Das jahrelange Zusammenspiel der drei bestens aufeinander abgestimmten Jazzer zeigte sich in dem fast blinden Verständnis auf der Bühne.
RÜSSELSHEIM - Sie gehört mittlerweile zu den langlebigsten Formationen des „Jazzcafé“ und steht für modernen Jazz auf hohem Niveau: die „Thomas Bachmann Group“. Am Sonntag stellte das Trio sein im Juni erschienenes Album „Hier und Jetzt!“ im „Rind“ vor und bestach mit ausgeklügelten Kompositionen, die den Musikern auf der Bühne ausreichend improvisatorische Freiheit ließen.
Auch ohne Harmonieinstrument schaffen es Thomas Bachmann (Tenor- und Sopran-Saxofon), Ralf Cetto (E- und Kontrabass) und Uli Schiffelholz (Schlagzeug) immer wieder abwechslungsreiche und ausgesprochen anspruchsvolle Stücke zu präsentieren. Durch den Wechsel zwischen E- und Kontrabass beziehungsweise Tenor- und Sopran-Saxofon veränderten Cetto und Bachmann jeweils den Klangcharakter der Stücke, die griffig und absolut authentisch herüberkamen.
Das jahrelange Zusammenspiel der drei bestens aufeinander abgestimmten Jazzer zeigte sich in dem fast blinden Verständnis auf der Bühne. Das virtuose Saxofonspiel Bachmanns, die filigrane Fingerfertigkeit Cettos und Schiffelholz’ flächiger und variabler Schlagzeugsound fügten sich zu einer aufregenden Klangwelt zusammen, die sich den rund 30 Besuchern eröffnete.
Für den Einstieg wählte die Combo das vorwärtstreibende „Spatz in der Hand“ und stellte in der Folge ihre Vielseitigkeit unter Beweis. Egal, ob das relaxte und neu komponierte „Freiflug“, das groovende „Momentaufnahme“ oder auch der pfiffige Titelsong „Hier und Jetzt“: Das Trio agierte immer zielsicher und punktgenau.
Doch auch die beiden Cover des Abends hatte das Trio geschickt ausgewählt. Branford Marsalis’ fetziger „Royal Garden Blues“ mit einem genialen E-Bass-Solo von Cetto und der gefühlvolle Beatles-Klassiker „Something“ aus der Feder von George Harrison rundeten den Abend zu einem wunderbaren Klangerlebnis ab.