünkel über die Entwicklung des Opel-Altwerks aus.  Foto: Stadt Rüsselsheim
© Stadt Rüsselsheim

Rüsselsheimer Motorworld treibt Entwicklung der Flächen im Opel-Altwerk voran. Warum der Standort beliebt ist und wer die neuen Mieter sind.

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RÜSSELSHEIM. Rüsselsheim (red). Die Motorworld Manufaktur im Opel-Altwerk ist eines der großen Stadtentwicklungsprojekte in Rüsselsheim. Mittlerweile hat sich dort ein vielfältiger Unternehmensmix angesiedelt. Davon überzeugte sich Oberbürgermeister Udo Bausch (parteilos), wie die Stadt in einer Mitteilung berichtet. Er besuchte die Unternehmen Sulfotools, Wieco und Fuchsgold, die das große Spektrum von Biotechnik über Bildung bis Handwerkskunst verdeutlichen.

Auf 65000 Quadratmetern des Opel-Altwerks direkt am Bahnhof soll ein neues Stadtquartier entstehen. Das Unternehmen Activ-Immobilien will dort mit ihrem Standort Motorworld Rhein-Main Flächen für Einzelhandel, Gewerbe, Büroflächen, Wohnungen, Gastronomie, Hotel, Veranstaltungshallen und Raum für Automobilbegeisterte schaffen.

Motorworld-Standortleiter Maximilian Dünkel berichtet, dass fast alle Erdgeschossflächen vergeben seien. In den oberen Geschossen gebe es aber noch kleine bis große Flächen. In Gesprächen mit Interessenten kann die Motorworld stets durch die Lage im Rhein-Main-Gebiet, die gute Anbindung und auch durch die zentrale Lage in Rüsselsheim selbst punkten. Zudem seien Co-Working-Spaces gefragt, die mehrere Unternehmen flexibel nutzen können.

Neben klassischer Anmietung von Büro- oder Geschäftsflächen haben sich Dünkel zufolge auch Medienschaffende und Handwerksunternehmen aus den Bereichen Elektro und Stuck sowie eine kreativschaffende Szene angesiedelt unter anderem mit Kunstateliers, einer Gesangsschule für Rock und Pop oder einem Filmstudio.

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Ein noch junges Startup-Unternehmen ist die Sulfotools GmbH, die Mitte März 2021 in die Motorworld eingezogen ist. Die Geschäftsführenden Dr. Sascha Knauer und Dr. Christina Uth arbeiten daran, Wirkstoffe für Medizinprodukte und Kosmetik mit ihrem neu entwickelten Prozess herzustellen. "Mit dieser neuen Technologie können die bisher verwendeten giftigen organischen Lösungsmittel bei der Herstellung durch Wasser ersetzt werden. Dies ist kostengünstiger und umweltschonender", erläutert Uth die Technologie, die insbesondere in der Kosmetikbranche gefragt sei.

Das Wieco Bildungszentrum ist vor Kurzem wegen der guten Verkehrsanbindung vom Hasengrund in die Motorworld umgezogen. Das Zentrum vermittelt seiner Kundschaft grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten der gastgewerblichen und hausmeisterlichen Tätigkeiten. Damit erhöhen sie die Karrierechancen in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie sowie Hausmeisterservices. "Der Bedarf steigt seit Wochen deutlich an", sagt Geschäftsführer Ahmet Coban. In den vergangenen Monaten hätten sich viele Beschäftigte der Hotellerie und Gastronomie durch die Corona-Pandemie dauerhaft beruflich umorientiert. "Nun zieht es wieder an, und es werden in der Regel höhere Löhne bezahlt", sagt Coban.

Einem ganz anderen Metier widmet sich Theresa Fuchs, Inhaberin von Fuchsgold. Sie ist Meisterin im Goldschmieden und Edelsteinfassen. In ihrem Atelier arbeitet sie quasi als Manufaktur für andere Unternehmen oder Private, mit denen sie teilweise über ihre Online-Aktivitäten in Kontakt gekommen ist. Die Geschäftsidee passt und aufgrund der großen Nachfrage habe sie bereits eine Teilzeitkraft einstellen können. "Das ging schneller als gedacht", sagt Fuchs. Zufrieden zeigt sie sich mit ihrem Standort in der Motorworld. Sie ist auch bereits mit Unternehmen in ihrer Nachbarschaft und aus dem Handwerk im Gespräch, um sich zu vernetzen und unter Umständen gemeinsam zu werben oder Veranstaltungen durchzuführen.