Die Vollblut-Volksmusikerin tritt zum Auftakt ihrer Tournee mit dem Programm „Märchenhafte Weihnacht“ im Stadttheater auf.
Von Daniela Ammar
Stefanie Hertel tritt mit ihrem Vater Eberhard Hertel (links) und Band auf.
(Foto: Vollformat/Samantha Pflug)
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RÜSSELSHEIM - Es war ein grandioser Tournee-Auftakt, den Stefanie Hertel am Sonntag im Stadttheater feierte. Dort verzauberte die 40-jährige Volksmusikerin ein rund 450-köpfiges Publikum und überzeugte sogar Kritiker.
Zugegeben sei sie nicht „freiwillig“ an diesem Sonntag im Theater, sondern nur die Begleitung ihrer Großmutter, berichtete eine junge Frau, die von Volksmusik nach eigenem Bekunden nicht viel hält. „Alles so sauber, glatt und immer heile Welt“, fasste die 29-Jährige zusammen. Doch bereits in der Pause begann die Heidelbergerin zu schwärmen von dem Adventskonzert „Märchenhafte Weihnacht“, bei dem Stefanie Hertel gemeinsam mit ihrem 81-jährigen Vater Eberhard und Gatte Lanny Lanner für Adventsstimmung sorgte. Und das auf höchstem Niveau. Denn dass Stefanie Hertel, die bereits im zarten Alter von vier Jahren auf der Bühne stand, ein Vollprofi ist, das zog sich wie ein roter Faden durch das Adventskonzert.
Doch trotz aller Professionalität gab sich die Vollblut-Volksmusikerin authentisch, stand ständig im Kontakt mit dem Publikum. Natürlich durfte am ersten Advent der Adventskranz auf dem gedeckten Tisch nicht fehlen, und auch Teetassen mit weihnachtlichem Motiv trugen zur Stimmung bei. Zu den Klängen von Karel Svobodas Ohrwurm „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ erschien die Sängerin zu Beginn mitsamt Vater, Gatte und der dreiköpfigen Band mit Zitherspieler Florian Stölzel, Percussionist Kai-Uwe Müller und Keyboarder Thomas Fischer und startete mit „Guten Abend, schönen Abend, es weihnachtet sehr“ in den Abend.
ZUR PERSON
Stefanie Hertel stammt aus dem Vogtland und erhielt für ihre gesanglichen Leistungen zahlreiche Auszeichnungen. Im MDR moderiert sie regelmäßig Shows. Hertel nahm außerdem zuletzt bei der TV-Show „The Masked Singer“ teil. (amm)
Doch nicht nur die Musik stand an diesem Abend im Mittelpunkt, sondern auch eine Erzählung, die im Wechsel von Stefanie und Eberhard Hertel und Lanny Lanner gelesen wurde und die die Zuschauer sehr bewegte. Erzählt wurde in der eigens für das Konzert geschriebenen Geschichte vom Familienvater Hannes, der nach vielen Jahren und unter tragischen Umständen seinen leiblichen Vater findet und so auch seinen inneren Frieden.
Solo oder im Duett mit dem Vater präsentierte Stefanie Hertel Weihnachtslieder, die mal klassisch, mal modern daherkamen und die Geschichte umrahmten, wobei auch die mitgebrachten Balladen die Fans, die aus der gesamten Umgebung angereist waren, in Weihnachtsstimmung versetzen. Einer der emotionalen Höhepunkte war sicher der Moment, als Stefanie Hertel als Engel in einem weißen Kleid erschien, wobei das Publikum auch den Atem anhielt, als der Volksmusikstar das „Ave Maria“ sang.
Rund zwei Stunden lang ließ sich das Publikum in eine familiäre und zugleich märchenhafte Weihnachtsstimmung versetzen, wobei der Tourneeauftakt gelungener nicht hätte sein können und das Publikum Stefanie Hertel und ihre Begleitung mit tosendem Applaus bedachten und perfekt eingestimmt auf die kommende Adventszeit den Großen Saal des Stadttheaters verließen.