Die Arbeiten an der Unterführung Friedensstraße gehen in die nächste Phase. Wie lange die Sperrung andauert und wie sie umfahren werden kann, zeigen wir mit einer Grafik.
RÜSSELSHEIM. Vollsperrung mitten in der Stadt: Mit dem Beginn der Sommerferien wird die Stadtunterführung Friedensstraße für einige Monate vollgesperrt, teilt die Stadt Rüsselsheim mit. Bisher war es noch möglich, die Unterführung stadteinwärts zu befahren. Die kommenden Arbeiten würden das aber unmöglich machen. Umgeleitet wird der Verkehr großspurig über die Mainzer Straße auf die B43, über den Kurt-Schumacher- und Evreuxring auf die Haßlocher Straße (siehe Grafik). Von der Vollsperrung wird auch der Busverkehr betroffen sein. Details werden die Stadtwerke noch bekannt geben.
Nach einem Ortstermin des Bauausschusses Anfang Mai habe man sich nun für die geplante Vollsperrung ab den Sommerferien entschieden, teilt die Stadt mit. Der Zeitpunkt sei bewusst gewählt, da in den Ferien mit niedrigem Verkehrsaufkommen zu rechnen sei. Außerdem sei es in den Sommermonaten besser möglich, auf das Fahrrad umzusteigen oder zu Fuß unterwegs zu sein, heißt es in der Mitteilung.
Grundsätzlich sei die Vollsperrung unumgänglich, um die Abdichtung der Betonbodenplatte und die Asphaltschichten der Fahrbahn in einem Durchgang herzustellen und die entsprechenden vorbereitenden Instandsetzungsarbeiten fachgerecht ausführen zu können. Bis Anfang Oktober sollen diese Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein. Danach werde der Verkehr erneut stadteinwärts freigegeben.
Bis zu den Sommerferien werden noch die Arbeiten an der Ostwand der Unterführung von der Haßlocher Straße bis zur Waldstraße andauern. Hier sei es zu unerwarteten Verzögerungen gekommen, weil die Betonqualität des über 60 Jahre alten Bauwerks deutlich schlechter war, als dies in den Bauvoruntersuchungen angenommen wurde. „Deshalb musste das Sanierungsverfahren zum Teil komplett umgestellt werden“, so die Verwaltung. Damit die neue Wandbeschichtung dauerhaft halte, sei wesentlich mehr Aufwand zu betreiben gewesen, um den alten Beton entfernen, große Risse zu verschließen und neue Betonschichten auftragen zu können. „All dies war auch in den Bauvoruntersuchungen nicht erkennbar.“
Planmäßig hätte auch die Westseite bis zu den Sommerferien in Richtung Opel-Altwerk fertig saniert sein sollen. Wann genau die Sanierung der Westseite abgeschlossen sein wird, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkretisiert werden. Insgesamt sollen die Arbeiten jedoch schneller fertiggestellt sein als auf der gegenüberliegenden Seite. „Allerdings sind auch hier wieder bestimmte Faktoren wie unter anderem Witterungsverhältnisse, Bauteiltemperaturen oder Luftfeuchtigkeit ausschlaggebend, um einen optimalen Ablauf zu gewährleisten.“
Seit Anfang August 2021 wird die Unterführung nun bereits saniert. Nötig wurden die Arbeiten, weil die Verkehrssicherheit langfristig nicht mehr gegeben sei, hieß es damals von der Stadtverwaltung. In drei Abschnitten sollte das Bauwerk aus den Fünfzigern wieder sicher gemacht werden. Die Kosten wurden im vergangenen Jahr mit rund 2,2 Millionen Euro angegeben. Wann die Maßnahmen endgültig abgeschlossen sind, ist weiterhin unklar. Von dem ursprünglichen Ziel, die Arbeiten in diesem September zum Ende zu bringen, ist man mit den neuen Entwicklungen weit abgerückt. Die Autofahrer werden sich also noch etwas gedulden müssen.
Von Marcel Großmann