Thomas Bachmann Group begeistert im „Jazzcafé“ das Publikum mit neuen Kompositionen. Mit wippenden Füßen und anerkennendem Zwischenapplaus lassen sich die Gäste mitreißen.
RÜSSELSHEIM - „Hier und jetzt“ wird das neue Album der „Thomas Bachmann Group“ heißen, das im kommenden Februar erscheint und somit wurden die Gäste im Rüsselsheimer Kulturzentrum „das Rind“ plötzlich zum Premierenpublikum. Der Saxofonist Thomas Bachmann, Bassist Ralf Cetto und Uli Schiffelholz am Schlagzeug sind zwar alteingesessenen „Jazzcafé“-Stammgästen bestens bekannt, aber das Trio präsentierte am Sonntagabend allerhand Neues.
Blindes Vertrauen in die rhythmischen Strukturen
Seit über 15 Jahren spielen die drei Musiker jetzt schon zusammen und das ist vielleicht das Geheimnis des Trios: blindes Vertrauen in die rhythmischen Strukturen und immer wieder die Eigenkompositionen neu erkunden. Beispielhaft hierfür steht vielleicht das Stück „Mach’s wie Jim“, eine Hommage an den US-amerikanischen Jazz-Schlagzeuger Jim Black. Eigentlich eine ältere Komposition des Trios. „Jetzt ist es von allen Schnörkeln befreit und Überflüssiges rausgeschmissen“, erklärt Thomas Bachmann den Zuhörern. Mit großer Dynamik wird das Stück vorgetragen, fast trotzig erscheint das rasante Tempo und plötzlich wechselt mitten im Spiel die Stimmung, denn Thomas Bachmann spielt mit seinem Sopransaxofon marokkanisch klingende Rhythmen an und überrascht die Zuhörer.
Das hohe Tempo der neuen Kompositionen überzeugt am Sonntagabend. Mit wippenden Füßen und anerkennendem Zwischenapplaus lassen sich die Gäste im Rind-Saal mitreißen und erkennen den kernigen Groove im Spiel des Trios.
Das virtuose Instrumentalspiel und die improvisatorische Leistung der Musiker überraschen bei jedem Stück. Dabei ist die Formation minimalistisch aufgestellt, mit Saxofon, Kontrabass und Schlagzeug verzichtet man auf ein Harmonieinstrument. Doch dieses seltene Klangbild und die eigenen Kompositionen zeichnen das ganz andere Jazz-Erlebnis der Thomas Bachmann Group aus.