Rüsselsheimer Opel-Altwerk: Bürgerinitiative zeigt sich aufgeschlossen
Mit den Änderungen bei den Besitzverhältnissen im Opel-Altwerk kommt auch in die Arbeit der Bürgerinitiative wieder Bewegung. Mehr als zwei Jahre nach dem letzten Treffen der BI Pro-Opel-Altwerk kamen die Aktiven Ende vergangener Woche wieder zusammen, um die jüngsten Entwicklungen um das Areal, insbesondere den Einstieg der Dünkel-Group in das Eigner-Kollektiv, zu besprechen.
Von André Domes
Stellvertretender Redaktionsleiter Wiesbaden
Das Opel-Altwerk in Rüsselsheim. Archivfoto: Vollformat/Volker Dziemballa
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RÜSSELSHEIM - Mit den Änderungen bei den Besitzverhältnissen im Opel-Altwerk kommt auch in die Arbeit der Bürgerinitiative wieder Bewegung. Mehr als zwei Jahre nach dem letzten Treffen der BI Pro-Opel-Altwerk kamen die Aktiven Ende vergangener Woche wieder zusammen, um die jüngsten Entwicklungen um das Areal, insbesondere den Einstieg der Dünkel-Group in das Eigner-Kollektiv, zu besprechen.
Neben einer Darstellung dessen, was bislang zu den Neuplanungen bekannt ist, wurde beim Treffen im Freiwerk auch erörtert, wie sich die BI gegenüber Dünkel positionieren will. So will die BI eine Forderungsliste erarbeiten, mit der man den eigenen Vorstellungen von einer stadtplanerisch, sozial und ökonomisch sinnvollen Entwicklung des Gebietes Nachdruck verleihen will.
Drei Aspekte berücksichtigen
Auch, wenn es für ein fundiertes Urteil momentan noch viel zu früh sei, betonten die meisten Teilnehmer des Treffens, den „Motorworld“-Plänen von Andreas Dünkel und seiner Firma (wir berichteten) positiver gegenüber zu stehen, als das bei den verschiedenen Inkarnationen des Altwerk-Einkaufszentrums jemals der Fall war. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass der neue Mehrheitseigner nun schon mehrfach erklärte, drei Aspekte in seinen Planungen zu berücksichtigen, für die sich die Bürgerinitiative schon immer stark gemacht hatte: Erhalt der historischen Bausubstanz im Sinne des Denkmalschutzes, eine Mischnutzung mit Wohnen sowie die Öffnung und Zugänglichkeit des Areals für die Öffentlichkeit.
AUSSTELLUNG
- Mit einer Abschlussausstellung beendet Jan Muschiol, Rüsselsheimer Kulturstipendiat und BI-Mitglied, sein Altwerksprokjekt „Stadtlabor“.
- Gezeigt werden Ergebnisse von Bürgerbefragungen zum Thema Innenstadt, Projekten in Zusammenarbeit mit Rüsselsheimer Schulen und Semesterarbeiten, die im Rahmen des Projektes „Regionsstadt“ an fünf regionalen Hochschulen entstanden sind.
- Die Ausstellungseröffnung im Haus der Kirche „Katharina von Bora“ am Gemeindeplatz ist für Freitag, 23. März, angesetzt, danach läuft die Schau bis Mitte April.
- Internet: www.stadtlabor-ruesselsheim.de
Die Firma selbst habe nicht nur den Wegfall der Eingangskontrollen verkündet, sondern auch eine Öffnung des Gebäuderiegels an der Ludwigstraße ins Spiel gebracht. „Im Moment sieht es so aus, als könnte man bei vielen Punkten zusammenkommen“, stellte BI-Sprecher Heinz-Jürgen Krug heraus, allerdings seien auch etliche wichtige Aspekte noch nicht klar. Unter anderem auch die Vorstellungen der neuen Eigner in Sachen Wohnnutzung. Im Zuge der Diskussion um die Altwerksmall habe sich die Stadtverordnetenversammlung einst auf einen Anteil von 15 Prozent Wohnen auf dem Gelände festgelegt. In eine ähnliche Richtung müsse es auch jetzt gehen. Zu bedenken sei auch, welche weiteren Nutzungen die Stadt auf dem Gelände sicherstellen wolle – beispielsweise ob der Standort für eine Kita in Frage komme.
Mehr Klarheit nach Ortstermin
Um auf Nummer sicher zu gehen, auch hier herrschte unter den Anwesenden weitgehende Einigkeit, sollte die Stadt einige dieser Dinge vertraglich fixieren. So müsse unbedingt vermieden werden, dass sich eines Tages die Tore des Altwerks doch wieder schließen und so eine Art „gated community“ mit Eingangskontrolle entstehe. Das Altwerk müsse ein ganz normaler Stadtteil Rüsselsheims werden. Die Stadt könne das zum Beispiel auch erreichen, indem sie die Straßen auf dem Gelände in ihren Besitz bringe. Würde das gelingen, wäre das bislang ausschließlich in Privatbesitz befindliche Gelände automatisch und dauerhaft als öffentlicher Raum etabliert.
Mehr Klarheit über die Vorstellungen der neuen Eigner verspricht sich die BI von einem Ortstermin, an dem nicht nur Vertreter der Dünkel-Group, Verwaltung und Politik, sondern auch Mitglieder der Bürgerinitiative eingeladen wurden. Schon bald danach, voraussichtlich am 1. März, will man zum nächsten öffentlichen Treffen der BI laden, um von dem Ortstermin zu berichten.