Sperrung des Kurt-Schumacher-Rings in Rüsselsheim: Straße als Parkplatz bei Riders Cup im Juli
Parkfläche gesichert - damit kann der Riders Cup, das Reitturnier des RSV Rüsselsheim, auch 2018 stattfinden. Lösung: Im Juli wird der Kurt-Schumacher-Ring für das Turnier komplett gesperrt, die Straße wird als Stellfläche für die Fahrzeuge der Teilnehmer genutzt.
Von Heike Bökenkötter und André Domes
Für den Riders Cup soll der Kurt-Schumacher-Ring zwischen Darmstädter Straße und Adam-Opel-Straße im nächsten Jahr zwei Tage lang gesperrt werden. Foto: Vollformat/Volker Dziemballa
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RÜSSELSHEIM - Seit Freitag schlafen viele Aktive des Reisportvereins Rüsselsheim (RSVR) sicher deutlich besser als in den Wochen zuvor. Grund ist der Riders Cup, dessen Fortbestand seit Mitte August mehr als fraglich war, weil wegen einer Erweiterung des provisorischen Sophie-Opel-Schulgebäudes für das Reitsportturnier wichtige Stellfläche ab 2018 nicht mehr zur Verfügung steht. Bei einem Treffen einigten sich Vertreter von Stadtverwaltung, Verein und Polizei am Freitag auf eine Kompromisslösung, um 2018 das Turnier am 7. und 8. Juli mit mehr als 1.000 Starts und bis zu 700 Pferden doch wieder stattfinden lassen zu können.
„Wir hatten fast schon nicht mehr dran geglaubt, dass es doch noch was werden kann. Dafür hatte uns die Nachricht mit den Schulcontainern zu sehr mitgenommen. Wie die Hasengrundschule hatten wir das ja auch erst aus der Zeitung erfahren“, erinnert sich die Vorsitzende des RSVR, Cora Rothenstein.
Stellfläche für Anhängergespanne
Knackpunkt für den RSVR ist nicht die Fläche für das eigentliche Turnier, dieses findet vollständig auf dem Vereinsgelände neben dem Gewerbegebiet Hasengrund statt. Vielmehr hätte die kurzfristige Bebauung des Siedlerplatzes und Schulhofes der Hasengrundschule dazu geführt, dass die Turnierteilnehmer keine Stellfläche für ihre Anhängergespanne vorgefunden hätten. Bis zu 200 müssen an den zweieinhalb Turniertagen gleichzeitig Platz finden. In den vergangenen Jahren wurde die freie Fläche zwischen Ebert- und Hasengrundschule hierfür genutzt. Von dort aus konnten die Riders-Cup-Teilnehmer durch eine temporäre Ampelanlage sicher über den Kurt-Schumacher-Ring zum Turniergelände gelangen.
Die neue Lösung sieht nun vor, den Kurt-Schumacher-Ring für das Turnier komplett zu sperren und die Straße selbst als Stellfläche für die Trailer zu nutzen. Laut Rothenstein einigte man sich in der Runde am Freitag auf eine Sperrung von der Darmstädter Straße aus bis zur Adam-Opel-Straße. So sei genügend Raum, um den An- und Abreiseverkehr der Turnierteilnehmer zu gewährleisten. Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU) erklärt, er habe den Ortstermin einberufen und alle Beteiligten dazu zusammengetrommelt, um eine möglichst schnelle Lösung zu finden. Ihm sei bewusst, dass der Verein das Turnier auch brauche, um mit den Einnahmen das therapeuthische Reiten zu finanzieren. Daher könne er verstehen, dass die Reitsportler so um den Erhalt kämpften. Die nun gefundene Lösung sei zumindest von der Planungsseite her sicher.
Auf ein Finanzierungsmodell einigten sich die Beteiligten noch nicht. Die Stadt werde aber etwa über die Unterstützung bei der Sponsoren-Suche auch in diesem Punkt versuchen, dem Verein unter die Arme zu greifen. Bereits in den vergangenen Jahren hatte der RSVR etwa für die Installation einer provisorischen Ampel aufkommen müssen. Wenn dieser aber nun für zwei Tage gesperrt werde, würden allein durch die vielen Schilder nun mehr Kosten entstehen, erwartet Rothenstein.
Um die Einschränkungen und Verkehrsprobleme durch die Sperrung für Anwohner und andere Nutzer in Grenzen zu halten, sagte der Verein beim Ortstermin zu, auf den Freitag als Veranstaltungstag zu verzichten und den Riders Cup nur noch am Samstag und Sonntag auszurichten. „Klar bedeutet ein halber Tag und ein Abend weniger für uns auch eine finanzielle Einbuße. Die Alternative wäre aber die komplette Absage gewesen und das wollten wir unbedingt verhindern“, sagt Rothenstein.
Das Programm des Dressur- und Springreitturniers werde man wegen der kürzeren Zeit etwas straffen müssen, auf eine ganz bestimmte Facette des Reitsport- und Prüfungsspektrums werde man aber nicht verzichten, betont die RSVR-Chefin: „Was das therapeutische Reiten angeht, wird es beim Komplettprogramm bleiben. Das ist unser Aushängeschild und das wollen wir beim Riders Cup unbedingt erhalten.“ Ebenso wird man die Prüfungen in den höchsten Turnierklassen im Programm belassen und dort, wo sich nicht alles integrieren lässt, Ausweichtermine finden. „Bei einigen Prüfungen wird es vielleicht eigene, kleinere Termine geben, die wir auf unserem Vereinsgelände abwickeln können.“